Ausstellung
Max Kämpf Robert Müller Andreas Mattle
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Ausstellung19.03.2016 - 30.04.2016
Max Kämpf
Bereits während seiner Lehre zum Flachmaler kopiert Max Kämpf (1912-1982) Werke Alter Meister. Nach einem einjährigen Besuch der Kunstgewerbeschule in Basel arbeitet Kämpf seit 1940 als freischaffender Künstler und behält die für ihn typische dunkeltonige Farbpalette während seines gesamten Schaffens bei. 1948 ist Kämpf Mitbegründer des "Kreis 48" dessen Fokussierung auf die Darstellung des Menschen für Kämpf prägend ist. Neben einer Vielzahl an Selbstportraits und Portraits schafft Kämpf auch Freundschafts- und Familienbilder. In unserer Ausstellung wird davon beispielsweise eine Paralle des sich im Kunstmuseum Basel befindlichen "Im Keller" von 1941 zu sehen sein. Daneben werden erneut einige Freskos auf Ziegeln präsentiert, welche Kämpfs beliebte Motive Hölle und Paradies darstellen. Das Basler Lokalkolorit schlägt in den Darstellungen von Geisterzügen und Masken durch und wird gleichsam kontrastiert von den ab den 70er Jahren entstehenden Portraits von Navajo-Indianern.
Robert Müller
Neben Germaine Richier hat sich Robert Müller (1920-2003) in seiner frühen Schaffensphase auch am grossen spansichen Eisenplastiker und Freund Picassos Julio González (1876-1942) orientiert. Von der Figürlichkeit seiner frühen Büsten und allegorischen Akten aus Bronze kam Müller zu Beginn der 50er Jahre ab. Nach seinem Umzug nach Paris wechselt er auch sein Material; Bis 1965 entstehen dann seine charakteristischen Eisenassemblagen aus teilweise gefundenen Eisenstücken. Müller konstruiert sie zu kreatürlichen Formationen, welche assoziativ oft an Verkapselungen erinnern. Diese Formationen können bedrohlich wirken, zugleich jedoch, durch ihre Panzerhaftigkeit, bieten sie Schutz vor der eigenen Bedrohlichkeit.
Müller erlangt in dieser heroischen Phase internationale Bekanntheit und wird an den Biennalen von Venedig und Sao Paulo und an der documenta II in Kassel teilnehmen. Retrospektiven werden sowohl in der Schweiz als auch im Ausland ausgerichtet.
Ab 1965 verändert sich der Stil erneut was sich auch in einem Materialwechsel niederschlägt. Urtümlich-erotische Assoziationen sprechen aus den Skulpturen, die nun in verschiedenen Materialversionen realisiert werden. 1977 tritt die seit Jahren verfolgte graphische Arbeit bestehend aus Holzschnitten, Prägedrucken und Zeichnungen in den Vordergrund.
Unsere Ausstellung zeigt im Garten und den Galerieräumen einen Querschnitt durch alle Schaffensperioden von Robert Müller.
Andreas Mattle
An der Schnittstelle zwischen Landschaftsbild und Historienmalerei operiert Mattle im grossen Querformat Ohne Titel (2016). Vier Menschen und drei Hunde treffen sich auf einem scheinbar belanglosen Spaziergang an einer Baustelle auf einem Feldweg. Über einem Feld voller Löwenzahn öffnet sich eine gewaltige, barocke Himmelsszenerie. Rechts im Hintergrund ist eine Burgruine erkennbar und am Horizont schwach die Umrisse einer Bergkette. Eine wunderschöne, idyllische, fast ideale Landschaft. Es ist es aber keine Ansicht der italienischen Campagna, viel eher sind wir in der gegenwärtigen Schweiz, gleich um die Ecke. Hier treffen sich keine unbedeutenden Spaziergänger und Bauern zu einem Schwätzchen. Das Figurenpaar in der Bildmitte erinnert an Marmorplastiken christlicher Kunst der italienischen Renaissance oder des Manierismus. Ist es die Mutter Gottes mit Kind? Das kann nicht sein! Maria hat sicher nicht geraucht, sie hatte keine Laster! Und Jesus hatte kaum die Musse in der freien Natur einen Drachen steigen zu lassen. Die Frau mit der Zigarettenschachtel in der rechten Po-Tasche und den High-Heels müsste es wissen, doch ihr Gesicht wird uns vorenthalten. Genauso wie jenes der rauchenden Gestalt. Das von malerischer Ästhetik geprägte Bild ist mystisch aufgeladen, geheimnisvoll und voller versteckter Hinweise für kundige Schaulustige.
Text von Dominik Müller, Basel
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19.03.2016 - 30.04.2016
Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr
Samstag, 10 bis 16 Uhr