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Expressionismen

Die Sammlung von Kokoschka bis Anzinger

Expressionismen

Mit der Ausstellung Expressionismen – Die Sammlung von Kokoschka bis Anzinger stellt das Museum der Moderne Salzburg die Sammlung auf den Prüfstand und zeichnet verschiedene Spielarten des Expressionismus nach.

Salzburg, 6. März 2015. In dieser Ausstellung, die Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken von 1907 bis 2011 umfasst, wird der Begriff „Expressionismus“ anhand von ca. zweihundert Werken von fast achtzig Künstlern und Künstlerinnen aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg auf den Prüfstand gestellt. Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung der im vergangenen Jahr angetretenen Kuratorin für Moderne, Beatrice von Bormann, mit der hauseigenen Sammlung. „Die kritische Aufarbeitung unserer Sammlung mit dem Blick aus der Gegenwart auf die verschiedenen Inhalte, die in unseren Beständen abgebildet sind, ist eine zentrale Aufgabe des wissenschaftlichen Teams des Museums“, sagt Sabine Breitwieser, Direktorin am Museum der Moderne Salzburg, und fügt hinzu: „Salzburg ist mit der Figur Oskar Kokoschka und der Schule des Sehens eng verbunden, und daher möchten wir überprüfen, inwieweit expressionistische Formen der Kunst in unserer Sammlung tatsächlich verankert sind.“ „Das Museum ist im Besitz herausragender Werke des Expressionismus, wobei sich diese vornehmlich auf österreichische und deutsche Künstler beschränken“, ergänzt Kuratorin Beatrice von Bormann. „Das bietet die Möglichkeit, zu untersuchen, inwiefern es eine spezifische geografische Variante des Expressionismus gibt und inwiefern sich die diversen Expressionismen von 1900 bis in die 1980er-Jahre voneinander unterscheiden. Die wichtige Rolle von Frauen innerhalb dieser verschiedenen Phasen des Expressionismus ist an der Sammlung leider nicht abzulesen.“

Im Expressionismus, vor allem in der Malerei, wird die exakte Abbildung der Wirklichkeit vernachlässigt und dem Gestus des Malens und dem emotionalen Ausdruck ein weitaus höherer Stellenwert eingeräumt. Der deutsche Maler Franz Marc bezeichnete dieses Bestreben 1912 als „subjektive Umwandlung der Natur“. Wenn man den Expressionismus solcherart als künstlerisches Konzept auffasst, kann man durchaus eine Linie vom frühen Expressionismus vor dem Ersten Weltkrieg über den Expressionismus der Zwischenkriegszeit bis hin zum abstrakten Expressionismus und zum Neoexpressionismus der 1960er- und 1970er-Jahre ziehen. In der Ausstellung, die teils thematisch, teils chronologisch geordnet ist, wird dies anhand von Werken aus der eigenen Sammlung vorgeführt. In Grafiken, die eigens für die Ausstellung erarbeitet wurden, werden die Netzwerke der verschiedenen Künstler, Künstlerinnen und Orte aufgedeckt.

Das Museum der Moderne Salzburg verfügt, auch dank Dauerleihgaben, über hervorragende Werke sowohl des frühen Expressionismus, mit Arbeiten von Oskar Kokoschka, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner, als auch über repräsentative Werke des Neoexpressionismus, etwa von Markus Lüpertz und Georg Baselitz. Eine spezifisch österreichische Variante des expressiven Realismus der 1960er- bis 1980er-Jahre ist durch Künstler wie Georg Eisler und Alfred Hrdlicka vertreten. Die Neuen Wilden sind mit großformatigen Arbeiten, etwa von Siegfried Anzinger, Gunter Damisch, Herbert Brandl, Thomas Reinhold und Hubert Scheibl, präsent. Mehrere Werke werden zum ersten Mal ausgestellt, darunter jüngste Schenkungen von Georg Eisler und Rudolf Kortokraks.

In der Ausstellung vertretene Künstlerinnen und Künstler: Siegfried Anzinger, Karel Appel, Christian Ludwig Attersee, Georg Baselitz, Max Beckmann, Herbert Boeckl, Georg Wilhelm Borsche, Herbert Brandl, Günter Brus, Heinrich Campendonk, Gunter Damisch, Otto Dix, Jean Egger, Georg Eisler, Adolf Erbslöh, Anton Faistauer, Conrad Felixmüller, Paul Gangolf, Richard Gerstl, Otto Gleichmann, George Grosz, Margarete Hamerschlag, Anton Hanak, Felix Albrecht Harta, Carry Hauser, Erich Heckel, Matthias Holl, Wolfgang Hollegha, Rudolf Hradil, Alfred Hrdlicka, Ernst Huber, Jörg Immendorff, Asger Jorn, Martha Jungwirth, Edmund Kalb, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Ferdinand Kitt, Oskar Kokoschka, Anton Kolig, Käthe Kollwitz, Rudolf Kortokraks, Maria Lassnig, Markus Lüpertz, August Macke, Frans Masereel, Ludwig Meidner, Jürgen Messensee, Jean Metzinger, Josef Mikl, Alois Mosbacher, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein, A. R. Penck, Georg Pevetz, Traudel Pichler, Peter Pongratz, Markus Prachensky, Thomas Reinhold, Christian Rohlfs, Georges Rouault, Christian Schad, Hubert Scheibl, Egon Schiele, Hubert Schmalix, Karl Schmidt-Rottluff, Josef Schulz, Karl Stark, Anton Steinhart, Wilhelm Thöny, Andreas Urteil, Johannes Wanke, Karl Anton Wolf

Kuratorin: Beatrice von Bormann, Kuratorin und Sammlungsleiterin, Museum der Moderne Salzburg Kuratorische Assistentin: Barbara Herzog, Museum der Moderne Salzburg






  • 07.03.2015 - 21.06.2015
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  • Egon Schiele Männlicher Akt (Selbstbildnis), 1912 Aus der Mappe SEMA. 15 ORIGINALSTEINZEICHNUNGEN, 1912 1 von insgesamt 15 Feder- und Pinsellithografien auf Velinpapier 42 x 21,5 cm
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    Museum der Moderne Salzburg
  • Wassily Kandinsky Lithographie für die vierte Bauhausmappe, 1922 Blatt 8 (von 11) der Vierten Bauhausmappe: Italienische und russische Künstler, 1923 Farblithografie auf Velinpapier 27,5 x 23,5 cm
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    Museum der Moderne Salzburg
  • Anton Hanak Der brennende Mensch, 1922 Bronze 30 x 10 x 8 cm
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    Museum der Moderne Salzburg
  • Markus Lüpertz Du weißt nicht viel, versetzte die Herzogin, 1981 Bronze, bemalt 93 x 70 x 65 cm Museum der Moderne Salzburg – Dauerleihgabe der Sammlung MAP © Bildrecht, Wien 2015
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  • Oskar Kokoschka Selbstbildnis (Sturmplakat), 1910 Farblithografie 66,6 x 44,6 cm Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht, Wien 2015
    Oskar Kokoschka Selbstbildnis (Sturmplakat), 1910 Farblithografie 66,6 x 44,6 cm Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht, Wien 2015
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  • Heinrich Campendonk Wirtshaus, 1917 Tempera auf Karton 46,7 x 40,6 cm Leihgabe aus Privatbesitz (vermittelt durch Peter Eltz, Kunstberatung) © Bildrecht, Wien 2015
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  •  Siegfried Anzinger o. T. (Gabriel), 1983 Öl, Tempera auf Leinwand Museum der Moderne Salzburg
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