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Wiener Moderne

Das Glas der Architekten. Wien 1900 – 1937

  • Ausstellung
    18.04.2016 - 31.07.2016
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Wiener Moderne

Die Ausstellung Das Glas der Architekten. Wien 1900–1937 thematisiert erstmals den epochalen Einfluss, den die Entwürfe junger Architekten der Wiener Moderne auf die Entwicklung des Kunstglases in Wien in den ersten drei Dekaden des 20. Jahrhunderts ausübten. Anhand von über 300 Werken aus der Sammlung des MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst sowie aus privaten Sammlungen, präsentiert sie die Anfänge der modernen Glaskunst in Österreich von den letzten Jahrzehnten der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zum Ende der Ersten Republik. Sie wird in LE STANZE DEL VETRO vom 18. April bis 31. Juli 2016 auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig gezeigt.

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte eine Gruppe junger Architekten, Studenten der Wiener Akademie unter Otto Wagner, der Kunstgewerbeschule und der Technischen Universität, ein besonderes Interesse an der Formgebung von Glas. Glas galt auch in der Architektur als Material der Moderne und der Kontakt mit in Wien etablierten Glasverlegern wie E. Bakalowits Söhne und J. & L. Lobmeyr in den Reformkunstbewegungen wie der „Vereinigung Bildender Künstler Österreichs-Sezession“ oder der „Wiener Werkstätte“ und dem „Österreichischen Werkbund“ sicherte die Realisierung der radikal neuen Formkonzepte durch Produzenten wie Johann Lötz Witwe. Heute weltbekannte Protagonisten der Wiener Moderne wie Josef Hoffmann (1870–1956), Koloman Moser (1868–1918), Joseph Maria Olbrich (1867–1908), Leopold Bauer (1872–1938), Otto Prutscher (1880–1949), Oskar Strnad (1879–1935), Oswald Haerdtl (1899–1959) und Adolf Loos (1870–1933) lancierten bahnbrechend neue Entwürfe für Zier- und Gebrauchsglas. Im Sinne der Reform des Unterrichts an der Wiener Kunstgewerbeschule und entsprechend dem Credo einer gleichberechtigten Zusammenarbeit von Entwerfer und ausführendem Handwerker, das etwa die „Wiener Werkstätte“ vertrat, arbeiteten die Architekten nicht nur am Entwurf, sondern auch in den Glashütten vor den Glasöfen, um die Möglichkeiten des Mediums Glas auszuschöpfen, wie es auch Otto Wagner und Adolf Loos in ihrer neuen Definition der Rolle des Architekten propagierten. Dabei bedienten sie sich der Entwicklung innovativer Material- und Gestaltungsmethoden, die in den von der Wiener Kunstgewerbeschule in den Zentren der böhmischen Glasindustrie betriebenen Fachschulen in Steinschönau und Haida vorangetrieben wurde. Wiener Kunstglas nach Architektenentwurf wurde so zu einem fixen Bestandteil und einem Markenzeichen in den wichtigen Reformkunstausstellungen, von der VIII. Secessionsausstellung in Wien 1900 über die Werkbundausstellung in Köln 1914 bis zur Exposition Internationale des Arts Decoratifs in Paris 1925 sowie im Sortiment der „Wiener Werkstätte“. Die Glasarbeiten in der Ausstellung werden ergänzt von zeitgenössischen Entwürfen der Architekten sowie Fotografien, die damalige Ausstellungen dokumentieren und damit die außergewöhnliche Wirkung nachvollziehbar machen, die diese radikal modernen Objekte auf die Öffentlichkeit hatten. In der Ausstellung zu sehen ist auch die vom MAK realisierte Rekonstruktion des 1937 von Josef Hoffmann für die Weltausstellung in Paris entworfenen Spiegelkabinetts Boudoir d´une grande vedette.

Nach der Ausstellung Glass from Finland in the Bischofberger Collection [Glas aus Finnland in der Sammlung Bischofberger] ist dies die zweite von LE STANZE DEL VETRO organisierte Ausstellung in Venedig mit Fokus auf der internationalen Entwicklung der Glaskunst im 20. Jahrhundert. Für das MAK ist es nach der Übernahme der Ausstellung Zu Gast im MAK I SANTILLANA. Präsentiert von Le Stanze del Vetro und der Fondazione Giorgio Cini die zweite Kooperation. LE STANZE DEL VETRO ist eine langfristige Gemeinschaftsinitiative der Fondazione Giorgio Cini und der Pentagram Stiftung und widmet sich der Erforschung der Glaskunst des 20. und 21. Jahrhunderts.Die Arbeit der Fondazione Cini mit der Pentagram Stiftung für die Erhaltung, Archivierung und Digitalisierung der venezianischen Glasmacherarchive sowie die weltweit beachteten Ausstellungen der Stanze del Vetro finden ihre Parallele in der Aufarbeitung des Nachlasses der Wiener Werkstätte im MAK.

Zur Ausstellung erscheint die Publikation Il vetro degli architetti. Vienna 1900–1937, hg. von Le Stanze del Vetro in Kooperation mit dem MAK, Italienisch/Englisch, Mailand, 2016, Verlag SKIRA Mailand.

Zum Thema der Ausstellung wird die Fondazione Cini am 6.5.2016 ein international besetztes Symposium veranstalten.

Kurator: Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik






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    Öffnungszeiten
    Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
    Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei

    Eintritt
    € 7,90 / ermäßigt € 5,50 Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre

    Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei

    Familienkarte € 11 (2 Erwachsene + mind. 1 Kind bis zum 14. Lebensjahr)



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  • Josef Hoffmann, Becher, formgeblasen , v.l.n.r.: gelbes Glas, 1923; violettes Glas, 1922. Ausführung: Böhmische Manufaktur für die Wiener Werkstätte © MAK
    Josef Hoffmann, Becher, formgeblasen , v.l.n.r.: gelbes Glas, 1923; violettes Glas, 1922. Ausführung: Böhmische Manufaktur für die Wiener Werkstätte © MAK
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  • Josef Hoffmann, Kriegsgläser, farbloses Glas, Emaildekor, vor 1916. Ausführung: Johann Oertel, Nový Bor (Haida, CZ),  für die Wiener Werkstätte © MAK
    Josef Hoffmann, Kriegsgläser, farbloses Glas, Emaildekor, vor 1916. Ausführung: Johann Oertel, Nový Bor (Haida, CZ), für die Wiener Werkstätte © MAK
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