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Bürgerliche Wohnkultur

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Bürgerliche Wohnkultur für gehobene Ansprüche: Das Angebot der 411. Kunst- und Antiquitätenauktion

Mit einer umfangreichen 411. Kunst- und Antiquitätenauktion, die vom 25. bis 27. März 2009 in Stuttgart stattfindet, startet das Kunstauktionshaus Nagel in die neue Saison. Neben dem Hauptkatalog gibt es drei Sonderkataloge: „Alte Meister und Skulpturen", „Kunst und Memorabilia aus dem Besitz der Familie Neckermann" sowie „Hamburger Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts".

STUTTGART. Ob Sammler oder Souvenirjäger, Inneneinrichter oder Kunstliebhaber, die 411. Kunst- und Antiquitätenauktion von Nagel, die vom 25. bis 27. März 2009 durchgeführt wird, bietet für eine vergleichsweise breite Zielgruppe ein ausgesuchtes Angebot. Vor allem die „Kunst und Memorabilia aus dem Besitz der Familie Neckermann" sorgen aufgrund der namhaften Provenienz für Aufsehen. Was die prominente deutsche Unternehmerfamilie vor allem in den 1960-er und 1970er Jahren gesammelt hat, kommt nun zur Auflösung.

Im Angebot sind zahlreiche Pferdedarstellungen (Graphik, Skulptur) und Ehrenpreise von Josef Neckermann (1912-sowie Möbel, Porzellan, Silber und Kunst. Letztere stammt hauptsächlich aus dem Besitz des Sohnes Johannes, der auch als Kunsthändler tätig war und von 1979 bis 1981 in Frankfurt eine Galerie betrieben hatte. Seine Vorliebe für Gemälde Alter Meister spiegelt sich im Angebot ebenso wie sein Engagement für die in Vergessenheit geratene Schweizer Malerfamilie Rüdisühli, von der er eine der größten Sammlungen besitzt.

Ebenfalls aus Neckermann-Besitz stammen die Kopien von zwei Glasfenstern aus dem Mailänder Dom. Sie zeigen das Fenster mit der Johannesgeschichte. Ursprünglich wurden die meisten Fenster in den Jahren 1473 bis 1481 von Cristoforo de'Mottis angefertigt und 1868 von Pompeo Bertini restauriert. Die bei Nagel angebotenen Kirchenfenster in Bleiglas-Technik sind Kopien aus dem 19. Jahrhundert (Maße 153 x 191 cm, Schätzpreis 5.000 €).

Glasfenster mit Heiligendarstellungen

Einen besonderen Akzent setzen norddeutsche Einlieferungen, die unter dem Titel „Hamburger Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts" zusammen gefasst werden. Das Hamburger Bürgertum pflegte kaufmännische Beziehungen in aller Welt und war weltoffen, was sich in den Wohnungseinrichtungen wiederspiegelte. Man hatte eine Vorliebe für den englischen Stil, schätzte aber auch französische Eleganz. Zu den Höhepunkten zählen deshalb gestempelte, französische Möbel des 18. Jahrhunderts, aber auch ein deutscher Rokoko-Schreibschrank, wohl in Trier um 1760 gefertigt (Schätzpreis 35.000 €), sowie ein Empire-Tisch aus Schloss Ehrenburg, der ehemaligen Stadtresidenz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha (4.000 €).

Einen weiteren Schwerpunkt dieser Einlieferung bildet das Silber, darunter eine große höfische Deckelterrine aus Augsburg, 1757/59 (14.000 €) und zahlreiche weitere Objekte aus Augsburg und dem norddeutschen Raum. Unter den Porzellanen befindet sich ein Empire-Kaffeeservice mit kobaltblauem Fond und Ziervergoldung der Manufaktur Schoelcher, Paris (Schätzung 5.000 €) und eine Meißener Prunkdeckelterrine der Zeit um 1735/40 (Schätzpreis 1.200 €). Außerdem gibt es norddeutsches Barockglas, meist aus Lauenstein. Auch Uhren sind im Angebot, darunter eine seltene Louis XVI-Pendule der Zeit um 1780, bez. Julien Le Roy à Paris (Schätzpreis 18.000 €), und eine hochfeine Louis XVI-Cercles Tournants der Zeit um 1780, bez. Courieult à Paris (Schätzpreis 18.000 €).

