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Dorotheum Wien, 23. - 27. November 2009: Vierte Auktionswoche mit moderner und zeitgenössischer Kunst, Design, Jugendstil, Juwelen und Uhren

Julian Schnabel, Ohne Titel, 1983, € 200.000 - 300.000

Skalpell- und Rasierklingen auf Leinwand. Schokolade auf Karton. Öl und Keramik auf Holz. So klingen Werkbeschreibungen zeitgenössischer Kunst. Und noch viel größer ist die Bandbreite jener internationaler Arbeiten, die in der vierten Auktionswoche im Wiener Dorotheum mit Fokus Moderne vom 23. bis zum 27. November 2009 versteigert werden.

Massimo Campigli, Anfiteatro, 1957, € 130.000 - 180.000

Die Experimentierlust der Künstler offenbart sich bei der Auktion mit zeitgenössischer Kunst am 25. November 2009 bei Damien Hirst in einem Vanitas-Bild, dem er Rasierklingen dazufügt (Schätzwert € 60.000 – 80.000). Dieter Roth versüßt seinen „Flugzeugabsturz“ mit Schokolade (€ 30.000 – 50.000) und Julian Schnabel malt seine Großformate auf zerbrochene Keramikschalen, die als „Plate Paintings“ Kunstgeschichte schreiben. Schnabel, in jüngster Zeit wieder entdeckter Großmeister der neo-expressiven US-Malerei der 80er Jahre, ist bei der Auktion zeitgenössischer Kunst im Dorotheum mit einem dieser typischen Keramikbilder vertreten (€ 200.000 – 300.000). Oberflächen faszinieren etwa auch Künstler wie Giulio Turcato, der auf seinem mystischen, tiefblauen Quadrat die Mondlandschaft imaginiert („Superficie lunare“, € 50.000 – 70.000) oder Piero Dorazio, der mit Farbfeldern experimentiert. Manchmal geht das Bild Richtung Skulptur, wie bei einem „Fallenbild“ von Daniel Spoerri, dem Multitalent, den übrigens seit diesem Sommer in Niederösterreich ein eigenes Museum würdigt. Spoerri fixiert scheinbar zufällig auf dem Tisch liegendes und klappt diesen an die Wand (€ 50.000 – 70.000). Die Pose eines vorausschreitenden Paares hielt der dreifache Documenta-Teilnehmer Lynn Chadwick in einer dynamischen wie minimalistischen Bronze-statue fest (€ 80.000 – 120.000), Jörg Immendorff hingegen jene eines 2,2 Meter großen „Wächters“ (€ 110.000 – 150.000). Internationale Größen wie Victor Vasarely, Antoni Tapiès, Franz Kline oder Aligiero Boetti kommen in der Auktion ebenfalls vor wie bedeutende Vertreter österreichischer Gegenwartskunst, etwa Maria Lassnig, Valie Export, Hermann Nitsch, Herbert Brandl und Erwin Wurm.

Die Klassische Moderne am 26. November 2009 setzt im Dorotheum etwa auf Natalia Goncharovas „Composition rayonniste“ von 1913 (€ 120.000 – 180.000), oder auf zwei Arbeiten von Giorgio di Chirico, einen Kampf und ein Pferd darstellend (€ 60.000 – 80.000, € 130.000 – 180.000). Massimo Campigli gilt als einer der großen Protagonisten der italienischen Kunst der 50er-Jahre. Sein Faible für erdige Farben rührt von seiner Begeisterung für die Kunst Ägyptens, die er in Paris als Korrespondent einer italienischen Tageszeitung im Louvre studieren konnte. In Cafés der Seine-Metropole lernte der Reporter Campigli Künstler wie de Chirico kennen und sattelte – sehr erfolgreich – um. Das Dorotheum versteigert diesmal sein „Anfiteatro“ von 1957 (€ 130.000 – 180.000). Offeriert werden u. a. noch Werke von Oskar Kokoschka, Josef Dobrowsky, Werner Berg oder Zoran Music.

„Bitte zu Tisch“ könnte man aufgrund der Design-Offerte ausrufen, denn am 24. November 2009 tischt das Dorotheum mit einer ganzen Reihe auf: Da wäre zum Beispiel Ron Arads „Big Spiral“-Tisch aus Edelstahl (Nr. 15 aus Edition von 38, € 50.000 – 70.000) oder aber auch Jean Prouvés aus Eichenholz gefertigter „Runder Tisch“ aus 1951 (€ 38.000 – 45.000). Verspielt, auf geschwungenen Beinen, kommt dagegen André Dubreuils sechseckiger Tisch aus dem Jahr 1999 daher (€ 15.000 – 18.000), mit coolem Schwung und kurvig Maurice Calkas „Boomerang“-Schreibtisch, selbstredend in den plastikverliebten 70ern aus cremeweißem Polyester (€ 28.000 – 35.000). Etwas Außergewöhnliches stellt der von Gaetano Pesce 1996 entworfene „Austria-Tisch“ dar. Die auf Beinen wie Fragezeichen angebrachte Tischplatte dieses Unikates entspricht den geografischen Umrissen Österreichs. Das Objekt ist Teil des „EU tables“-Projektes: Pesce entwarf 15 Tische der damaligen EU-Mitgliedsländer sowie einen EU-Tisch mit allen Ländern (€ 45.000 – 55.000).

Eines der im wahrsten Sinne Glanzstücke der Silber-Auktion am 23. November 2009 ist eine sehr seltene, außergewöhnliche große Silberbüste in hervorragender Qualität. Diese 65 Zentimeter hohe, um 1830 gefertigte römische weibliche Büste ist in antikisierender Form dargestellt (€ 18.000 – 24.000). Strahlenförmiger Dekor sowie Diamanten zieren eine goldene Fabergé-Tabatiere mit Moskauer Kokoschnikkopfpunze 1908 – 1917 (€ 9.000 – 14.000). Prachtstücke verspricht eine große Wiener Prunktafelgarnitur mit Jardiniere, Vasen und Kerzenleuchtern (€ 15.000 – 20.000).


Auktion






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