Bücher in der Sammlung Brandhorst I Ausstellungsreihe „Spot On“ ab 2. Mai
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Ausstellung02.05.2020 - 31.05.2020
AUSSTELLUNGSREIHE „SPOT ON“ IM MUSEUM BRANDHORST AB 2. MAI 2020
Richard Artschwager, Jacqueline Humphries, Arthur Jafa, Kara Walker, Ed Ruscha, Andy Warhol, Lawrence Weiner, Laura Owens, Paul Chan und Michael Krebber & Mayo Thompson.
München, 23. April 2020 – Künstlerpublikationen spielen sowohl in der Sammlung als auch im Programm des Museums Brandhorst eine bedeutende Rolle. Mit Ausstellungen wie „Reading Andy Warhol“ (2014), „Ed Ruscha: Bücher & Bilder“ (2013) oder „Picasso Künstlerbücher“ (2010) wurde die Bedeutung von Büchern als künstlerisches Medium wiederholt in den Fokus gerückt.
Bücher sind Behältnisse für Information, Prosa und Poesie, sie sind Fetischobjekte und Mittel zur Kommunikation und repräsentieren wie kein anderes Medium die Demokratisierung von Wissen. Ihre kulturelle, soziale sowie historische Bedeutung hat auch im digitalen Zeitalter nicht an Strahlkraft verloren und erklärt die anhaltende Auseinandersetzung von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Objekt und der Idee „Buch“.
Ab Anfang Mai sind im Erdgeschoss des Hauses zentrale Neuerwerbungen der letzten Jahre zu sehen: Sie adressieren das Buch einerseits als Reflexionsraum und formales Mittel, andererseits als Ort politischer Auseinandersetzung – mit Büchern und Werken von Richard Artschwager, Jacqueline Humphries, Arthur Jafa, Kara Walker, Ed Ruscha, Andy Warhol, Lawrence Weiner, Laura Owens u.a.: „Bücher sind Kulturgeschichte. Ihre Bedeutung merken wir insbesondere in Zeiten wie diesen, wo wir auf ungewohnte Weise auf uns selbst zurückgeworfen sind. Obwohl vielfach das Ende des Buches beklagt wurde, vermittelt sich uns im Bereich der Künstler*innenpublikationen ein anderes Bild. Das Künstler*innenbuch als Denkraum und Medium scheint so lebendig wie schon lange nicht mehr, oft auch in experimentellen Formen und Formaten“, so Monika Bayer-Wermuth und Patrizia Dander, Kuratorinnen der Ausstellung. Um die beiden neuen Spot On-Räume während der coronabedingten Schließung des Museums erlebbar zu machen, werden sie in einem digitalen Begleitprogramm vorgestellt.
Künstler*innenbücher zwischen Konzept und Objekt
Künstler*innenbücher sind ein vergleichsweise junges Medium und nehmen erst ab den 1960er-Jahren eine prominentere Rolle ein – insbesondere in der Konzeptkunst, wo sie als eigenständige Kunstwerke Beachtung finden. Dies gilt exemplarisch für Ed Ruschas frühe Künstlerbücher, mit denen er sich als einer der wichtigsten Vertreter des Mediums etablierte. Seine Publikationen von „Twentysix Gasoline Stations“ (1963) bis „Hard Light“ (1978) spielen auf ironische Weise mit Seh- und Lesegewohnheiten, evozieren gewollt Langeweile, wo man Dramatik erwartet, oder brechen die Linearität einer Erzählung durch ein paradox erscheinendes Ende. In den in der Ausstellung versammelten Publikationen von Künstlerinnen und Künstlern dominieren Bilder: Fotografien, Collagen, Scherenschnitte, Malereien. Während Ruscha (Klischee-)Bilder des amerikanischen Alltags in den Mittelpunkt stellt, wenden sich etwa Lawrence Weiner und Paul Chan politischen Themen zu. Bei Arthur Jafa und Kara Walker wiederum steht die Schwarze Kulturgeschichte im Zentrum.
Nichts zu lesen: Buch als Sujet
Neben Künstler*innenpublikationen werden in einem zweiten Ausstellungsraum Werke von Ed Ruscha und Richard Artschwager gezeigt, die das Buch als malerisches Motiv beziehungsweise als skulpturales Objekt behandeln. So spielt Artschwagers „Encyclopedia Britannica“ (1963) mit seiner doppelten Präsenz: als Bücherregal und als Darstellung desselben. Ed Ruscha hingegen setzt mit seinen mit Bleiche behandelten Buchobjekten der 1990er-Jahre Inhaltlichkeit und Bildhaftigkeit in Spannung zueinander. Auch in seinen monumentalen Malereien blanker Buchseiten aus den Jahren 2011 und 2012 bringt Ruscha zum Nachdenken über das Verhältnis von Wirklichkeit und Abbild, von Dargestelltem und seiner metaphorischen Bedeutung, von Sehen und Lesen – und damit über grundsätzliche Fragen in der Malerei.
Kuratorinnen: Patrizia Dander, Monika Bayer-Wermuth
„Spot On“ im Museum Brandhorst
Unter dem Titel „Spot On“ werden in zwei Räumen im Erdgeschoss sowie in den Medienräumen im Untergeschoss jüngst erworbene Werkblöcke von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Die Präsentationen wechseln über das Jubiläumsjahr und die dazugehörige Ausstellung „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ hinweg. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und der coronabedingten Schließung finden Sie auch hier. Folgen Sie uns auf Facebook, Instagram oder Twitter, um keine Neuigkeit aus dem Museum Brandhorst mehr zu verpassen.
Über das Museum Brandhorst
Das Museum Brandhorst beherbergt mit über 1.200 Exponaten eine der wichtigsten musealen Sammlungen für Gegenwartskunst in Europa mit zahlreichen bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern wie Andy Warhol, Cy Twombly, Bruce Nauman, Cady Noland oder Wolfgang Tillmans. Der zehnte Geburtstag des Museums im Mai 2019 ist Anlass für eine Werkschau aus den Sammlungsbeständen: „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ spannt einen Bogen von den frühen 1960er Jahren bis in die aktuelle Kunstproduktion. Neben bekannten und beliebten Höhepunkten sind zahlreiche Neuerwerbungen zu sehen, die seit der Eröffnung 2009 in der Sammlung Brandhorst aufgenommen wurden und nun erstmals im Museum präsentiert werden.
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02.05.2020 - 31.05.2020
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