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Stadtkirche in Bückeburg

Eine der prächtigsten Kirchenfassaden Deutschlands

Stadtkirche in Bückeburg

Am Samstag, den 16. Mai 2015 findet um 15.30 Uhr in der Stadtkirche in Bückeburg im Landkreis Schaumburg anlässlich des 400. Jahrestags der Einweihung dieses ersten reformatorischen Kirchenbaus in Norddeutschland ein Festakt statt. Es schließt sich ein Bürgerfest auf den Straßen der Stadt an. Die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei dem Festakt durch ihren Ortskurator Hameln, Dietrich Burkhart, vertreten wird, stellte seit 2013 dank zweckgebundener Spenden und Geldauflagen sowie der Lotterie GlücksSpirale insgesamt 115.000 Euro für die Instandsetzungsarbeiten an der Westfassade zur Verfügung.

Im Jahre 1609 erhielt die Siedlung Bückeburg, die sich um eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert entwickelt hatte, Stadtrechte. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt ständige Residenz der Grafen - seit 1619 Fürsten - von (Holstein-)Schaumburg, ab Mitte des 17. Jahrhunderts der Grafen zu Schaumburg-Lippe.

Unter Fürst Ernst wurde die Kirche in den Jahren zwischen 1610 und 1615 im Zuge des Ausbaus der Stadt als Residenzstadt erbaut. Sie ist mit ihrer Hauptfassade aus Obernkirchener Sandstein im Westen auf die Straße zum Schloss hin ausgerichtet. Diese Fassade gilt als eine der am prächtigsten ausgestalteten protestantischen Kirchenfassaden in Deutschland.

Die dreischiffige Hallenkirche schließt ein dreiseitiger Chor ab. Das rundbogige Kreuzrippengewölbe tragen insgesamt 14 korinthische Säulen. Das westliche Säulenpaar ist mit Pfeilern gekuppelt, denen jeweils ein Pfeilerpaar auf der Innenseite der Westfassade entspricht. Ursprünglich waren sie als Unterbau für einen Westturm gedacht, der in der Entstehungszeit errichtet, kurze Zeit später jedoch bereits niedergelegt wurde. Im Gegensatz zu dem backsteinsichtigen Langhaus, das sich nach Osten erstreckt, ist die Eingangsfassade aus Obernkirchener Sandstein gefertigt. Im Scheitel der Sandsteineinfassung der Tür ist die Jahreszahl 1613 angebracht. Der kompletten Fassade ist ein "vielgliedriges System dekorativer Formen in Rollwerk- und beginnendem Ohrmuschelstil aufgelegt" (Dehio). Geradezu schlicht wirken die zwei schmalen dreibahnigen Maßwerkfenster mit Rundbogenabschluss zwischen den sie flankierenden, reich gestalteten Pilastern, die sich über alle Zonen hinweg fortsetzen. Reich profilierte Basen, ornamentierte Podeste, Vasen, Rollwerk, verkröpfte Gesimse, Kapitelle, florale Gebinde und Muscheln überziehen die architektonische Struktur der Fassade, die in Obelisken und fantasievolle Giebeln ausläuft.

Nach einer ausführlichen Untersuchung der kompletten Fassade und einer Erfassung der einzelnen Schäden und Materialien auf Grundlage von Bohrwiderstandsmessungen durch das Norddeutsche Zentrum für Materialkunde Hannover (ZKM) wurde ein Maßnahmenkatalog zur Wiederherstellung der geschädigten Kirchenfassade erstellt, die nun rechtzeitig zum Jubiläum abgeschlossen werden konnte.

Die Stadtkirche in Bückeburg ist eines von über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Geldauflagen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

 

Bonn, den 13. Mai 2015/tkm








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  • Stadtkirche in Bückeburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Annette Liebeskind
    Stadtkirche in Bückeburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz / Annette Liebeskind
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz