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Vorbericht zur Auktion: Europäisches Glas und Studioglas

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CHARAKTERREICHTUM

„(Glas) hat einen Reichtum der Moeglichkeiten an Farben, Formen, Charakter, der wirklich nicht zu erschoepfen ist …“ (Paul Scheebarth) Von diesem Reichtum kann man sich erneut auch in der nächsten Auktion „Europäisches Glas und Studioglas“ am 16. Oktober bei Dr. Fischer überzeugen. Glanzpunkte werden zwei in die Auktion integrierte Privatsammlungen aus Brüssel und Paris sein – die Sammlung Kupfermunz sowie die Sammlung Kirchhoff. Erstgenannte beinhaltet elf großformartige Plastiken Stanislav Libenskys und Jaroslava Brychtovas. Namentlich besonders hervorzuheben sind deren tiefrote Objekte „Diagonale“ und „Crosshead“ (jeweils Schätzpreis 50.000,- €) sowie "Table Laid under the Red Evening Sky" (Schätzpreis 60.000,- €).

Die erlesene Auswahl komplettieren Arbeiten von Frantisek Vizner, Dale Chihuly, Howard Ben Tré, Dana Zamecnikova, Jaromir Rybak, Karla Trinkley, John Lewis, Maria Lugossy und Paolo Martinuzzi. Die Sammlung Kirchhoff glänzt durch über 100 Studioglasobjekte zahlreicher namhafter Künstler wie Kyohei Fujita, Klaus Moje, Jan Fisar, Toots Zynsky, Harvey K. Littleton, Joel Philip Myers, Yan Zoritchak oder Stephen Rolfe Powell. Von zuletzt genanntem wird die Vase „Tangerine Buns Smith“ aus farbigen Murrine in Wabenform aufgerufen (Schätzpreis 4.500,- €). Zynskys Schalenobjekt „Night out“ aus Farbglasfäden kann für 8.500,- €, eine Skulptur Littletons für 4.500,- € erworben werden. Aber auch die restliche Offerte zeugt vom Farb-, Form- und Charakterreichtum des Glases – feines Schnittglas, grazile Stängelgläser und schimmernde Jungendstilvasen: Zahlreich vertreten ist die Sparte des Biedermeierglases mit Stein-, Transparentemail- und Farbgläsern. Ein zinnemailüberfangenes Bowlegefäß der Gräflich Schaffgotsch'schen Josephinenhütte (um 1850/60, Schätzpreis 880,- €) zeigt Szenen mit Füchsen und Bären mit für die Zeit typischer Kritik am König, verdeutlicht durch das einem Tier in die Hand gegebene Schriftstück mit dem Inhalt "Verbesserter Verfassungsentwurf, der König wird abgesetzt, Braun w.[erde] König, die Gefängnisstrafe hört auf die einzige Strafe ist der Tod." Das Sammlerherz begeistern darüber hinaus Becher und Deckelpokale mit vielfältigen Gravurmotiven: Ein signierter Pokal von Hermann Schwinger geht für 12.000,- € ins Rennen (Nürnberg, um 1670). Der an das Oeuvre Georg Schwanhardts anknüpfende Schwinger gravierte darauf in sehr feiner Ausführung einen Kampf zu Pferde.

Stephen Rolfe Powell, 1994 Farbloses Glas. Mit horizontalen Bändern aus aufgeschmolzenen farbigen Murrine in Wabenform.

Hochinteressant ist des weiteren ein seltener schnittverzierter Deckelpokal aus dem 1. Viertel des 18. Jhs. mit im Schaft und Knauf eingeschmolzenen Bändern aus Goldrubin, kobaltblauem Glas und Goldfolie (Schätzpreis 4.500,- €). In nichts nach steht diesen Gläsern ein Deckelpokal mit dem Porträt der Königin Sophie Dorothea von Preußen (Potsdam, um 1735, Schätzpreis 1.300,- €) sowie sechs Gläser des Meisters der aufgehenden Sonne, Hieronymus Hackel (jeweils zwischen 1.300 – 1.700,- €). Ein Gläsersatz bestehend aus sechs Lauensteiner Bechern mit geschnittenem Weinblattdekor und Goldrand kann für 3.300,- € ersteigert werden. Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“ in sehr feiner Schnittausführung weisen hingegen ein Becher und ein Pokal auf (Limit 2.600,- € bzw. 2.500,- €).

Ein weiterer Deckelpokal und Pokal von Sigismund Menzel aus Warmbrunn mit in Zwischengoldtechnik ausgeführten Porträts von Friedrich Wilhelm II. bzw. seinem Sohn Friedrich Wilhelm III. haben einen Schätzpreis von 2.200,- € bzw. 6.500,- €. Komplettiert wird das reichhaltige Sortiment an Altem Glas durch einen emailbemalten und auf 1716 datierten Humpen der Hirtenfamilie Engelhart (Fichtelgebirge, Limit 5.200,- €). Das Jugendstilglas bekrönen zwei Vasen von Loetz Wwe. mit Cytisus-Dekor (Schätzpreis 3.500,- € bzw. 3.700,- €), eine große Tischlampe von Emile Gallé mit roten Heckenrosen auf hellem Fond (1920er Jahre, Schätzpreis 15.000,- €) und die Vase "Pommier" von Henri Bergé und/oder Emile Wirtz für Daum Frères mit Apfelblüten (1924, Limit 7.500,- €). Quasi eine „Voliere“ mit sechs Pulcini/Vögeln von Alessandro Pianon aus den 60er Jahren beflügelt die Offerte an Studioglas (Limit jeweils 2.000,- €). Die Vase „Millepiedi“ von Ermanno Toso (Fratelli Toso, Murano, um 1957, 12.000,- €) leuchtet in prächtigem Grün aus dem Studioglassortiment heraus. Fulvio Bianconis Vase „Scozzese“ (Venini, Murano, 1954, 7.000,- €) beschließt das Warenangebot. Eine vergleichbare Vase wurde bei Dr. Fischer im Jahr 2000 in der Auktion "Murano“ für 43.500,- € zugeschlagen.

Die Vorbesichtigung findet vom 10. bis 15. Oktober 2010 im Heilbronner Trappenseeschlösschen statt.


Auktion






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Besichtigung 21. - 28. Juni
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    Auktionshaus Dr. Fischer