• Menü
    Stay
Schnellsuche

Sammlerteppich

Sammlerteppiche & Ethnologica

Sammlerteppich

Bedeutende Manufakturteppiche im Angebot der 52. Spezialauktion Sammlerteppiche & Ethnologica

Daniel Israel (1859-1901) Orientalin

Das Interesse am Orient ist im 19. Jahrhundert erstarkt und spiegelt sich in den Werken zahlreicher Künstler wieder. Dazu gehört auch Daniel Israel (1859-1901), der an der Akademie München bei Johann Herterich und Otto Seitz Historienmalerei studiert hatte und sich 1885 in den Orient aufmachte. Der in Wien geborene Sohn ungarischer Eltern reiste über Bosnien, Konstantinopel und Palästina nach Ägypten und malte dort Landschaften, Städteansichten und Genrebilder, die er auf Münchner, Wiener und Budapester Ausstellungen zeigte. Sein Gemälde einer „Orientalin" vor einem armenischen und einem Siebenbürgen-Teppich gehört zu den besonderen Objekten der 52. Spezialauktion Sammlerteppiche & Ethnologica, die am 27. Januar 2009 bei Nagel in Stuttgart stattfindet. Es stammt aus einer süddeutschen Privatsammlung von kaukasischen und persischen Teppichen, die ebenfalls in der Auktion angeboten werden (Öl/Leinwand, Maße 121 x 78 cm, Schätzung 6.000 €).

Ihr Profil bekommt diese Spezialauktion vor allem durch ein bemerkenswertes Angebot an Manufaktur-Teppichen. Diese sind von hoher Qualität, feiner Zeichnung und zum Teil signiert wie zum Beispiel ein Mesched, der in den 1930-er Jahren in Teheran bei Amoghli gekauft wurde - die Rechnung ist noch vorhanden. Seitdem befand sich der Teppich im Besitz der Familie (Maße 543 x 366 cm, Schätzpreis 5.000 €). Die Manufaktur Amoghli in Mesched (Iran) gehörte zu den großen Teppichmanufakturen des 20. Jahrhunderts. Unter Ali Khan Amoghli und Abdol Mohammad Amoghli gehörte sie zu den Hoflieferanten der persischen Herrscherfamilie Pahlevi, besonders des Schahs Reza Pahlevi (1919-1980).

Im 19. Jahrhundert schwankte die Qualität der Orientteppiche. Gewinnsucht, schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Wertschätzung der eigenen Traditionen hatten zu einem Verfall der einst blühenden Teppichproduktion geführt. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts belebte das europäische Interesse am Orient und seiner Kultur diese traditionelle Branche. 1890/91 wurde auf Betreiben der europäischen Kaufleute erstmals auf Befehl des Schahs ein Übereinkommen anerkannt und ratifiziert, welches einen Musterschutz sicherte. Sämtliche Teppichkaufleute der Provinz Irak waren ihm beigetreten. Diese Maßnahme zum Schutz einer Erfindung war einmalig in Persien und sicherte letztlich die Existenz der einheimischen und europäischen Produzenten.

Der britische Museumsdirektor Sir C. Purdon Clark, der den Markt für Orientteppiche bestens kannte, schrieb in den 1890-Jahren: "Die Firmen Ziegler und Hotz bringen heute feinere Teppiche auf den Markt, als jene waren, die man vor fünfzig Jahren erzeugte, und ihre Etablissements sind so eingerichtet, dass sie, sollte eine derartige Nachfrage sich zeigen, Teppiche in eben der Feinheit zu liefern im Stande wären, wie wir solchen aus dem 16. Jahrhundert begegnen". Die Absatzerfolge der Firma Ziegler machten Beispiel.

1911 gründete Heinrich Jacoby in Berlin die Persische Teppich-Aktiengesellschaft (Petag) mit Niederlassungen im nordwestpersischen Täbris, wo er mit traditionellen Farben und Mustern qualitativ hervorragende Teppiche herstellte und eine Renaissance der Teppichkunst auslöste. Die Auktion beinhaltet einen Petag-Täbris (318 x 215 cm, Schätzpreis 3.000 €).

Ganz ähnlich verhält es sich mit den beiden Serapi Heris-Teppichen, die in der Auktion angeboten werden. Die Bezeichnung Serapi ist wie ein Qualitätssiegel für einen in der Heris-Region gewobenen Teppich. Auch wenn beide ohne Werkstattbezeichnung sind, lassen ihre charakteristischen Muster mit sternenähnlichem Medaillon und geometrischen Strukturen Zweifel an der Herkunft. Das eine Exemplar stammt aus der Zeit um 1850 (468 x 292, Schätzpreis 10.000 €), das andere aus der Zeit um 1880 (383 x 284 cm, Schätzpreis 3.000 €).

Die Auktion umfasst des weiteren ausgefallene Sammlerstücke aus Anatolien, Turkmenistan und dem Kaukasus sowie koptische Textilien. Auch europäische Erzeugnisse gibt es zu erwerben, darunter eine deutsche allegorische Stickerei des 18. Jahrhunderts (190 x 195 cm, Schätzpreis (2.000 €) und deutsche Designer-Teppiche des frühen 20. Jahrhunderts, darunter ein Teppich der Zeit um 1920 im Bauhaus-Stil (295 x 204 cm, Schätzpreis 2.000 €).

Auch wer am Aufbau einer Handbibliothek interessiert ist, wird in der Auktion fündig. Seltene Bücher sind hier zu finden wie etwa die Publikation des Kaiserlich Königlichen Handelsmuseums in Wien (1894). Der handliche Oktav-Band enthält Beiträge verschiedener Fachleute zur "Teppich-Erzeugung im Orient" (Schätzpreis 200 €). Das zweibändige Werk "Altorientalische Teppich" im Imperial-Folio-Format mit aufwändigem Abbildungsteil wurde 1928 vom Österreichischen Museum für Kunst und Industrie herausgegeben und gilt immer noch als international wichtiges Standardwerk (1.000 €).

Vorbesichtigung 24. bis 26. Januar 2009

Stuttgart, 26. November 2008
bkb


Auktion






Neue Kunst Auktionen
162. Auktion: 17. - 24. Januar
2023 startet unsere 162. Auktion mit über 6.000 Objekten aus...
Highlight-Auktion, 20. Januar
Wir starten das neue Jahr mit einer kleinen Highlight-Auktion...
UNCOVERED – Die Schönheit der
München, 14. Dezember 2022 (KK) – Ob Klassische Moderne...
Meistgelesen in Auktionen
Alte Meister, Skulpturen und
Alte Meister, Skulpturen und Möbel mit Geschichte:im Angebot...
Lichtblicke
11. - 15. Mai: Zweite Auktionswoche mit Klassischer Moderne...
Zeit Kunst zu sammeln
Die richtige Zeit Kunst zu sammeln Frühjahrsauktionen bei...
  • Sammlerteppiche & Ethnologica
    NAGEL AUKTIONEN