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Ein Südseetrau

Ein Südseetraum

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Spannendster Spitzenreiter im Bereich der klassischen Moderne ist die Wiederentdeckung des Gemäldes „Chogeall’s“ von Max Pechstein, das die Südseeinsel Palau zeigt und für 80.000 bis 120.000 € zum Aufruf kommt (Los 151). Unter den Zeitgenossen sind die Highlights unter anderem Andy Warhols „Holstentor“ (Los 518 | Schätzpreis: 500.000 – 800.000 €) oder Gerhard Richters „641/1“ (Los 441 | Schätzpreis: € 200.000 – 300.000 €).

Zeitgenössische Kunst Andy Warhol ist und bleibt eine der beliebtesten Größen auf dem Kunstmarkt. Das „Holstentor“ von 1980 kommt nun bei Van Ham im Herbst für 500.000 bis 800.000 € zum Aufruf (Los 518). Warhol schuf das Gemälde anlässlich einer Ausstellung in der Galerie Reese, Lübeck, nach einer Fotografie seines Freundes Christopher Makos. Das Wahrzeichen Lübecks entstand mittels verschiedener Fotosegmente. Auf Anregung des Bonner Galeristen Hermann Wünsche hatte Warhol unter dem Titel „Monumenta Germaniae“ eine Reihe von Bildern nach Motiven der bedeutendsten deutschen Bauwerke, wie dem Kölner Dom, dem Berliner Reichstag, dem Hamburger Michel u.a. geschaffen.

Der Marktwert Gerhard Richters stieg in den letzten Jahren stetig. Spitzenlos bei Van Ham ist nun sein Werk „641/1“ aus dem Jahre 1987 (Los 441 | Schätzpreis: 200.000 – 300.000 €). In den 1980er und 1990er Jahren malte er vermehrt expressiv farbige, abstrakte Gemälde, die mit erheblicher öffentlicher Resonanz aufgenommen wurden. Das vorliegende Werk, 51,5 x 71,5 cm groß, besticht durch seine tiefen Grüntöne, die nicht zuletzt durch unterschiedliche Techniken zustande kommen. Es ist in die Werkübersicht 1962 – 1993 von Angelika Thull aufgenommen. Highlights bietet Van Ham wie gewohnt aus dem ZERO Umfeld, das bei jeder Auktion umfassend vertreten ist. Wieder werden Sammler unter den vielen Arbeiten von Otto Piene, Heinz Mack, Adolf Luther oder Günther Uecker ihr Lieblingsstück entdecken.

Eine außergewöhnliche und seltene Arbeit entstand durch die Zusammenarbeit von Günther Uecker und Adolf Luther. Es handelt sich um ein Objekt, 60 x 60 cm, von 1968, das sich durch die typischen Merkmale beider Künstler, wie Nägel und Linsen, auszeichnet und doch eine stimmige Gesamterscheinung besitzt (Los 504 | Schätzpreis: 20.000 – 30.000 €). Ein Terrakottateller „Maschera“ von 1957 von Lucio Fontana ist für 20.000 bis 30.000 € angesetzt. Bereits in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre fand in Lucio Fontanas Schaffen ein Wechsel seiner Kunsttechnik statt – vom Bild zum Objekt.

Die Arbeiten auf Papier werden würdevoll vertreten durch die großformatige Arbeit von Antoni Tàpies namens „Amarillo“ von 1973 (Los 484 | Schätzpreis: 30.000 – 50.000 €). Das Werk war mehrfach in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich, so 2001 in Buenos Aires, 2005 in Malaga oder Zaragoza. Weitere Arbeiten, die besonders hervorzuheben sind: Frank Stellas „Bogoria Sketch“ von 1972 (Los 479 | Schätzpreis: 28.000 – 35.000 €) oder Fernando Boteros „El pintor y la model“ von 2006 (Los 261 | Schätzpreis: 25.000 – 35.000 €).

Auch kommen hochkarätige Skulpturen zum Aufruf. Der „Große Ringer“ auf Metallsockel aus dem Jahre 1987/88 ist ein Hauptwerk von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff (Los 398 Schätzpreis: 80.000 – 120.000 €). Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Mit einer Größe von 400 x 346 x 255 cm muten die beiden Teile der Skulptur wie zwei kämpfende, und im gleichen Moment einander harmonisch ergänzende Figuren an. Chromnickelstahlrohe werden von den Künstlern über ein formgebendes Metallkorsett gezogen und aneinander geschweißt. Monumentale Größe hat auch Stefan Balkenhols Männerkopf auf einem Holzsockel (Los 246 | Ca. 250 x 107 x 85 cm Schätzpreis: 30.000 – 50.000 €).

Klassische Moderne Und wieder hat Van Ham eine Entdeckung unter den Expressionisten gemacht. Nach dem großen Erfolg von Ernst Ludwig Kirchners „Drei Akte im Wald“ folgt nun das schöne Gemälde „Chogeall’s“ von Max Pechstein, das die Meeresfelsen der Palau- Inseln in der Südsee zeigt, die Pechstein in seinem Reisetagebuch erwähnte. Es entstand als Ergebnis seiner Südseereise 1913/14 im Jahre 1917 und kommt für attraktive 80.000 bis 120.000 € zum Aufruf (Los 151). Es handelt sich – kurz vor Veröffentlichung des Werkverzeichnisses von Dr. Aya Soika – um eine große Entdeckung. Es war bislang nur bekannt durch einen einfachen Eintrag im Werkstattbuch des Künstlers, ohne weitere Informationen. Ein schriftliches Gutachten von Dr. Aya Soika, Dabendorf vom 29. September 2010, liegt vor. Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis unter der Nummer 1917/55.2 aufgenommen und wurde im Original begutachtet.


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