Monolithic Wate
Kunsthaus Zürich zeigt eine Ausstellung zum Thema Wasser
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Ausstellung28.11.2014 - 01.03.2015
VON DER QUELLE ZUM KANAL: UNSER UMGANG MIT DER RESSOURCE
Im Raum sind Pfützen verteilt, in denen das Regenbogenspektrum eines Benzinfilms zu erkennen ist. Clare Kennys (*1976) 2014 entstandene Objekte basieren auf vergrösserte Fotografien von Wassertröpfchen – erstarrt zu Glasplatten. Die Künstlerin widmet sich den kleinen Erscheinungen von Wasser im Alltag – und zugleich wirft das mit Öl verschmutzte Wasser Fragen nach den globalen und ökologischen Konsequenzen der menschlichen Handlungen auf. Dies ist auch ein Thema beim im Untergeschoss gezeigten Video «Flooded McDonald‘s» (2009) des Künstlerkollektivs Superflex. Langsam dringt Wasser in eine Filiale der Fast Food-Kette und flutet das menschenleere Restaurant bis das ganze Inventar und die Esswaren in einer braunen Suppe schwimmen. Auch Pamela Rosenkranz' mit trüber Masse gefüllte Evian-Flasche (2011) durchkreuzt das Versprechen der Marke von reinem Wasser aus natürlicher Quelle und wirft ein kritisches Licht auf den menschlichen Umgang mit den Ressourcen. Natur und Kultur, die Domestizierung der Naturkräfte und ihr zerstörerisches Potenzial prallen auf beklemmende Weise aufeinander.
EXPEDITIONEN
Verklärt oder gefürchtet – lange wurde das Meer als schwarzer, von Meeresungeheuern bewohnter Abgrund imaginiert. Erst um die Jahrhundertwende wagen sich wirkliche Expeditionen unter Wasser. Klara Hobza (*1975) knüpft mit ihrem Entdeckungstrieb nach einem der letzten weissen Flecken Europas – den Gebieten unter den Flüssen – und mit ihrer lebendigen Vorstellungswelt an die grossen Entdecker an. In Basel hob sie 2014 vom Flussbett einen Felsbrocken auf, der die Vorstellung von zerklüfteten Unterwasserlandschaften erweckt. Zeichnungen und eine Skulptur zeugen von dieser Aktion. Der auf einer Stele montierte «Unterwassergipfel» von Hobza und die Fotoserie «The Islandseries» (1997) des isländischen Künstlers Olafur Eliasson (*1967) von aus dem Meer ragenden Felsspitzen stehen sich im Ausstellungraum als Fundstücke von Expeditionen gegenüber. Weniger bekannt als Eliassons grosse atmosphärische Installationen sind diese enzyklopädisch angelegten Fotoserien von Island. Mit seinem eigens ausgerüsteten Auto, einem «Panoramawagen», fährt er über die Insel und sammelt diese Eindrücke und Naturschauspiele, denen, trotz der verlassenen Landstrichen, eine menschliche Perspektive eingeschrieben ist.
WERKE VON 1915 BIS HEUTE
Die diesjährige «Bilderwahl! Monolithic Water», für die die Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft das Seestück von James Ensor gewählt haben, ist von Kunsthistorikerin Claire Hoffmann kuratiert. Sie setzt sich mit Werken der Sammlung des Kunsthauses auseinander und stellt diesen Arbeiten zeitgenössischer Künstler gegenüber. Anhand von rund 15 Positionen aus den letzten 100 Jahren zeigt die Ausstellung, wie das Phänomen der Wasseroberfläche Künstlerinnen und Künstler in verschiedenen Gattungen inspiriert. Näher beschrieben und diskutiert werden können diese Erkenntnisse an den öffentlichen Führungen, die die Kuratorin persönlich durchführt. Private Führungen organisiert das Kunsthaus gerne auf Anfrage.
Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation (48 Seiten, 45 Abb. in Farbe und schwarz-weiss) mit einem Essay der Kuratorin. Sie ist für CHF 15.- im Kunsthaus-Shop erhältlich.
Unterstützt von Albers & Co.
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28.11.2014 - 01.03.2015
Offen: Fr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr.
Eintritt in Ausstellung inkl. Sammlung: CHF 15.-/10.- reduziert und Gruppen. Bis 16 Jahre und mittwochs gratis.
Öffentliche Führungen: Mi 3. Dezember/28. Januar/25. Februar, 18.30 Uhr