»250 Jahre Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie«
Must-haves – Schmuck großer Juweliere
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Ausstellung21.05.2017 - 10.09.2017
»Must-haves« und »Must-sees« — das Schmuckmuseum Pforzheim zeigt in zwei Ausstellungen sowohl hohe Juwelierskunst als auch den Dialog zwischen Schmuckstücken und bildender Kunst 21. Mai bis 10. September 2017 | Eröffnung Samstag, 20. Mai, 19 Uhr Im Rahmen des Jubiläumsfestivals 2017 — 250 Jahre Goldstadt Pforzheim
Kaum ein Porträt, auf dem nicht auch ein Schmuckstück funkelt! Schmuck ist in der bildenden Kunst immer wieder ein beliebtes Motiv: Nicht selten sind besondere Schmuckstücke auf Gemälden die eigentlichen Stars der Komposition. Ob auf Porträts oder an Skulpturen, in allen Epochen wurde Schmuck in der bildenden Kunst abgebildet. Die Ausstellung »Must-sees« zeigt solche Gemälde oder Skulpturen und stellt jeweils eine dem abgebildeten Schmuck ähnliche Preziose dazu. »Sehr wichtig war uns, keine Repliken der Kunstwerke zu zeigen, sondern die Originalgemälde oder -skulpturen auszustellen«, erläutert Cornelie Holzach, die Leiterin des Schmuckmuseums Pforzheim und Kuratorin der Doppelausstellung. »Must-haves« dagegen präsentiert Juwelierskunst großer Marken. Die Exponate kommen sowohl von Leihgebern aus Japan, den USA und Europa als auch aus der eigenen Sammlung. »Must-haves — Schmuck großer Juweliere« und »Must-sees — Schmuck in der Kunst« sind im Rahmen des Jubiläumsfestivals 2017 — 250 Jahre Goldstadt Pforzheim vom 21. Mai bis zum 10. September im Schmuckmuseum zu sehen.
Schmuck in der Kunst
»Im Grunde sind es zwei vollkommen unterschiedliche Ausstellungen, die wir jedoch über den Titel miteinander verknüpfen«, erläutert die Hausherrin. Schon lange hatte Cornelie Holzach die Idee, den auf Kunstwerken dargestellten Schmuck mit tatsächlichen Schmuckstücken in Dialog zu setzen, und freut sich daher, dieses aufwendige Vorhaben nun zum Jubiläum realisieren zu können. Zu sehen sein wird beispielsweise ein Gemälde von Franz Xaver Winterhalter, einem der gefragtesten deutschen Porträt-Maler des 19. Jahrhunderts, das eine Dame mit Diamantmonogramm abbildet. »Hier können wir sehr schön den dazu passenden Diamantschmuck zeigen«, erläutert Holzach. Kleine antike Terrakotten, auf denen Schmuck der Zeit angedeutet ist, kommen aus der Antikensammlung der Universität Tübingen und werden in Pforzheim gemeinsam mit traubenförmigem Ohrschmuck und Halsketten aus der eigenen Sammlung präsentiert. »Es wird sicher ein besonderes Erlebnis, den abgebildeten Schmuck und die tatsächlichen Stücke zu sehen«, erklärt Holzach.
Es geht bei dieser Ausstellung, die sowohl in der Halle des Kunstvereins als auch in einem Teil der Dauerausstellung gezeigt wird, weniger um Epochen, als vielmehr um die Korrespondenz von Porträt und Schmuckstücken. »Wir haben Porträts ausgewählt, die einen besonderen Ausdruck haben und durch ihre Haltung bestechen«, berichtet die Museumsleiterin. Die Zeitspanne der Exponate reicht von etwa 400 vor Christus bis in die Gegenwart. Auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler sind zu sehen. In der Halle des Kunstvereins werden Bilder der in London lebenden Künstlerin Maisie Broadhead gezeigt. Die Arbeiten der Britin sind oft ein Dialog zwischen einem handgemachten Objekt und einem fotografierten Bild. Schmuckstücke, die sie auf Fotos ablichtet, finden skulptural ihren Weg aus dem Bild heraus, indem beispielsweise eine »echte« Perlenkette in Verlängerung des Fotos zu Boden hängt. In der Serie »Pearls« scheinen die Halsketten ein Eigenleben zu führen. Maisie Broadhead fotografiert dazu junge Frauen von heute in historischen Gewändern und adligen Posen, sie zeigt auch die Zweideutigkeit des Begriffs »Kette« mal als Schmuck, mal als Fessel.
Eine weitere Facette sind Aufnahmen der Fotografin Isa Planck. Sie hat eigens für »Must-sees« Stücke aus der Sammlung des Schmuckmuseums an Models fotografiert.
Schmuck großer Juweliere
»Must-haves« zeigt in der Sonderausstellungsfläche des Schmuckmuseums hochwertigen Juwelierschmuck. Große Marken wie Boucheron und Chopard, Hemmerle und Wellendorff oder Tiffany und Van Cleef & Arpels stehen im Mittelpunkt. Hier verführt die Aura der Objekte den Betrachter. Ein Beispiel ist eine Blütenbrosche von Van Cleef & Arpels aus dem Jahr 1964 mit Diamanten und Rubinen in unsichtbarer Fassung. Bei dieser Technik, die der Pariser Juwelier 1933 patentieren ließ, werden die Steine so gefasst, dass sie frei zu schweben scheinen und das Trägermetall nicht sichtbar ist. In einer einzigen Brosche dieser Art stecken um die 300 Arbeitsstunden. Darum entstehen bei der seit 1906 an der Place Vendȏme ansässigen Maison Van Cleef & Arpels nur einige wenige Mystery SetTM-Stücke pro Jahr.
Auch der Münchner Juwelier Hemmerle, einst königlich bayerischer Hoflieferant, steuert exquisite Schmuckstücke bei. Seit rund 20 Jahren geht das 1893 gegründete und mit Medaillen und Orden berühmt gewordene Familienunternehmen neue Wege: Mutig und mit kraftvoller Ästhetik fertigt Hemmerle Schmuckstücke mit ungewöhnlichen Materialkombinationen. Eine Granatapfelbrosche der Serie Nature’s Jewels etwa besteht neben Rubelliten, Diamanten, Silber und Gold auch aus Kupfer.
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21.05.2017 - 10.09.2017
Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzheim Di bis So und feiertags 10 bis 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester)
| Eintritt in die Dauerausstellung 3,00 €, ermäßigt 1,50 €, z.B. mit der SWR2-Kulturkarte, bis 14 Jahre und mit Oberrheinischem Museumspass frei | Gruppenführungen auf Anfrage | Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung sonntags 15 Uhr, 5 €, ermäßigt 3,50 € | Partner von Kulturland Baden-Württemberg | Medien- bzw. Kulturpartner des Schmuckmuseums sind Pforzheimer Zeitung und SWR2 | Weitere Informationen unter www.schmuckmuseum.de