Auktionen 204
Kaffeekantate, „Weihnachtsschmuck“ und mehr…
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Auktion03.12.2011
In der kommenden 204. Auktion „Kunst und Antiquitäten“ des Auktionshauses Dr. Fischer werden am Samstag, den 3. Dezember 2011 rund 950 Objekte der unterschiedlichsten Sparten in Heilbronn unter den Hammer kommen.
Besonders freuen können sich Liebhaber qualitativ hochwertigen Porzellans, die in den Genuss zahlreicher auserlesener Schätze kommen werden. Den Auftakt macht ein seltener Teller mit der Darstellung des Apollon und seines Streitwagens aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin von ca. 1800 (Lot Nr. 1; Taxe: 2.000,- bis 3.000,- €). Kurz darauf deckt sich die festliche Tafel weiter mit einer äußerst seltenen Deckeltasse aus Meissen, um 1750, welche eine Darstellung von der Hand des Hausmalers August O. E. von dem Busch ziert, Kanonikus am Kollegiatsstift zum Heiligen Kreuz in Hildesheim (Lot Nr. 9; Taxe: 1.000,- bis 2.000,- €). Die Tasse lässt sich mit dem allseits beliebten braunen Gebräu aus einem Meissner Kaffeekännchen mit Kauffahrteimalerei in der Art von Christian F. Herold, von etwa 1725 - 1728 füllen (Lot Nr. 10), das mit 3.000,- bis 3.500,- € geschätzt ist. Mit derlei feinen Behältnissen für den täglichen Koffeinschub sollte man sich auf alle Fälle eindecken, denn wie schon das Lieschen in der Kaffeekantate des großen Bach sang: „Kaffee, Kaffee muss ich haben, und wenn jemand mich will laben, ach, so schenkt mir Kaffee ein!“
Über eine derartige Abhängigkeit von flüssigen Aufputschmitteln kann die Chinesin der seltenen großen Wackelpagode von ca. 1762 (Lot Nr. 24; Taxe: 9.000,- bis 12.000,- €), geschaffen nach einem Modell von J. J. Kaendler, ebenfalls in Meissen, nur den Kopf schütteln. Ihren Unmut bringt sie zum Ausdruck, indem sie dem „Pfeifer“, entworfen von Hugo Meissel für die Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik (Lot Nr. 104; Taxe: 7.000,- bis 8.000,- €), die Zunge bleckt.
Auch die Objekte aus der Sparten Jugendstil und Art Déco müssen sich hinter all dem Glanz nicht verstecken und finden ihren Platz auf dem reich gedeckten Auktionstisch. Eine prunkvolle Wiener Platte aus dem Jahr 1888 mit der Darstellung des „Raubs der Dejanira“ nach einem Gemälde des Italieners Guido Reni macht durch äußerst fein ausgeführte Malerei auf sich aufmerksam (Lot Nr. 48; Taxe: 3.500,- bis 4.000,- €). Die grazile „Prinzessin“, entworfen 1926 von Gerhard Schliepstein, ausgeführt von Rosenthal 1933 (Lot Nr. 101; Taxe: 1.500,- bis 1.800,- €) weiß ebenso die Blicke auf sich zu ziehen, wie die „Tänzerin“ nach einem Entwurf von Karl Klaus in der Ausführung von Ernst Wahliss, Wien, um 1911 (Lot Nr. 102; Taxe: 1.500,- bis 2.000,- €). Schließlich reiht sich noch die „Schnitterin“ Joseph Wackerles von 1925 in die Garde der zerbrechlichen Schönheiten ein (Lot Nr. 133; Taxe: 2.000,- bis 2.500,- €).
Die Abteilung Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen wartet dieses Mal mit einer größeren Anzahl von Werken siebenbürgischer Künstler auf, u.a. Hans Eder, Hans Hermann, Juliana Fabritius Dancu und Anna Döschlag.
Weitere Produzenten der offerierten Malerei stammen aus dem restlichen Europa: aus Dänemark kommen zwei Gemälde Hugo Vilfried Pedersens. Der Kopenhagener gewährt mit seinen beiden Porträts eines bärtigen Arabers sowie Inders einen kleinen Einblick in orientalische Welten (Lot Nr. 723; Taxe: 300,- bis 400,- € sowie Lot Nr. 725; Taxe: 700,- bis 900,- €).
Die Niederländer besinnen sich auf die landestypische Tradition des Fischfangs und schicken ein Fischstilleben mit Hecht und Barschen aus dem 17. Jahrhundert von Pieter de Putter ins Rennen (Lot Nr. 735; Taxe: 2.500,- bis 2.700,- €). Aus deutschen Landen sind eine Ansicht von Dr. Struwes Trinkhalle in Teplitz- Schönau von 1822 des Dresdeners Karl Gottfried Traugott-Faber (Lot Nr. 733; Taxe: 7.000,- bis 11.000,- €) und eine aquarellierte Stadtansicht Marburgs an der Lahn des Frankfurters Peter Becker aus dem Jahr 1874 mit dabei (Lot Nr. 772; Taxe: 9.000,- bis 10.000,- €). Sogar eine Arbeit des im 19. Jahrhundert in Heilbronn heimischen Künstlers Friedrich Salzer hat den Weg ins Trappenseeschlösschen gefunden: das Landschaftsidyll unter bewölktem Himmel wird unter der Lot Nr. 767 und mit einer Schätzung zwischen 2.500,- und 2.700,- € zum Aufruf kommen.
Strahlender Glanz wird sich im Auktionssaal verbreiten, wenn eine große Auswahl an Silberarbeiten des 16. bis 20. Jahrhunderts unter den Hammer gelangt, darunter zahlreiche Werke aus Siebenbürgen, Augsburg und Wien. Besonders ins Auge fällt dabei beispielsweise eine dreiteilige Email-Prunkgarnitur aus der österreichischen Hauptstadt, um 1875, von Hermann Ratzersdorfer oder Hermann Böhm, bestehend aus einer Zierschale und zwei Zierkännchen (Lot Nr. 626; Taxe: 9.000,- bis 10.000,- €).
Auch wer sich für schönes Zinn interessiert, muss nicht darben: Lot Nr. 379 bringt zwei Kulmbacher Daubenkrüge des Meisters Johann Georg Meyer d. Ä. aus der Zeit zwischen 1708 und 1718 (Taxe: 17.000,- bis 18.000,- €). Für schätzungsweise 13.000,- bis 14.500,- € sind Sie bei einer großen Zunftkanne der Weber von vor 1632 aus der Produktion Georg Grünewalds in Coburg dabei (Lot Nr. 384). Bei einem Gebot zwischen 9.000,- und 9.800,- € könnte die Schleifkanne der Zinngießerzunft des Bayreuther Meisters „CS“ von ca. 1700 in Ihren Besitz übergehen (Lot Nr. 402).
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