Die Neue Galerie Graz beschäftigt sich ab dem 24. Mai in ihrer neuen Sonderausstellung Wer bist du? mit dem Porträt. Gezeigt wird ein Querschnitt durch die eigene reichhaltige Sammlung, ergänzt durch wertvolle Leihgaben. Erstmals werden auch einige internationale Werke aus der Schenkung Suschnigg von 2016 zu sehen sein. Der Bogen spannt sich kunstgeschichtlich und medial von der traditionellen Ölmalerei und Skulptur über Miniaturen, Wachsreliefs und Fotos bis hin zum Informel und der Videokunst. In zwölf Kapiteln mit zum Teil überraschenden Konfrontationen widmet sich die Ausstellung Themen wie dem Herrscher- und Künstlerporträt, den Masken und dem Rollenspiel, dem seriellen und dem interaktiven Porträt. Der Wunsch der Menschen, sich ein Bild von sich selbst und ihren Mitmenschen zu machen, existiert, seit es Selbstreflexion gibt. Im Zeitalter der Sozialen Medien scheint dieses Bestreben mit dem Phänomen „Selfie“ so aktuell wie nie zuvor zu sein. Das Äußere der Menschen trägt wesentlich zu ihrer Selbstwahrnehmung wie zur Konstruktion ihrer Identität bei und wurde von Anfang an in Bildwerken festgehalten. Diese sind imstande, die Geschichte der Menschen, die sie zeigen, zu erzählen. Die Sammlungsausstellung der Neuen Galerie Graz reicht über die enge Kategorie „Porträt“ hinaus bis zu den Versuchen der Kunst nach 1945, das Menschenbild durch Daten wie Schrift oder Zahlen zu veranschaulichen.