Kunstauktion
Rembrandts Tatzen und Warhol auf Acid
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Auktion16.05.2011 - 20.05.2011
Moderne, Klassische Moderne, Auktion 18. Mai 2011 Zeitgenössische Kunst, Auktion 19. Mai 2011
Österreichische und internationale Kunst steht im Fokus der Auktionswoche Mitte Mai, bei den Versteigerungen von moderner und zeitgenössischer Kunst, von Design, Jugendstil, Uhren und Juwelen.
Moderne, Klassische Moderne, Auktion 18. Mai 2011 Zeitgenössische Kunst, Auktion 19. Mai 2011 Für die Klassische Moderne in Österreich steht vor allem Gustav Klimt. Bei der Dorotheum-Auktion am 18. Mai 2011 zeigt sich die Bleistiftzeichnung „Auf einem Sofa liegende Frau“ (€ 35.000 – 50.000). Carl Moll, einer der weiteren Fixsterne, malte um 1930 eine Prater-Landschaft, die „Kalte Lacke“, in warmen Farben (€ 60.000 – 80.000). Ein Schifahrer hat sogar im Mai Konjunktur, wenn er von Alfons Walde in Öl gebannt wird („Aufstieg“, € 250.000 – 350.000).
Bei einem in der Versteigerung offerierten Ölbild handelt es sich um einen von drei Entwürfen von Albin Egger-Lienz (1868 – 1926) zu seinem letzten unvollendeten Werk. Die braun-schwarztonige „Familie“, auch „Der Bauer“ genannt, besticht vor allem durch die kühne Komposition. Als Provenienz ist u. a. die Familie Hauer, Griechenbeisl Wien, angegeben (€ 380.000 – 450.000). Stark nachgefragte Künstler sind Werner Berg, mit einem typischen Motiv „Nach der Messe“ von 1960 (€ 50.000 – 70.000) und Anton Faistauer, der quasi einen Blumenstrauß in Walzenkrug auf Teller, 1916, überreicht (€ 60.000 – 90.000). Unter den weiteren Künstlern der Auktion sind Josef Floch, Sergius Pauser, Fritz Wotruba.
Die zeitgenössische Kunst in Österreich vertritt bei der Auktion am 19. Mai neben Franz West und Bruno Gironcoli vor allem Arnulf Rainer mit zwei Arbeiten aus den 80er Jahren. Ein rotes Energiebündel namens „Prometheus auf der Flucht“ und die wild-charmante Handmalerei, die ironisch auf den Spuren eines Maler- Titanen geht, „Rembrandts Tatzen“ (€ 30.000 – 40.000). Weiters angeboten werden Werke von Josef Mikl, Markus Prachensky und Rudolf Hausner.
Südlich von München erstreckt sich das hübsche Städtchen Wasserburg. Alexej Jawlensky, einer der Hauptvertreter der Avantgarde-Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ in München, porträtierte es mit Häusern und Wiese 1907, beziffert mit 180.000 bis 280.000 Euro bei der Klassischen Moderne am 18. Mai. In den 20er Jahren entstand der für Jawlenskys Stil typische „Abstrakte Kopf“ (€ 200.000 – 300.000). Der wohl bedeutendste deutsche Aquarellist des 20. Jahrhunderts, Paul Klee, zauberte 1913 ein pastoses, atmosphärisches „Seeufer bei Regen“ auf Papier (€ 180.000 – 220.000).
Bei der Zeitgenössischen Kunst am 19. Mai 2011 lädt Jörg Immendorff in eines seiner in den 80er Jahren gemalten Cafe-Deutschland-Großformate („Hörerwunsch“, € 140.000 – 180.000). Werke von Anselm Kiefer, Markus Lüpertz oder A. R. Penck sind ebenfalls vertreten. „Das Gesetz des Alltags“ schlägt bei dem so betitelten, in den 60er Jahren entstandenen rätselhaften Bild von Konrad Klaphek zu, das seine Nähe zu Realismus wie Surrealismus offenbart (€ 90.000 – 140.000). Unberechenbar spannend sind die Assemblagen der 1962 geborenen Konzeptkünstlerin Cosima von Bonin. Ihr 2,6 Meter langer Zaun „O.T.“ (Fence) ist u. a. aus Schaumstoff (€ 28.000 – 35.000).
Strukturierte Leinwände aus Italien
Berühmte Protagonisten der italienischen Avantgarde der 6oer Jahre sind besonders prominent vertreten. Allen voran der mehrfache Biennale-Venedig- und documenta-Teilnehmer Enrico Castellani.
Seine monochromen Leinwände bekommen durch an der Rückseite angebrachte Konstruktionen Reliefcharakter, der Fachterminus heißt „Tela electroflessa“ – strukturierte Leinwand –, wie etwa bei „Superficie bianca n. 22“ von 1964 (€ 300.000 – 400.000). Diese Art der Technik führt wiederum zu Werken Augusto Bonalumis, in der Dorotheum-Auktion diesmal ein skulpturales rotes Querformat (Rosso, € 90.000 – 120.000) und ein längs gefaltetes tiefblaues Objekt (Superficie Azzurra, € 40.000 – 60.000).
Piero Manzoni und Enrico Castellani eröffneten im Dezember 1959 die Galleria Azimut in Mailand. Ein Ziel von Azimut war die Botschaft, dass die Aufgabe von Kunst nicht sei, etwas nachzuahmen. Jedes Werk solle nur auf sich selbst verweisen und eine eigene Realität und Authentizität darstellen. Luciano Fontana darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen: Von ihm gibt es eine bemalte durchlöcherte Terracotta-Scheibe, einen „Concetto spaziale“ von 1955-60 (€ 50.000 – 70.000). Nach den ruhigen Flächen kommt auch das Gegenteil: Aus 1955 stammt die expressive, unbetitelte Mischtechnik von T. Parmeggiani Tancredi (€ 180.000 – 250.000). Gleich vier documenta-Teilnahmen kann der Brite mit italienischen Wurzeln, Edoardo Paolozzi, vorweisen. Die Auktion bietet eine seiner großformatigen Skulpturen („Parrot“, € 70.000 – 100.000).
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