Ahlden
KUNSTAUKTIONS AM 13./14. UND 20. SEPTEMBER 2014
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Auktion13.09.2014 - 20.09.2014
Im Spätsommer präsentiert das Auktionshaus ein breit gefächertes Angebot von 2600 Objekten vieler Sammelgebiete und Kunstepochen. Ein großer Teil stammt aus Sammlungsauflösungen sowie altem Villen- und Adelsbesitz, darunter Braunschweiger Barock-Möbel aus dem Besitz der bedeutenden Kaufmanns- und Bankiersfamilie von Löbbecke.
Zu den Highlights in der Gemälde-Offerte vom Barock bis zur Gegenwart gehört ein „Bacchanal“ Jan Brueghel des Jüngeren, das der führende Brueghel-Experte Dr. Klaus Ertz in die 1630er Jahre datiert (Lot 1123; Taxe 75.000,- €). Max Liebermanns Ölstudie eines Schweineskobens mit seiner unmittelbaren, lebendigen Tierschilderung entstand im Zusammenhang mit einem um 1887 geschaffenen Gemälde, das sich heute in der Berliner Nationalgalerie befindet (Lot 1358; Taxe 12.500,- €). Eugène Boudin, der einer der ersten Freilichtmaler, wichtigen Wegbereiter des Impressionismus und künstlerischer Mentor Claude Monets war, schilderte neben Strandszenen besonders Hafenmotive wie in seiner Gouache mit Ansicht seiner Heimatstadt Le Havre aus dem Jahr 1892 (Lot 1317; Taxe 14.500,- €). Dänemarks Aufbruch in die Moderne repräsentiert Michael Ancher, dessen Oeuvre letztes Jahr in einer großen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle gezeigt. Ancher, Mitbegründer der dänischen Künstlerkolonie in Skagen, schilderte besonders das Leben der dortigen Fischer. In dem großformatigen Hauptwerk Anchers „Sommerabend am Südstrand von Skagen mit rastenden Fischern“ fing er 1911 in impressionistischer Weise das warme Licht eines skandinavischen Sommerabends ein und brachte die Charakterköpfe der alten Fischer zum Ausdruck (Lot 1240; Taxe 12.000,- €). Unterschiedliche Positionen in der Kunst der 1920/30er Jahre repräsentieren ein farbenfreudiges expressionistisches„Sonnenblumen“-Aquarell des Brücke- Künstlers Emil Nolde (Lot 1359; Taxe 95.000,- €) und ein kubistisches Stillleben des Avantgarde- Künstlers Arthur Segal, das 1924 in Berlin entstand (Lot 1360; Taxe 28.000,- €). Den Bogen zur Gegenwart spannt der „Festliche Reiterzug des Sultans“ des bedeutenden marokkanischen Malers Hassan El Glaoui (geb. 1923), das auf moderate 3.500,- Euro geschätzt wird (Lot 1367).
Moderne Bronzeplastiken und Chryselphantinefiguren aus der ersten Hälfte des 20. Jhs. dominieren in der Bildhauerkunst. Den passionierten Sammler der Kunst um 1900 dürfte ein Salomé-Kopf des Symbolisten Max Klinger faszinieren (Lot 527; Taxe 6.800,- €). Von dem berühmten Art Déco-Bildhauer Dimitri Chiparus stammt eine um 1925 in Paris entstandene „Orientalische Tänzerin“, bei der er meisterhaft Bronze mit Elfenbein kombinierte (Lot 517; Taxe 18.500,- €). Unter den Künstlerbüchern und Grafiken ragen moderat taxierte Arbeiten Georges Braques', Marc Chagalls und Friedensreich Hundertwassers heraus.
Deutsche und französische Möbelkunst des 18. Jhs. und des Empire sind Schwerpunkte im Angebot an Interieurobjekten. Zwei signierte Louis XV-Kommoden aus Palisander und Rosenholz wurden um 1760 von den bekannten Pariser Ebenisten Francois Franc und Jacques Dubois gefertigt (Lot 1523 bzw. 1526; Taxen 9.500,- und 5.800,- €). Von musealer Bedeutung sind ein klassizistischer Wandspiegel mit Vasenbekrönung und eine im Stil korrespondierende Kommode aus der Neuwieder Werkstatt David Roentgens, um 1785 (Lot 1482-83; Taxen 45.000,- und 85.000,- €). Roentgen war in jenen Jahren der international berühmteste und gefragteste Kunsttischler, die Schlösser fast aller europäischen Königs- und Fürstenhäuser stattete er mit seinen Möbeln aus; 1783-89 reiste er siebenmal nach St. Petersburg, um umfangreiche Aufträge für Zarin Katharina II. die Große von Russland auszuführen.
Sowohl die Kommode als auch der Spiegel stammen aus einer norddeutschen Privatsammlung und sind lt. Gutachen des Roentgen-Experten Dr. Achim Stiegel in ihrem Typus völlig einzigartig. Pierre-Philippe Thomire, der u.a. für die Kaiserfamilie Bonaparte und die Bourbonen arbeitete, fertigte um 1815 ein seltenes Paar Tafelaufsätze mit Sphingenfiguren aus feuervergoldeter Bronze, die einst als repräsentative Schaustücke eines Palais' bzw. Schlosses dienten (Lot 1479; Taxe 28.000,- €).
König August der Starke und sein Sohn gehörten zu den wichtigsten Auftraggebern der Meissener Porzellanmanufakltur. Als höfische Tafeldekoration August des Starken diente eine unmittelbar für ihn hergestellte „Augustus-Rex“-Vase mit Holzschnittblumendekor und Purpurfond von 1730-1735 (Lot 833; Taxe 13.000,- €); auch die die sehr seltene Meissener Figur eines Bergmanns nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler, wurde um 1750 für den Dresdener Hof angefertigt (Lot 822; Taxe 32.000,- €).
In dem über 200 Objekte umfassenden Asiatika-Angebot gehören zwei antike, im 2./3. Jh. entstandene Gandhara-Stein-Köpfe des Bodhisattva Maitreya (Lot 2426; Taxe 6.500,- €; Lot 2427; Taxe 5.800,- €) sowie eine Email- Cloisonné-Gedenktafel eines chinesischen Kaiser der späten Qing- Dynastie zu den Toplosen (Lot 2535; Taxe 8.500,- €). In der exquisiten Offerte an Schmuck und Juwelen sowie Uhren findet sich eine über lange Jahre zusammengetragene Sammlung goldener Taschenuhren namhafter Hersteller wie A. Lange & Sohne und Patek Philippe sowie eine überaus seltene astronomische Glashütter Union Goldsavonette (Lot 1058; Taxe 24.000,- €). Zur Reihe hochkarätiger Edelsteine von spektakulärer Größe zählt ein Ring mit einem natürlichen, kornblumenblauen Ceylon-Saphir von 27,51 ct. (Lot 967; Taxe 95.000,- €) sowie ein Solitärring mit einem champagnerfarbenem Diamanten von 10,88 ct. (Lot 988; Taxe 110.000,- € ).
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13.09.2014 - 20.09.2014Auktion »
Besichtigung 31.08.-11.09.2019, tgl. 14 bis 18 Uhr.
Ein umfangreicher, wissenschaftlich bearbeiteter Katalog mit über 1200 Farbabbildungen (20,- €/Inland) ist ab Mitte August unter schloss-ahlden.de online verfügbar.