• Menü
    Stay
Schnellsuche

Kunst

Max Kämpf - Robert Müller - Andreas Mattle

Kunst

Max Kämpf
Bereits während seiner Lehre zum Flachmaler kopiert Max Kämpf (1912-1982) Werke Alter Meister. Nach einem einjährigen Besuch der Kunstgewerbeschule in Basel arbeitet Kämpf seit 1940 als freischaffender Künstler und behält die für ihn typische dunkeltonige Farbpalette während seines gesamten Schaffens bei. 1948 ist Kämpf Mitbegründer des "Kreis 48" dessen Fokussierung auf die Darstellung des Menschen für Kämpf prägend ist. Neben einer Vielzahl an Selbstportraits und Portraits schafft Kämpf auch Freundschafts- und Familienbilder.
In unserer Ausstellung wird davon beispielsweise eine Paralle des sich im Kunstmuseum Basel befindlichen "Im Keller" von 1941 zu sehen sein. Daneben werden erneut einige Freskos auf Ziegeln präsentiert, welche Kämpfs beliebte Motive Hölle und Paradies darstellen. Das Basler Lokalkolorit schlägt in den Darstellungen von Geisterzügen und Masken durch und wird gleichsam kontrastiert von den ab den 70er Jahren entstehenden Portraits von Navajo-Indianern

Robert Müller
Neben Germaine Richier hat sich Robert Müller (1920-2003) in seiner frühen Schaffensphase auch am grossen spansichen Eisenplastiker und Freund Picassos Julio González (1876-1942) orientiert. Von der Figürlichkeit seiner frühen Büsten und allegorischen Akten aus Bronze kam Müller zu Beginn der 50er Jahre ab. Nach seinem Umzug nach Paris wechselt er auch sein Material; Bis 1965 entstehen dann seine charakteristischen Eisenassemblagen aus teilweise gefundenen Eisenstücken. Müller konstruiert sie zu kreatürlichen Formationen, welche assoziativ oft an Verkapselungen erinnern. Diese Formationen können bedrohlich wirken, zugleich jedoch, durch ihre Panzerhaftigkeit, bieten sie Schutz vor der eigenen Bedrohlichkeit.
Müller erlangt in dieser heroischen Phase internationale Bekanntheit und wird an den Biennalen von Venedig und Sao Paulo und an der documenta II in Kassel teilnehmen. Retrospektiven werden sowohl in der Schweiz als auch im Ausland ausgerichtet. Ab 1965 verändert sich der Stil erneut was sich auch in einem Materialwechsel niederschlägt. Urtümlich-erotische Assoziationen sprechen aus den Skulpturen, die nun in verschiedenen Materialversionen realisiert werden. 1977 tritt die seit Jahren verfolgte graphische Arbeit bestehend aus Holzschnitten, Prägedrucken und Zeichnungen in den Vordergrund. Unsere Ausstellung zeigt im Garten und den Galerieräumen einen Querschnitt durch alle Schaffensperioden von Robert Müller.

Andreas Mattle
An der Schnittstelle zwischen Landschaftsbild und Historienmalerei operiert Mattle im grossen Querformat Ohne Titel (2016). Vier Menschen und drei Hunde treffen sich auf einem scheinbar belanglosen Spaziergang an einer Baustelle auf einem Feldweg. Über einem Feld voller Löwenzahn öffnet sich eine gewaltige, barocke Himmelsszenerie. Rechts im Hintergrund ist eine Burgruine erkennbar und am Horizont schwach die Umrisse einer Bergkette. Eine wunderschöne, idyllische, fast ideale Landschaft. Es ist es aber keine Ansicht der italienischen Campagna, viel eher sind wir in der gegenwärtigen Schweiz, gleich um die Ecke. Hier treffen sich keine unbedeutenden Spaziergänger und Bauern zu einem Schwätzchen. Das Figurenpaar in der Bildmitte erinnert an Marmorplastiken christlicher Kunst der italienischen Renaissance oder des Manierismus. Ist es die Mutter Gottes mit Kind? Das kann nicht sein! Maria hat sicher nicht geraucht, sie hatte keine Laster! Und Jesus hatte kaum die Musse in der freien Natur einen Drachen steigen zu lassen. Die Frau mit der Zigarettenschachtel in der rechten Po-Tasche und den High-Heels müsste es wissen, doch ihr Gesicht wird uns vorenthalten. Genauso wie jenes der rauchenden Gestalt. Das von malerischer Ästhetik geprägte Bild ist mystisch aufgeladen, geheimnisvoll und voller versteckter Hinweise für kundige Schaulustige.

Text von Dominik Müller, Basel






  • 18.03.2016 - 30.03.2016
    Ausstellung »
    Galerie Carzaniga »

    Mo - Fr: 9.00 - 18.00 Uhr
    Sa: 10.00 - 16.00 Uhr
    und nach Vereinbarung



Neue Kunst Ausstellungen
Trace Formations of
Diese große Übersichtsausstellung ist in Kooperation mit The...
Sincerely, Walter
Walter Pfeiffer (*1946) sucht mit der fotografischen Linse...
Hamid Zénati All-Over
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste...
Meistgelesen in Ausstellungen
neues sehen
UMBAU UND NEUENTWICKLUNGEN: Landeshauptmann-Stv. Dr. Wilfried...
Vienna Gallery Weekend 2015
Vom 29. bis 31. Mai wird Wien erneut zur Drehscheibe der...
Der erste Nazarener?
Ausstellung „Joseph Anton Koch“ bis 22. Februar...
  • Max Kämpf  Wald, o.J.  Oel auf Leinwand, 99 x 108 cm  Ref. 11/OW
    Max Kämpf Wald, o.J. Oel auf Leinwand, 99 x 108 cm Ref. 11/OW
    Galerie Carzaniga
  • Max Kämpf  Hölle, o.J.  Fresko auf Ziegel, 21,5 x 54,5 cm  Ref. 10/OW
    Max Kämpf Hölle, o.J. Fresko auf Ziegel, 21,5 x 54,5 cm Ref. 10/OW
    Galerie Carzaniga
  • Max Kämpf  Familie, 1970  Oel auf Leinwand, 80 x 100 cm Ref. 1/PG
    Max Kämpf Familie, 1970 Oel auf Leinwand, 80 x 100 cm Ref. 1/PG
    Galerie Carzaniga
  • Robert Müller  La Grotte, 1960-62 Assemblage (fer forgé repoussé et trouvé), 55 x 90 x 80 cm  Ref. 1/AC
    Robert Müller La Grotte, 1960-62 Assemblage (fer forgé repoussé et trouvé), 55 x 90 x 80 cm Ref. 1/AC
    Galerie Carzaniga
  • Robert Müller  Ohne Titel, 1977  Nussbeize auf Papier, 33 x 22 cm  Ref. 714
    Robert Müller Ohne Titel, 1977 Nussbeize auf Papier, 33 x 22 cm Ref. 714
    Galerie Carzaniga
  • Robert Müller  Ohne Titel, um 1980  Nussbeize auf Manuskriptpapier, 15 x 21 cm  Ref. 713
    Robert Müller Ohne Titel, um 1980 Nussbeize auf Manuskriptpapier, 15 x 21 cm Ref. 713
    Galerie Carzaniga
  • Andreas Mattle Ohne Titel, 2015 Oel auf Leinwand, 141 x 201 cm
    Andreas Mattle Ohne Titel, 2015 Oel auf Leinwand, 141 x 201 cm
    Galerie Carzaniga