St. Jakobus in Ensdorf
Cosmas Damian Asam malte hier
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Ausstellung11.08.2016
Eine freudige Nachricht für Pater Hermann Sturm. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt erneut die Restaurierung der St. Jakobuskirche in Ensdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, mit 50.000 Euro. Den Fördervertrag erhält der Salesianer-Schwabe in diesen Tagen. Bereits vor zwei Jahren stellte die Bonner Denkmalstiftung für die Innenrestaurierung der ehemaligen Klosterkirche 70.000 Euro zur Verfügung.
Die Benediktinergründung in Ensdorf 1121 geht auf den Stammvater des Hauses Wittelsbach, Pfalzgraf Otto IV., und den heiligen Bischof Otto von Bamberg zurück. Die Klosterkirche beherbergt seither die Grablege der Wittelsbacher und Pettendorfer. Zerstört durch einen Brand 1507 und aufgehoben in der Säkularisation, begründete Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach das Kloster 1669 neu. Schon 1664 wurde mit dem Bau einer neuen Klosterkirche nach einem Entwurf des bekannten Barockbaumeisters Wolfgang Dientzenhofer (1648-1706) begonnen, die Weihe fand 1717 statt, mit dem Westturm wurde die Neubaumaßnahme 1718 abgeschlossen.
Die barocke Wandpfeilerkirche steht auf dem Grundriss eines längsrechteckigen Kreuzes. Den dreiseitig geschlossenen Chor flankieren nördlich die Stifterkapelle und südlich die Sakristei, den Westbau überragt ein Turm mit einer laternenbekrönten Zwiebelhaube. Die Belichtung der Kirche erfolgt durch fünf Rundbogenfenster im Norden, zwei übereinander angeordnete Fenster an der Westseite des nördlichen Querhausarms und zwei Rechteckfenster am Chorschluss.
Mit den prächtigen Stuckarbeiten aus dem Umfeld der Wessobrunner Stukkatorenwerkstätten gehört die Kirche zu den wichtigsten sakralen Gesamtkunstwerken des süddeutschen Hochbarock. Die Fresken sind ein Frühwerk von Cosmas Damian Asam und entstanden kurz nach seiner Rückkehr von einer Studienreise nach Italien.
Allein die Größe des Klosterkomplexes zeugt von der einstigen Bedeutung der Benediktinerabtei. Ein vierflügeliger, an die Kirche sich anschließender Konventbau, die die Hauptstraße begleitenden dreiflügeligen Wirtschaftsgebäude mit aufwendig gerahmter Durchfahrt und externe Verwaltungsgebäude sind bis heute erhalten. Seit 1783/1803 dient St. Jakobus als Pfarrkirche, seit 1920 ist das Kloster Wirkungsstätte der Salesianer Don Boscos.
Die letzte Außensanierung erfolgte 1978/1979, die Teilsanierung der Turmfassade 2006/2007. Nach eingehender Voruntersuchung begann 2011/2012 eine grundlegende Inneninstandsetzung, die insbesondere durch Holzschäden notwendig wurde. Die Arbeiten am erhaltenen bauzeitlichen Natursteinbodenbelag wurden von der DSD unterstützt, nachdem die Gemeinde sich dafür entschied, den historischen Bodenbelag mit allen Gebrauchsspuren beizubehalten. Im Rahmen der von der DSD unterstützten Restaurierung der Deckenfresken sollen kleine Risse unbehandelt bleiben. Die ohne Vorzeichnung aufgebrachten Fresken werden mit Aceton gereinigt. Fehlstellen in der Malerei sollen nur dort retuschiert werden, wo es notwendig ist.
St. Jakobus gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
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