Kunstmuseum Basel
Zwei Sammlungen im Dialog
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Ausstellung08.04.2017 - 20.08.2017
2015 hatte das Kunstmuseum Basel während des Umbaus zehn bedeutende Picassos an das Museo Nacional del Prado in Madrid ausgeliehen, die rund 1.4 Millionen Besucher dort gesehen haben. Dem Prado war es ein Anliegen, sich zu revanchieren, und er lässt 2017 deswegen 26 Werke vom späten 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nach Basel reisen. Selbst diese grosszügige Gegenleihgabe erschöpft den Reichtum der Madrider Sammlung natürlich nicht annähernd. Gemeinsam mit den Madrider Kollegen haben wir daher beschlossen, anhand von 24 Paarungen (einige wenige erweitert zum Tripel) Verbindungslinien zwischen unseren beiden Häusern zu thematisieren: Tizian, Zurbarán, Velázquez und Goya treten in Dialog mit Memling, Holbein, Goltzius und Rembrandt.
Ein Beispiel: Kurz vor der Reformation revolutionierte Hans Holbein d. J. in Basel die sakrale Kunst, als er mit seinem Toten Christus im Grab ein Stillleben als Destillat aus der biblischen Erzählung schuf, das die Kategorien und Grenzen religiöser Malerei verschob. Etwa einhundert Jahre später malte Francisco de Zurbarán im Gefolge der Gegenreformation ein noch radikaleres Bild, das in bester Tradition der kargen, nahsichtigen bodegones, der spanischen Mahlzeitstillleben, ein gefesseltes Lamm zeigt, so perfekt, dass man meint, die kostbare Merinowolle spüren zu können. Freilich ist es das Agnus Dei aus dem Johanneswort, eines der ältesten Symbole für Christus. Beide Werke implizieren die Frage, wie man den Gottessohn überhaupt darstellen solle. Bei Zurbarán wird diese dann sogar selbst zum Bildthema, wenn der Maler in die Rolle des heiligen Lukas unter dem Kreuz schlüpft, stille Zwiesprache mit dem Gekreuzigten haltend.
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08.04.2017 - 20.08.2017
Di–So 10–18 Uhr
Mo geschlossenFreitag, 7. April 2017, 18.30 | Neubau