Fotograf
Edward Steichen: In High Fashion
VERLÄNGERT BIS 24. MAI 2015 EDWARD STEICHEN. IN HIGH FASHION
Aufgrund des großen Publikumszuspruchs verlängert das Fotomuseum WestLicht die Ausstellung Edward Steichen. In High Fashion bis 24. Mai 2015. Damit erhalten auch die Gäste, die zum Song Contest in Wien erwartet werden, die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen.
Greta Garbo, Marlene Dietrich, Winston Churchill, Katherine Hepburn, Charlie Chaplin, Joan Crawford, Gloria Swanson, Cecil B. De Mille, George Gershwin, Fred Astaire, Gary Cooper, Maurice Chevalier – sie alle und viele mehr hat Edward Steichen (1879–1973), einer der bedeutendsten Fotopioniere des 20. Jahrhunderts, für Vogue und Vanity Fair vor seiner Kamera in Szene gesetzt.
Das Fotomuseum WestLicht widmet sich mit der Ausstellung Edward Steichen. In High Fashion den Jahren von 1923 bis 1937, in denen Steichen als Cheffotograf des Condé Nast Verlags die Mode- und Magazinfotografie revolutionierte. Rund 200 seltene Vintage-Prints aus dem Condé Nast Archiv führen das eindrucksvoll vor Augen.
Bereits zu Beginn seiner Laufbahn war Steichen einer der wichtigsten Proponenten des Piktorialismus, jener vom Impressionismus beeinflussten Strömung, die mit Edeldruckverfahren die Fotografie als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmedium der Malerei an die Seite zu stellen suchte. In den Jahren des Ersten Weltkriegs etablierte er sich als Vorreiter einer sachlichen Fotografie. 1923 trat er dann als Cheffotograf von Vogue und Vanity Fair eine Stelle an, die zu den renommiertesten im Bereich der kommerziellen Fotografie zählte. In den kommenden 15 Jahren setzte er gänzlich neue Maßstäbe in diesem Metier. Für die Condé Nast Magazine fotografierte Steichen die bekanntesten Persönlichkeiten aus Film, Theater, Musik, Literatur, Journalismus, Tanz, Sport und Politik, vor allem aber auch die Kreationen der Haute Couture, und schuf so ein einzigartiges Oeuvre. Selbstbewusst setze er durch, dass seine Arbeiten nur unter Nennung seines Namens, als Autorenfotografie, publiziert werden durften. Die Zeit der 1920er- und 1930er-Jahre gilt heute als Steichens wichtigste Schaffensphase, die viele der bekanntesten Fotografien des 20. Jahrhunderts hervorbrachte.
Steichen verzichtete dabei, anders als etwa Man Ray und Erwin Blumenfeld, auf avantgardistische Stilelemente und ließ die künstlerischen Einflüsse seines Frühwerks wie Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus hinter sich. Er entwickelte eine ganz neuartige, professionelle Bildsprache, die sich weltmännisch, elegant und mit oft unterkühlter Erotik ganz im Geist des Art déco präsentierte. Wie auf einem Filmset arbeitete er dabei mit einem großen Team von Mitarbeitern, das für Bühnenaufbau und Ausleuchtung, Styling und Makeup verantwortlich war.
Steichen komponierte bildnishaft, dekorativ verfremdend, schnappschussartig oder nüchtern realistisch. Das am Modell wie an einer Modepuppe drapierte Kleid hatte bei ihm ausgedient. Er arrangierte Situationen, inszenierte Settings, in denen die Persönlichkeit des Modells in den Mittelpunkt rückte, die Mode nur noch als Attribut zur Wirkung kam. Fashionaufnahmen wurden so zu Porträtfotografie. Indem er die bis dato anonymen Mannequins als wiedererkennbare Persönlichkeiten ins Bild rückte, ebnete er auch jenen Supermodels den Weg, die dann spätestens ab den 1990er-Jahren ins große Rampenlicht der Modewelt traten.
Eine Ausstellung der Foundation for the Exhibition of Photography Minneapolis/New York City/Paris/Lausanne, in Kooperation mit WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Die Ausstellung wird ergänzt durch eine zeitgenössische Intervention der in Wien lebenden Künstlerin Caroline Heider (*1978). In ihren Arbeiten greift sie vorgefundenes Bildmaterial auf und macht sich dieses vermittels vielfältiger Strategien zu eigen – so auch Modefotografien aus der Vogue der Steichen Ära, die sie reproduziert und mit wenigen Knicken zu unwahrscheinlichen Körpern formt. Heiders Aneignungen hinterfragen die gängigen Modi der Repräsentation. Durch das Schichten der Faltung kommt Disparates zur Deckung, stülpen sich Peripherien ins Zentrum, verschwinden Blicke im Verborgenen.
EDWARD STEICHEN. IN HIGH FASHION
Herausgegeben von William A. Ewing und Todd Brandow, London 2008.
Steichen genoss bereits einen guten Namen als Maler und Fotokünstler, als ihm der Zeitschriftenkonzern Condé Nast den lukrativen Job eines Cheffotografen für die Magazine Vogue und Vanity Fair anbot. In deren Auftrag setzte er während der 1920er- und 1930er-Jahren auf einzigartige Weise die Visionen der großen Couturiers um und schuf dabei einen neuen, bis heute unübertroffenen Stil der Modefotografie. Der Bildband präsentiert seine berühmteste Arbeiten.
Hardcover, 288 Seiten, mit 242 Illustrationen, Text englisch. Preis: € 39
EDWARD STEICHEN. LIVES IN PHOTOGRAPHY
Von William A. Ewing u.a., London 2007.
Edward Steichen ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Fotografiegeschichte, die Genres der Porträt-, Akt-, Mode-, Landschafts-, Stadt-, Kriegs-, Werbe- oder Stilllebenfotografie hätten sich ohne seine Experimentierfreude und das dramatische Flair seiner Bilder anders entwickelt. Die Publikation stellt mit Hunderten von Arbeiten alle Facetten seines Schaffens vor.
335 Seiten, durchgehend Duotone-Abbildungen, Text englisch. Preis: € 49
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18.02.2015 - 24.05.2015
Öffnungszeiten Täglich 14-18 h