Van Ham
Vorbericht zur 306. Auktion
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Auktion01.12.2011 - 02.12.2011
Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst.
Frischer Wind Zu den Highlights in der Auktion „Moderne Kunst“ gehören zahlreiche Hauskünstler VAN HAMs, wie zwei Gemälde von Rudolf Bauer, z.B. eine Papiercollage von 1922 für 150.000 bis 170.000 Euro, ein Karl Hofer mit einem seiner wenigen kubistisch anmutenden Stillleben für 200.000 bis 250.000 Euro, sowie ein Ferdinand Holder mit einem Porträt von seiner Frau Bertha Stucki für den gleichen Schätzpreis. Zu den Highlights bei der „Zeitgenössische Kunst“ zählt der ZERO Künstler Günther Uecker mit einem typischen weißen Windfeld für 80.000 bis 120.000 Euro, ein Michael Majerus, der u.a. durch seine Größe beeindruckt, und für 50.000 bis 60.000 Euro zum Aufruf kommt. Ein eigenes Kapitel ist dem Nachlass HAP Grieshaber gewidmet. Es kommen knapp 270 Werke zum Aufruf, darunter eine Vielzahl von Entwürfen, Probe- und Farbandrucken.
Moderne Kunst Für Rudolf Bauer hat sich VAN HAM mit drei Auktionsrekorden einen Namen gemacht, was sich in den guten Einlieferungen wieder spiegelt. Sein Werk „Ohne Titel“ von 1922 ist eine Öl- und Papiercollage (Los 251/ Schätzpreis: € 150.000 – 170.000). Anfang der 1920er Jahre wurden seine Kompositionen reduzierter, weniger verschlungen, gleichzeitig stilisierter und eleganter. Es handelt sich um eine der wenigen Arbeiten, bei denen Bauer seine klaren Linien beibehält, aber trotzdem das Medium der Collage wählt. Der Schweizer Ferdinand Hodler ist mit einem eleganten Porträt vertreten (Los 327/ Schätzpreis: € 200.000 – 250.000). Die Dargestellte ist Bertha Stucki, Hodlers erste Ehefrau. Sie lernten sich 1887 kennen und heirateten im Jahr 1889. Bereits 1891 ließen sie sich scheiden. Das vorliegende Porträt muss also innerhalb dieses Zeitrahmens entstanden sein.
Ein außergewöhnliches Stillleben mit Krug und Schachtel aus den Jahren um 1920 von Karl Hofer wird für 200.000 bis 250.000 Euro zum Aufruf kommen (Los 330). Das Gemälde zeichnet sich durch die für Hofer typische, gedämpfte, erdige Farbigkeit aus. Das verschachtelte Arrangement der Objekte sowie die Farbgebung muten kubistisch an, während die Darstellungsweise rein sachlich bleibt. Für das Gemälde liegt bereits eine Leihanfrage der Kunsthalle Emden vor, die das Gemälde gerne in ihrer großen Karl Hofer Ausstellung vom 11.02.2012 bis 17.06.2012 zeigen würde.
Auch andere deutsche Highlights kommen zum Aufruf. Darunter ein Werk Lesser Urys, der dem Impressionismus nahe stand. Die Kaffeehausszene zählt zu der Gruppe der Pariser Caféhausszenen, die auf seiner letzten Auslandreise entstanden, als er im März 1928 mehrere Wochen in Paris verbrachte (Los 1928/ Schätzpreis: € 100.000 – 140.000). Das Gemälde „Zinnien“ von Otto Dix stammt aus dem Jahre 1947 (Los 287/ Schätzpreis: € 30.000 – 50.000). Zum Ende des Zweiten Weltkrieges änderte Otto Dix immer mehr seine Malweise. Er wendete sich von der altmeisterlichen Lasurtechnik ab, die sein Schaffen über 20 Jahre lang beherrschte, und malte wieder wie vor 1923/24 alla prima. Dieses Gemälde mit seinen hellen, reinen Farben ist ein eindrucksvolles Beispiel dieser Malweise. Gleich zwei Gemälde kommen aus dem kleinen Ouevre von Heinrich Hoerle zum Aufruf. Das Stillleben mit Krug und Birne wurde bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, z.B. 1981/82 im Kölnischen Kunstverein (Los 328/ Schätzpreis: € 25.000 – 30.000). Krug und Birne stehen in einem Gefüge aus kontrastierenden, kräftigen und flächigen Farbfeldern, die den organischen Formen der Gegenstände gegenüber stehen.
Bei den Skulpturen sticht das Werk „Volto“ von Max Ernst hervor. Das farbintensive Werk aus Murano-Glas besticht durch seine prominente Provenienz: Peggy Geggenheim, New York. Es liegt eine handschriftliche Bestätigung von Sandro Rumney, Enkel von Peggy Guggenheim, vom 13. September 1985 in Kopie vor (Los 296/ Schätzpreis: € 10.000 – 12.000). Ebenfalls ein Highlight: Wilhelm Lehmbrucks „Kleine Sinnende“, die zu den schönsten Formfiguren Lehmbrucks gehört (Los 355/ Schätzpreis: € 12.000 – 15.000).
Zeitgenössische Kunst Günther Uecker ist bekannt für seine Nagelobjekte. Sein Werk „Schrei“ von 2002 wird für 80.000 bis 120.000 Euro angeboten. Wie nicht anders zu erwarten kommen noch weitere Werke aus dem ZERO Kreis zum Aufruf, wie z.B. „Red Fire Flower“ von Otto Piene (Los 135/ Schätzpreis: € 15.000 – 20.000) Eine Farbexplosion ist das großformatige Gemälde „Another Flowershop“ von Michel Majerus (Los 114/ Schätzpreis: € 50.000 – 60.000). Er kombinierte Elemente aus der Pop Art virtuos mit zum Teil expressiven Pinselstrichen, die an den abstrakten Expressionismus erinnern.
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