HA Schult - Kunst schlägt James Bond
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Ausstellung24.08.2019 - 27.10.2019
Vor dem Kloster „Chiesa di Sant´Agostino“ im berühmten süditalienischen Matera”, der Höhlensiedlung, die seit 1993 UNESCO-Welterbe und in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist, stellte der Aktionskünstler HA Schult seine lebensgroßen Skulpturen - die legendären Müllmenschen - auf. Gleichzeitig werden dort Szenen des brandneuen James Bond mit Daniel Craig gedreht.
Einen Tag nach der Eröffnung seiner Aktion im Klostergarten - unter starkem Zuschauer- und Medieninteresse - auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff war unter den teils sehr prominenten Gästen, ließ HA Schult überraschend seine Müllmenschen wieder abbauen.
Der Künstler begründet das so: „Das Volk meiner Trash People soll nicht in dem James Bond Film auftreten. Dafür ist meine Kunst nicht zu haben.“
Vorab gab es Spekulationen, dass die Müllmenschen in der geplanten Verfolgungsjagd, die in unmittelbarer Näher der Ausstellung gedreht wird, auftreten könnten. HA Schult: „"James Bond ist selber Trash genug." Mit ihrem Rückzug setzen die Trash People ein klares Zeichen: Gegen Trash und für Nachhaltigkeit!
Wieder einmal hält HA Schult unserer Konsumgesellschaft schonungslos den Spiegel vor, seine Kunst ist radikal, unbequem und aktueller denn je. Schon vor 50 Jahren machte er auf das Thema Umweltschutz aufmerksam, setzte sich erstmals bereits 1969 mit der Luftverschmutzung und dem ökologisch- und soziokulturellen Ungleichgewicht auseinander. Auf der documenta 1972 ließ er einen Vietnam-Veteranen einen Berg leerer Coca Cola-Flaschen bewachen – die MP im Anschlag. Sein Volk der “Trash People” stand schon auf dem Roten Platz in Moskau, im Ariel Sharon-Park von Tel Aviv, auf dem Grand-Place in Brüssel, der römischen Piazza del Popolo, dem Plaza Real von Barcelona, vor dem Kölner Dom, auf der Großen Mauer Chinas und vor den Pyramiden von Gizeh, in 2.600 m Höhe unter dem Matterhorn, 860 m unter der Erde, im Salzstock von Gorleben und im nicht mehr ewigen Eis der Arktis.
"Seit Jahrzehnten gelingt es HA Schult immer wieder, das öffentliche Bewusstsein durch gelebte Bilder zu beleben, indem er auf öffentlichen Plätzen Themen inszeniert, die genau diese Öffentlichkeit zu verdrängen beliebt. Stets stellen seine Arbeiten dabei Beziehungen her zu dem Ort, an dem sie ausgestellt sind“", erklärt Peter Weibel, Vorstand des ZKM – Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. Der Düsseldorfer Galerist und Kurator des Projekts Dirk Geuer ergänzt: "In Matera zeigt HA Schult mit seinen Trash People eindrucksvoll, dass die Kunst frei ist und sich nicht in Regieanweisungen einbinden lässt. Es ist ein klarer Sieg für die Kunst und ihre Nachhaltigkeit. HA Schult entsendet wieder einmal ein starkes Zeichen an die Menschen!“
In der zweiten Oktoberhälfte, wenn James Bond schon lange den Ort wieder verlassen hat, werden die Skulpturen wieder aus den Höhlen von Sassi in die Öffentlichkeit ziehen.
HA SCHULT: „Aufgrund der unglaublich positiven Reaktion der Bewohner Materas auf den Auftritt der "Trash People" wird das Tableau in der zweiten Oktoberhälfte erneut gezeigt. Bis dahin werden die Trash People an einem sicheren Ort verwahrt.“ – In Containern wie Asylanten, sind sie doch "Asylanten der Konsumzeit".
Bei der Eröffnung im Klostergarten gab es zahlreiche prominente Gäste: Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff mit Freunden, Senatore Tito Di Maggio, Kurator Fabio Di Gioia aus Rom, Kunstprofessor Massimo Guastella, Bank CEO Prof. Dr. Harald Schmitz, Sammlerpaar Günther Ketterer und Carola Ertle-Ketterer aus Bern, Unternehmer Martin Steinbrecher mit Family und Freunden, Galerist Enrico Filippucci, Galerist Dirk Geuer, Art Karlsruhe-Chef, Kunstpapst Ewald Schrade, Sammlerpaar Jean-Claude und Michele Schmitz aus Luxemburg, Gräfin Dr. Edda von Wedel und die Weltspediteure Navid Thielemann von OLS und Christian Flick von Recht Logistics.
Die längste Anreise hatte Mr. Keli Tian aus Peking mit mehr als zwanzig der einflussreichsten Chinesen.
In Matera werden insgesamt mehr als zwei Millionen Besucher erwartet!
Hintergrund zu Matera:
Während der Zeit des italienischen Faschismus verbannte Mussolini seine politischen Gegner nach Matera. In seinem berühmten Buch „Christus kam nur bis Eboli“, 1945 erschienen und 1979 von Francesco Rosi verfilmt, beschreibt der Schriftsteller Carlo Levi die Umstände, unter denen die Regimekritiker dort leben mussten. Noch bis in die 60er Jahre hausten Menschen ohne Strom und fließendes Wasser in den Höhlen Materas – die Stadt galt als Schande Italiens. Heute ist Matera europäische Kulturhauptstadt 2019.
Derzeit kann man die Werke in Matera noch an folgenden Orten bestaunen
Maison D´AX - Via Muro 35 Matera
Galerie “Opera Arte & Arti” - Via Ridola 4 - 75100 Matera
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24.08.2019 - 27.10.2019
Preview:
Samstag, 24. August 2019
18 Uhr
Maison D´AX
Via Muro 35/37
75100 Matera
(Senator Salvatore Tito Di Maggio und Kurator Fabio Di Gioia sind anwesend)
Empfang:
Samstag, 24. August 2019
21 Uhr
Chiesa di Sant´Agostino
Via D´Adozzio
75100 Matera
(Beide Veranstaltungen nur für geladene Gäste)Empfang: (öffentlich)
Sonntag, 25. August 2019
11 Uhr
Chiesa di Sant´Agostino
Via D´Adozzio
75100 Matera
(Einführung durch Senator Prof. Vittorio Sgarbi)Vernissage: (öffentlich)
13 Uhr
Galerie “Opera Arte & Arti”
Via Ridola 4
75100 Matera
(Einführung durch Galerist Enrico Filippucci)