Die Sammlung Guerlain aus dem Centre Pompidou Paris
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Ausstellung11.10.2019 - 26.01.2020
Geboren 1976 in Saitama, Japan. Lebt und arbeitet in Kyoto und Tokio, Japan.
Aya Takano zählt neben Takashi Murakami oder Yoshitomo Nara zu den japanischen Superflat-Künstlern. In ihren Werken vereint sie Hoch- mit Subkultur, um damit ein breites Publikum anzusprechen. Ihre Themen kreisen um die japanische Kultur der Nachkriegszeit, um Konsumbereitschaft, Idole und Popstars, Science-Fiction oder Pornografie und brechen die Grenze zwischen traditionellen Kulturbegriffen und Populärkultur auf.
Aya Takano beschäftigt sich in ihrer Zeichnungenserie The Old Days Before the War mit der japanischen Gesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie stellt vergangene Rollenbilder aktuellen gegenüber und verdeutlicht ihren Wunsch an die Gegenwart, sich von Vorschreibungen und Zwängen zu befreien, um den Weg in eine unbeschwerte Zukunft zu ebnen. Ihre zarten, androgynen Figuren ähneln mit den riesigen Augen und langgestreckten Körpern den typischen Manga-Charakteren. Durch die leichte Rötung der Gelenke und Extremitäten deutet Takano die Verletzlichkeit der Jugendlichen an. Ihre Figuren schweben zeitlos und schwerelos im leeren Raum. Wässrig, nahezu transparent, haben sie keine festen Körper und entziehen sich Geschlechterzuschreibungen. Die Künstlerin versteht ihre Figuren als symbolische Darstellungen bestimmter Existenzen.
Sandra Vásquez de la Horra
Geboren 1967 in Viña del Mar, Chile. Lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland.
Sandra Vásquez de la Horra verwurzelt ihre Kunst in der Kultur und Geschichte Lateinamerikas und der Geschichte ihres Geburtslandes Chile. Traditionen und Mythen, Aberglaube, Katholizismus, die Auswirkungen des Kolonialismus sowie die Diktatur des Pinochet-Regimes – das alles zeichnet sich buchstäblich in ihrem Werk ab. Sie schöpft aus der Mythologie der griechischen Antike oder eigenen Erinnerungen.
So finden sich in ihren Arbeiten Menschen und Tiere ebenso wie Mischwesen, Gottheiten und Geister, Helden und Antihelden. Allgegenwärtig ist der Tod, personifiziert in der Figur der Santa Muerte, einem Skelett in Frauenkleidung mit oder ohne Sense, das in Mexiko, Mittel- und Südamerika verehrt und um Liebe, Glück und Gesundheit angerufen wird. Mit Grafit und Buntstift setzt Sandra Vásquez de la Horra ihre Figuren mittig auf das Papier. Oftmals fügt sie die Titel der Werke in großen Lettern handschriftlich hinzu. Dadurch wirken die Zeichnungen wie Illustrationen von Büchern oder Plakaten. Als Zeichengrund dienen ihr gefundene Papiere, beispielsweise alte Geschäftsbücher aus der DDR.
Am Ende des Zeichenprozesses überzieht die Künstlerin das Blatt mit geschmolzenem Bienenwachs. Das Wachs lässt das Papier einerseits älter und zerbrechlicher erscheinen, bildet aber andererseits eine Schicht, die die Zeichnung schützend umschließt und bewahrt. In Präsentationen arrangiert Sandra Vásquez de la Horra die einzelnen Zeichnungen zu variablen Ensembles, zu sogenannten »Wolken«, in denen große und kleinere Formate eine eigene Geschichte erzählen.
Jorinde Voigt
Geboren 1977 in Frankfurt am Main, Deutschland. Lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland.
Der Horizont ist Trennlinie zwischen Erde und Himmel, dient als Orientierungshilfe der menschlichen Wahrnehmung und hängt neben den Gegebenheiten der Landschaft von Standort und Höhe des Betrachters ab. Jorinde Voigt stellt Überlegungen an, wie sich die Horizontlinie vom Standpunkt eines sich bewegenden Beobachters verändert und welche Formen sie dabei annehmen könnte. In ihren Horizontzeichnungen geht sie die verschiedenen Möglichkeiten durch und bezieht auch das mögliche Farbspektrum des Horizonts mit ein.
Mit den Symphonie Studien analysiert Jorinde Voigt die Energie und die Schwingungen von Musik und bildet sie in einem imaginären musikalischen Möglichkeitsraum ab, in dem verschiedene Parameter wie Melodie, Pause, Rhythmus, Wiederholung, Blickwinkel oder Himmelsrichtung zusammenwirken.
In ihren Arbeiten untersucht Jorinde Voigt naturwissenschaftliche Abläufe wie Temperaturbewegungen, Pulsschläge oder Adlerflüge, thematisiert aber auch Popsongs und sich küssende Paare. Ihre Zeichnungen sind Visualisierungen von Denkprozessen. Doch setzt sie nicht tatsächliche wissenschaftliche Untersuchungen zeichnerisch um. Vielmehr sind es grafische Darstellungen, durch die sie sich selbst Sachverhalte und dynamische Systeme begreifbar macht. Die Künstlerin möchte eine andere Perspektive auf komplexe Handlungsgefüge und auf die Welt in ihrer Vielschichtigkeit und Gleichzeitigkeit ermöglichen. In den Darstellungen unterwirft sie sich selbst auferlegten Regeln, Algorithmen und Codierungen. Mathematische Akribie trifft dabei auf künstlerische Freiheit.
Ausstellungsansicht "Die Sammlung Guerlain aus dem Centre Pompidou Paris" 2019 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
Albertina
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11.10.2019 - 26.01.2020
Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch 10.00 bis 21.00 UhrErwachsene 11,90