Allgäuer Auktionshaus
Sommer-Auktion Juli 2014
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Auktion10.07.2014 - 12.07.2014
Vom Element Wasser wurde auch der gebürtige Dresdner Cornelius Wagner (1870-1956) angezogen und wählte als Hauptbildmotive Hafen-, Schifffahrt- und Küstenszenen. Er präsentiert sich in der Auktion mit einem Aquarell von hoher zeichnerischer Qualität. Mit der Datierung 1891 gehört die "Belebte Handelsszene am Hafen" (51 x 73 cm) zu den Frühwerken des Künstlers, der bereits im Alter von 17 Jahren an die Düsseldorfer Malerschule kam und bis 1894 dort studierte. Der Betrachter dieses Werks, das zum Limitpreis von 600 € unter den Hammer kommt, kann das geschäftige Treiben am Hafen mit dem Be- und Entladen der Boote und Schiffe förmlich nachvollziehen. Mit Eduard Karl Franz von Gebhardt (1838-1925) findet sich an der Düsseldorfer Akademie ein Vertreter der Historien- und Portraitmalerei und war dort sowohl als Schüler als auch in den Jahren 1874-1912 mit einer Professur tätig. Seine Grundausbildung erhielt Gebhardt, der aus einem orthodox-lutherischen Elternhaus stammte, zunächst bei einem zweijährigem Aufenthalt an der Kunstakademie in St. Petersburg. Seine Malerei wurde dabei von Nazarenern geprägt. Gebhardt entwickelt jedoch seinen ganz eigenen Stil protestantischer Historienmalerei unter dem Einfluss altdeutscher und frühniederländischer Kunst, was sich sowohl inhaltlich als auch in der Art der Kleidung und des Milieus seiner Protagonisten äußert. Mit dem Gemälde "Jesus und der Zöllner" (Öl/Holz, parkettiert, 79 x 100,5 cm) behandelt Gebhardt sein Generalthema der Wirkung und der Lehre Christi, hier im Speziellen Christus als Freund der Sünder. Die gesamte Szene versetzt er in ein altdeutsches Stuben-Interieur, wo Jesus am Tisch mit dem Zöllner und zwei Frauen, die aufmerksam seine Worte verfolgen, Platz genommen hat. Im Hintergrund scheint sich das gewöhnliche Alltagsgeschehen fortzusetzen, ohne von Jesu Besuch groß Notiz zu nehmen. Das großformatige Bild kann für das Mindestgebot von 4000 € ersteigert werden.
Aus den Werken aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts bis zur Mitte desselben ist zunächst ein Gemälde von Otto Pippel (1878-1960) hervorzuheben. Das Bild "Vor der Probe" (Öl/Lwd, 61 x 51 cm) zeigt eine Ballerina, die gerade ihre Spitzenschuhe bindet. Sie befindet sich in einem Übungsraum mit schwarzem Flügel im Hintergrund. In impressionistischer Art mit lockerem, flüchtigen Pinselstrich gestaltet Pippel diese Ballettszene, die in seinem Werk zum Themenbereich der Interieurs gehört. Der Maler stattete den Ballettproben im Deutschen Theater in München, die Stadt, die er liebte, häufig einen Besuch ab. So entstehen unter dem Titel "Vor der Probe", wie auch oben genanntes Bild, mehrere ähnliche Interieurszenen mit Ballerinas und Ballettepisoden. Pippels Gemälde wird in der Auktion mit dem Limitpreis von 2500 € aufgerufen. Mit dem großformatigen Ölgemälde "Schwarzwaldhaus bei sonniger Winterstimmung" (100,5 x 70,5 cm), dotiert mit 3000 €, zeigt der aus Freiburg im Breisgau stammende Maler Karl Hauptmann eines seiner beliebten Schwarzwälder Bildmotive. Naturgetreu bringt er das Spiel von Sonnenlicht und Schatten auf Schnee auf die Leinwand.
Ein weiteres Wintermotiv stammt von dem österreichischem Maler Max von Esterle (1870-1947). Esterle ist ein Künstler, der sich mit Vorliebe mit der Gestaltung von Schnee auseinandergesetzt und sich in zahlreichen Werken der maler- und zeichnerischen Wiedergabe von Winterlandschaften verschrieben hat. Auf dem Tempera-Bild "Dorf in verschneiter Berglandschaft" (50 x 60 cm) lassen sich einige charakteristische Merkmale seiner Malerei erkennen. Der Blick des Betrachters wird über eine weite Schneedecke, die den größten Teil der Bildfläche einnimmt, zu einem kleinen, in der Ferne liegendem Dorf gelenkt. Esterle bevorzugt in seinen Werken den hohen Horizont, ebenso wie die Wahl der Farben Lila und Blau, um die Stimmung einer Winterlandschaft zu vermitteln, die er zuvor selbst in vielen Wanderungen im verschneiten Hochgebirge erlebt hat und auch bewusst erleben wollte. Lila und Blau werden auch eingesetzt, um einer zunächst eintönig erscheinenden Schneefläche Form zu geben. Entscheidend ist auf Esterles Bildern auch die Darstellung und die Wirkung des Lichts. Hier auf diesem Gemälde ist bereits eine kühle Abendstimmung zu verspüren, wenn sich die Sonne an den Wintertagen schon am Nachmittag wieder verabschiedet. So schwingt bei vielen von Esterles Winterlandschaften auch eine melancholische Stimmung mit. Das Gemälde wird in der Auktion zum Limitpreis von 4000 € aufgerufen.
Mit einer Zeichnung ist der in Brixen geborene Künstler Eduard Thöny (1866 - 1950) vertreten. Thöny verbringt den Großteil seiner Ausbildung in München. Er besucht die Zeichenschule an der Münchner Gewerbeschule und studiert an der Münchner Akademie mit Unterbrechung eines Studienaufenthalts in Paris. Als 1896 die satirische Zeitschrift "Simplizissimus" in München gegründet wird, ist Thöny neben Olaf Gulbransson und Bruno Paul einer der führenden Mitarbeiter. Seine Zeichnung "Zwei Ruderer mit Dorfkirche im Hintergrund" (Bleistift-/Kreidezeichnung, Gouache, 35,5 x 28 cm) wird zum Mindestgebot von 1500 € versteigert.
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10.07.2014 - 12.07.2014Auktion »
Besichtigung:
30.06.-09.07.2014:
tägl. 12-19 Uhr