Auktion
Wer jagt Moby Dick?
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Auktion28.11.2012 - 29.11.2012
In der Modernen Kunst ist, nach einem Auktionsrekord im Frühjahr, wieder der Sturm- Künstler Johannes Molzahn mit zwei bedeutenden Werken vertreten. Sein beidseitig bemaltes Gemälde „Herkules und Antaios“ zeigt futuristische, abstrahierende Formen, jedoch löst sich Molzahn nicht vom Gegenständlichen. In der späteren Arbeit „Parabel I“ aus dem Jahr 1948 findet das Thema eine neue Interpretation. Bei den Zeitgenossen gehört Frank Stellas monumentale Plastik „ The chase. Second day“ zu den absoluten Highlights. Sie entstand durch Stellas intensive Auseinandersetzung mit Herman Melvilles Roman „Moby Dick“.
Auktion Moderne Kunst
Nachdem VAN HAM in der Frühjahrsauktion einen Rekordzuschlag für ein Frühwerk des Sturm- Künstlers Johannes Molzahn erzielen konnte (311. Auktion, Lot 416, Ergebnis: € 150.000), versprechen auch die nun im Herbst angebotenen Werke Molzahns ein Höhepunkt der Auktion zu werden. Ein beidseitig bemaltes Gemälde aus seiner Zeit als Direktor der Breslauer Akademie, zeigt mit Herkules mit Antaios ein mythisch-heroisches Motiv von 1933. Zwei Jahre früher entstand die rückseitige dynamische Figurenkomposition. Der Schätzpreis liegt bei € 80.000 – 120.000. Das zweite offerierte Gemälde, welches Jahre später entstanden ist, trägt den Titel „Parabel I“ und greift das mythologische Thema erneut auf, bezieht es aber nun auf das Zeitgeschehen, gewissermaßen auf die Berliner Blockade des Jahres 1948. Bereits 1988 wurde es im Duisburger Lehmbruck- Museum in der Ausstellung „Das malerische Werk von Johannes Molzahn“ präsentiert (Schätzpreis € 60.000 – 80.000).
Ein unbestrittener Höhepunkt der Auktion ist Oskar Schlemmers „Sitzende und zwei Figuren (Blaue Treppe)“ von 1936 (Taxe: € 300.000 – 400.000). Sein bevorzugtes Thema der menschlichen Figur im Raum wird auch in dieser Arbeit behandelt. Das vielfach ausgestellte und in der Literatur beschriebene Werk zeigt in dunkler Umgebung eine sitzende junge Frau, der zwei Gestalten gegenüberstehen. Die Szene mutet wie ein Stillleben an, allein durch die geneigte Kopfhaltung und die geschwungene Stuhllehne entsteht eine verhaltene Dynamik. Entsprechend dem Engagement von VAN HAM für Karl Hofer können gleich vier Gemälde des Künstlers angeboten werden. Museal unter diesen ist das „Mädchen mit Triangel“ aus dem Jahr 1935 (Taxe € 120.000 – 180.000). Öffentlich gezeigt wurde es dieses Jahr in der großen Hofer-Ausstellung in Emden.
Serge Poliakoffs großformatige Gemälde „Composition“ von 1966 wird in das dritte Werkverzeichnis von Alexis Poliakoff aufgenommen und mit € 160.000 – 180.000 angeboten. Eine Papierarbeit von Poliakoff ist die „Composition abstraite“ aus dem Jahre 1960. Sie ist eine auf drei Farbfelder beschränkte Komposition von intensiver und leuchtender Farbigkeit (Schätzpreis: € 20.000 – 25.000). Ausdrucksstark ist Marc Chagalls Monotypie „Le prophéte Elie“ von 1965. Die farbintensive Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Drucker Jacques Frélaut und ist mit € 55.000 – 65.000 angesetzt. Ebenfalls hochkarätig sind die zwei Tuschzeichnungen „Les femmes aux perroquets“ und „L’écuyère“ (Taxen: € 80.000 – 120.000 und € 28.000 – 32.000) von Fernand Léger. Léger, der sich verschiedenster Medien bediente, arbeitet hier mit starken Vereinfachungen und stereotypen Gesichtszügen, die an die Stilmittel der naiven Malerei erinnern. Von dem Sturm- Künstler Rudolf Bauer, für den VAN HAM die drei höchsten Zuschläge erzielte, wird in diesem Herbst ein Aquarell mit dem Titel „Greenpoint“ angeboten. Es entstand um 1926/27 und hat einen Schätzpreis von € 30.000 – 50.000. Ein Highlight für Skulpturen-Sammler ist Georg Kolbes „Kleine Stehende“. Die „Kleine“ ist 78 cm hoch und als früher Guss mit „H. Noack Berlin Friedenau“ gestempelt (€ 60.000 – 80.000).
Im direkten Anschluss an die Auktion der Modernen Kunst werden zwölf Werke aus dem Nachlass von Günther Weiske aufgerufen, welcher „Die Brücke“, insbesondere Karl Schmidt-Rotluff, von der ersten Stunde an gefördert hat. In dem Nachlass befindet sich ein außergewöhnliches Highlight: Die Brücke-Mappe aus dem Jahr 1909, mit Arbeiten u.a. von Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner ist voll vom Geist der revolutionären Künstlerbewegung erfüllt. Günther Weiske erhielt diese Mappe als passives Mitglied der Brücke. Die sogenannten Brücke-Mappen, die zwischen 1906 bis 1912 erschienen, sind auf dem Kunstmarkt äußerst selten zu finden. So wurde die Brücke-Mappe von 1909 zuletzt vor ca. 15 Jahren angeboten.
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