Nicht mehr verschüttet. Jüdisch-österreichische Geschichte in der Wiener Malzgasse
-
Ausstellung08.11.2019 - 19.04.2020
Die Malzgasse 16 im zweiten Wiener Gemeindebezirk ist ein Ort jüdisch-orthodoxen Glaubens und der jüdisch-orthodoxen Bildung. Hier befindet sich ein Kindergarten für Mädchen und Buben sowie eine Volks- und Neue Mittelschule für Buben, beide Einrichtungen werden vom Israelitischen Tempel- und Schulverein Machsike Hadass geleitet. Schon in den 1870er Jahren befand sich an dieser Adresse bis 1938 eine Talmud-Thora-Vereinsschule.
Im Jahr 2018 wurden in der Malzgasse 16 Kellerräume entdeckt, die vollständig mit Abbruchmaterial aufgeschüttet waren. Der Aushub brachte erstaunliche Fundstücke zu Tage: Im Schutt befanden sich Gegenstände aus der ehemaligen Schule, der ehemaligen Vereinssynagoge und dem an dieser Adresse eingemieteten ersten Jüdischen Museum in Wien. Viele Fundstücke sind beschädigt, zerbrochen, angesengt – sie sind Zeugnisse nationalsozialistischer Verfolgung und Vernichtung. Im Zuge des Novemberpogroms verwüsteten Nationalsozialisten die Schule und die Synagoge und steckten sie in Brand. Die Israelitische Kultusgemeinde hatte anschließend auf Order der NS-Machthaber das Gebäude für ein Alters- und Siechenheim herzurichten. Der Schutt wurde in den Keller des Hauses verbracht, der anschließend zugemauert wurde.
80 Jahre nach der Zerstörung dieses jüdischen Ortes ist durch das Auffinden der Räume und Gegenstände die Geschichte der Malzgasse 16 nun nicht mehr verschüttet. Die Funde wurden professionell gereinigt, zu einzelnen Objekten konnte bereits geforscht werden, viele Fragen bleiben bis auf weiteres offen: Weshalb wurden die Objekte, Bücher und Gebrauchsgegenstände mitverschüttet? Was verbirgt sich hinter der Ascheschicht?
Der Schulverein und das Haus der Geschichte Österreich laden ein, in diesem Stadium des Projekts die Malzgasse 16 als einen vielschichtigen Ort jüdisch-österreichischer Geschichte, seine Gegenwart und auch seine Ideen für die Zukunft kennenzulernen.
Ausstellungsgestaltung:
Gabu Heindl Architektur – Gabu Heindl, Iklim Dogan
-
21.06.2013 - 21.12.2013Spektakuläre neue Funde und archäologische Highlights Zusammen mit den Highlights der...
-
Das spät- und neogotische Gebäudeensemble am Jenaer Marktplatz ist ein besonderer Treffpunkt von...
-
Buch- Druck, Abschreiber Seit es schriftliche Werke gibt – als Rolle oder als Codex...
-
08.11.2019 - 19.04.2020
Öffnungszeiten am verlängerten Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt:
Samstag, 10. November 2018, 11:00 bis 21:00
Ab 11 Uhr Einlass ins Museum und Übertragung des Festakts auf den Heldenplatz, ab 13:00 Eröffnungsfest am Heldenplatz (Programm in Kürze auf www.hdgoe.at).
Sonntag, 11. November 2018, 10:00 bis 18:00Montag, 12. November 2018, 10:00 bis 18:00 (Sonderöffnung anlässlich des 100. Jahrestages der Ausrufung der Republik ).
Nähere Informationen unter: +43 1 534 10 805 oder office@hdgoe.at
Öffnungszeiten ab 13. November 2018:
Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr, Donnerstag 10:00 bis 21:00 Uhr, Montag geschlossenEintrittspreise
Erwachsene: 8 EUR
Ermäßigt: 6 EUR
SeniorInnen: 6,50 EUR
Freier Eintritt für alle unter 19 Jahren