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Gehütete Gehei

Gehütete Geheimnisse - Meissen-Fingerhüte bei Dorotheum-Porzellan-Auktion im Oktober

Gehütete Gehei

24.07.2009 - Vorberichte

Fingerhut mit Jagdszene / Kauffahrteiszene,
Schätzwert je € 4.500 - 7.000

Wo eine Nähnadel, da auch ein Fingerhut: Schuster und Schneider, Näher/in und Seidensticker, sie alle bedurften einst eben nicht nur der Nadel, sondern auch des schützenden Fingerhutes. Und dies, seit dem die Menschheit näht. Schon Mammutjäger sollen sich spezieller Knochen bedient haben, um schmerz- und blutfrei Perlen auf Leder aufzunähen.

In die Kategorie Sammelobjekt fallen zweifellos zwei frühe Meißener Fingerhüte, die das Dorotheum in seiner Porzellan-Auktion am 7. Oktober 2009 offeriert. Beide Hüte, die innen und außen Vergoldungen aufweisen sowie reichlich gemalten Blumendekor und Schifffahrtei-Szenen bzw eine Wald- und Seelandschaft mit Jagdszenen zeigen, wurden wohl vom berühmten Porzellanmaler Christian Friedrich Herold bemalt. Der Maler arbeitete von 1725 bis 1779 in der Manufaktur, die Fingerhüte, ohne Marke, sind um 1730/35 entstanden. Geschätzt werden die seltenen, nur 1,8 cm großen Sammlerstücke je zwischen 4.500 bis 7.000 Euro.

Die Kulturgeschichte des Fingerhutes reicht bis in die Steinzeit. Fingerhüte wurden in allen Materialen hergestellt, jene aus Metall waren am verbreitetsten. Laut "Fingerhutmuseum" (www.fingerhutmuseum.de) verbreiteten die Römer Bronze-Fingerhüte in ganz Europa; um 1500 entstanden die ersten Meisterstücke in Nürnberg, die nicht mehr gegossen, sondern aus einer runden Scheibe tiefgezogen wurden. Es gibt Ringe mit Fingerhüten, Fingerhüte mit Maßbändern und Riechflasche, Emailfingerhüte aus Norwegen und auch gehäkelte Fingerhüte. Dass die Fingerhutproduktion ein einträgliches Geschäft war, beweist die Tatsache, dass die Schweden im 18. Jahrhundert versuchten, über Spionage an das Geheimnis der Produktion zu kommen. Maria Theresia soll Fingerhutmeister aus Nürnberg abgeworben und sie mit Strohwagen aus der Stadt geschmuggelt haben - für eine Fingerhutherstellung in Lichtenwörth ...

Auktion:
Antiquitäten: Glas und Porzellan, 7. Oktober 2009

Expertin:
Ursula Rohringer, Tel. + 43-1-515 60-382
ursula.rohringer@dorotheum.at

Ort:
PALAIS DOROTHEUM, Wien 1, Dorotheergasse 17

Presse:
Mag. Doris Krumpl, Tel. + 43-1-515 60-406
doris.krumpl@dorotheum.at


Auktion






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