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Wien

Ausstellungen Florian Schaumberger und Virginie Bailly

Wien

Florian Schaumberger, geb. 1962, zählt zu den wenigen Bildhauern, die in der Tradition der österreichischen Eisen- und Stahlplastik stehen. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Joannis Avramidis. Der gebürtige Wiener lebt und arbeitet mittlerweile ausschließlich im niederösterreichischen Waldviertel, wo das Leben inmitten der nahezu unberührten Thayalandschaft und die ganz persönliche Sorge um die Erhaltung eines intakten, wertvollen Naturraumes seine Arbeit thematisch stark beeinflussen. Kunst als Reaktion auf die Wunden, die der Mensch schlägt, auf Verletzungen, auf grausame Zerstörung und auf das oftmals unfassbare Geschehen unserer Zeit.

Schaumberger arbeitet hauptsächlich mit Eisenplatten, die er in seiner Schmiede eigenhändig biegt, verformt und verschweißt. Eine Serie von großformatigen „Tafelbildern“ entstand, ebenso wie Stelen und eine Reihe von Kleinplastiken. Mit seinen Großplastiken „Euro 2000“ (Oesterreichischen Nationalbank, Druckzentrum, Wien 9) und dem „Denkmal der Exekutive“, Heldenplatz, Wien 1) oder „Einhorn“ (Immuno -Baxter, Wien 22) schuf der Künstler bekannte Landmarks. „Die aus einem einheitlich geformten Grundmaterial zusammengefügten Objekte hatten lange Zeit eine gewisse Nähe zur Architektur. Dies hat sich nun zugunsten vegetabiler Formen in den Arbeiten der letzten Jahre verändert. Deren Formensprache ist geprägt vom Leben auf dem Land und von der Wahrnehmung seiner Umgebung.“ (Silvie Eigner)

Florian Schaumberger
Geb. 1962 in Wien
1980-84 Höhere Graphische Lehr-und Versuchsanstalt
1984-1992 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Avramidis
Lebt und arbeitet im Waldviertel

Die belgische Künstlerin Virginie Bailly lebt und arbeitet in einem der locker besiedelten Vororte von Brüssel, wo die Möglichkeiten der urbanisierten Landschaft noch offen und ungewiss sind. Dieses Gebiet trägt den passenden Namen „petit île“ und bietet den perfekten Treibstoff für ihr bereits sehr umfangreiches, multidisziplinär ausgerichtetes Œuvre.
In der Vide-Plein-Reihe analysiert Bailly das Bild fast anatomisch. Auf ihrem Schneidtisch filetiert sie Fotos von Ruinen, halb abgerissenen Häusern und verwüsteten Orten. Auf ihre ganz individuelle Art zerlegt sie die Struktur des Bildes, sodass nur das Wesentliche übrig bleibt. Mit vielsagenden Pinselstrichen jagt Bailly nicht nur nach dem reinen Wesen des Bildes, sondern erforscht auch die Grundlagen der Malerei selbst: Farbe, Komposition, Auftragen der Farbe und Gestik.
Zusätzlich zum Pinselstrich, der einen Grundbaustein darstellt, ist die Gestik hier von vorrangiger Bedeutung. Die Gestik nimmt durch Baillys gnadenlose Präzision alle Facetten der Grundlagen in sich auf und ist wie der gefilterte Überrest heterogener Wahrnehmungen. (Floris Dehantschutter)

Virginie Bailly
1976 geboren in Brüssel
1993–1997 Studium der Malerei an der Ecole des arts d’Anderlecht
1998 Studium an der Ecole Supérieure des Beaux-Arts Montpellier (FR
) 1995-1999 Studium der Malerei an der Hogeschool Sint-Lukas Brussels
2000–03 Postgraduales Studium am Hoger Instituut voor Schone Kunsten, Antwerpen
Lebt und arbeitet in Brüssel








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  • Florian Schaumberger, Tafelbild „battered 4“ © Andrea Peller
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  • Florian Schaumberger, Fliehendes Pferd, 2001 Eisen © Florian Schaumberger
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    Galerie Straihammer und Seidenschwann
  • Interpuncties P12 (Le Mont Analogue), 2015 Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 180 cm © Virginie Bailly, Foto Cedric Verhelst
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