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Jochen Hein. Nichts wie es scheint

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"Nichts wie es scheint" ist der Titel der Ausstellung und gleichzeiKg programmaKsch zu verstehen. Auf den ersten Blick scheinen die MoKve dem Betrachter vertraut. Neben Seestücken, die das Meer mal ruhig und mal stürmisch zeigen, finden sich leuchtende Parklandscha^en, Grasstücke und Porträts, in ganzer Figur oder als Detailausschni_ in eigenem Licht. Bei näherer Betrachtung wird sich das Gegen- über bewusst, dass es sich nicht etwa um ein genau gemaltes Abbild der Natur handelt, sondern um abstrakte Formen und Flächen. Um diese Täuschung zu erzielen, hat Hein eigene Techniken entwickelt: Den aufwändig vorbereiteten Maluntergrund, übergießt er mit "Farbhäuten". Anschließend schlei^ oder trägt der Maler in einem zweiten Schri_ an einigen Stellen Farbe ab bzw. auf. Die täuschend echt wir- kenden gleißenden Lichtreflexe in seinen Seestücken entstehen u.a. mi_els schwungvoll ausgeführter Armbewegungen, mit denen Hein mit einem Pinsel weiße Farbe auf die vor ihm auf dem Boden liegen- de Leinwand schleudert. Die genaue Platzierung dieser "Lichtpunkte" ist daher eine "Mischung aus Zu- fall und Notwendigkeit" (Hein).

In "Pakt" blickt eine sitzende männliche Figur in einem schwarzen Anzug dem Betrachter aus einem dunklen Raum gelassen und selbstsicher entgegen. Die Unterarme ruhen auf den Oberschenkeln, die Hände liegen übereinander, die Finger sind ineinander verschlossen. Gesicht, Hemd und Hände sind hell erleuchtet, während der Rest der Figur mit dem schwarzen Hintergrund zu verschmelzen scheint. Die Figur erinnert an einen zum Leben erweckten Mephisto, mit dem der Betrachter in der Sekunde einen Pakt schloss, in der er diesem in die Augen blickte. Das Porträt wirkt auf den Betrachter wie eine schwindende Erinnerung, wie ein Augenblick, den der Künstler für immer festgehalten hat.

In den Haarbildern ("Haar") präsenKert Hein, ohne dessen Träger zu zeigen, in einem engen Bildaus- schni_ langes, gesundes und glänzendes Haar. Eine scheinbar perfekte Darstellung der Wirklichkeit, so lebendig, dass beim Betrachten das Verlangen evoziert wird, diese berühren zu wollen. Allerdings nur, um beim Herantreten auch hier wieder festzustellen, dass es sich um mit dem Messer herausgekratzte Linien auf einer mit Lasuren überzogenen Holzpla_e handelt. Eben jene Täuschung, jene "Spannung zwischen Erwartung und Wirklichkeit“, fasziniert den Künstler, denn seiner Meinung nach sei die men- schliche Wahrnehmung und dessen Erkenntnisfähigkeit nur eine oberflächliche Ahnung von der Welt. Und diese nur oberflächliche Ahnung nutzt der Künstler für sich und zeigt in seinen Arbeiten, dass der "Mensch gerade nicht erkennt, was er sieht, dass selbst die Illusion nur eine Illusion ist" - nichts ist, wie es scheint.

Die Galerie vertri_ Jochen Hein seit 2015 und präsenKerte seine Arbeiten sowohl auf naKonalen (Art Karlsruhe, POSITIONS Berlin) als auch auf internaKonalen Messen (art UNTITLED Miami Beach, VOL- TA NY, VOLTA Basel) überaus erfolgreich. Heins Arbeiten waren unter anderem in Museumsausstellun- gen im Museum Hamburg, in der StädKsche Galerie Neunkirchen, im Museum Kunst der Westküste und im Kunstverein Göppingen zu sehen.






  • 22.09.2017 - 04.11.2017
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    Galerie Thomas Fuchs »

    Dienstag bis Freitag 13 - 19 Uhr
    Samstag 11 - 16 Uhr
    und nach Vereinbarung



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