Spitzenpreise für Madonnen bei Skulpturenauktion im Dorotheum. Großes internationales Interesse und eine Menge Offerte über den Schätzwerten bei der Skulpturenauktion am 4. April. Madonna mit Kind, lot 54 Für Stimmung sorgte bei der Skulpturenauktion vom 4. April 2006 im Wiener Dorotheum die auffallend große Nachfrage nach den Spitzenstücken unter Madonnen mit Kind und weiblichen Heiligen.

Die aus allen Teilen Italiens angereisten Sammler belegten die ersten Reihen des Auktionssaales und heizten die Bieterlaunen an. So wurden auch einige Toplose italienischer Herkunft wieder „nach Hause“ geholt: Aus Verona stammt die sehr gut erhaltene Madonna mit Kind aus der Zeit um 1480 bis 1490. Das Relief zeigt eine sehr liebliche Maria auf einer detailreich gemalten Wiese das Jesuskind mit beiden Armen haltend. Für 39.000 Euro fand diese besondere Skulptur wieder einen neuen Besitzer (Kat. Nr. 54). Zweites heimkehrendes Spitzenwerk ist eine Madonna mit Kind aus Siena um 1400 bis 1420. In leicht bewegter Haltung, das Jesuskind im Arm, strahlt diese Figur eine erfrischende Jugendlichkeit und Lieblichkeit aus. Mit 48.000 Euro erhielt ein italienischer Saalbieter den Zuschlag (Kat. Nr. 52).

Heilige, lot 64 Den Höchstpreis mit 72.000 Euro erzielte die gotische weibliche Heilige, eine absolut meisterliche Arbeit von musealer Qualität eines großen schwäbischen Künstlers um 1500 (Kat. Nr. 64). Die Plastik ist in ihrer Bewegtheit und dem Faltenwurf absolut ihrer Zeit voraus und spricht teilweise eine barocke Sprache. Nicht wenige Sammler hatten die Einzigartigkeit des Werkes schnell erkannt, entsprechend zahlreich waren bereits die Anfragen im Vorfeld. Viel Wind machte der Aufruf der Anna Selbdritt, einer meisterlichen Arbeit aus dem Rheinland um 1480, für die es Bieter aus allen Ländern gab.

Sie wurde schließlich mit 43.200 Euro verkauft (Kat. Nr. 59). Kamel, um 1730/40 Ungewöhnlich und sehr begehrt waren auch die vier großen barocken Tierdarstellungen in Originalvergoldung aus Salzburg um 1730-40. Als geschlossene Gruppe gingen Kamel, Pferdebüste, Elefantenbüste und Krokodilbüste für insgesamt 39.000 Euro an einen deutschen Bieter. Auch diese Stücke hätten italienische Sammler sehr gerne mit nach Hause genommen (Kat. Nr. 110 bis 113). Auf weitere Highlights dürfen sich die Liebhaber und Sammler unter anderem von Meisterzeichnungen, Möbeln, alten Meistern und Schmuck in dieser ersten Auktionswoche im Dorotheum noch freuen.

Buchtipp Renaissance Siena