Feine Louis XVI-Pendule mit Cercles Tournants

Unter den Gemälden dieser Sonderauktion sind vor allem dekorative Blumenbilder, darunter ein „Blumenstilleben mit Papagei-Tulpen" von August Wilhelm Sievert (3.000 €) und ein „Großer Sommerblumenstrauß", 1687, von Franz Werner von Tamm, gen. Monsù Daprait (6.000 €). Die Skulpturen umfassen eine Darstellung der ‘Eitelkeit' von Rudolf Schwanthaler (1842-1879) (Höhe 120 cm, Schätzpreis 6.000 €).

Der dritte Sonderkatalog ist dem Schwerpunkt „Alte Meister und Skulpturen" gewidmet. Von herausragender Bedeutung ist das Gemälde „Die Kartenspieler", um 1740, von Johann Georg Platzer (1704-1761), welches aus einer alten Karlsruher Privatsammlung stammt (Maße, 39 x 41 cm, Schätzpreis 25.000 €). Höhepunkt in der Skulpturen-Sparte ist eine in Holz geschnitzte Muttergottes vom Meister des Acker-Altars, Ulm 1490/1500 (Höhe 68 cm, Schätzpreis 10.000 €).

Zu den besonderen Objekten des Hauptkataloges zählen eine vierteilige Schreibtisch-Zier aus Russland, spätes 19. Jahrhundert, die sich durch ihr Malachitfurnier und die Bronze-Arbeiten auszeichnet (Schätzpreis 2.500 €), sowie eine filigrane Laternd'l-Uhr aus Wien, ebenfalls 19. Jahrhundert (bez. Elsner & Petrovits) (Höhe 127 cm, Schätzpreis 12.000 €). Beim Schmuck gibt es einige schöne Stücke aus der Werkstatt des Stuttgarter Goldschmieds Günter Krauss, darunter ein großer Aquamarin-Anhänger, Ringe und Ohrringe.

Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts fällt ein „Blick durch die Arkaden auf den Markusplatz in Venedig" auf; er stammt von Giuseppe Bernardo Bison (Maße 24 x 35,5 cm, Schätzpreis 10.500 €). Von dem Russen Julius Sergius Klever kommt eine Ansicht aus dem „Park Zarskoje Selo" (40.000 €).


Auktion






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  • Paris, 18. Jahrhundert. Auf Werk bez. Courieult A Paris
Elegantes fein ziseliertes, feuervergoldetes Bronzegehäuse in Vasenform auf quadratischem Marmorsockel. Im Vasenaufsatz zwei sich drehende Ziffernringe, feststehender Zeiger sowie eine sich um die Uhr windende Schlange. Ziffernringe mit weißen Emailkartuschen, römischen Ziffern und arabischer Minuterie. Großes Messingwerk mit 8-Tagen-Laufdauer, Halbstundenschlag auf Glocke und Fadenaufhängung des Pendels. H. 48 cm (6211048)

Eine vergleichbare Uhr, allerdings ohne Marmorsockel, ist bei P. Kjellberg, La Pendule Francaise, S. 285, Abb. D. dargestellt.
    Paris, 18. Jahrhundert. Auf Werk bez. Courieult A Paris Elegantes fein ziseliertes, feuervergoldetes Bronzegehäuse in Vasenform auf quadratischem Marmorsockel. Im Vasenaufsatz zwei sich drehende Ziffernringe, feststehender Zeiger sowie eine sich um die Uhr windende Schlange. Ziffernringe mit weißen Emailkartuschen, römischen Ziffern und arabischer Minuterie. Großes Messingwerk mit 8-Tagen-Laufdauer, Halbstundenschlag auf Glocke und Fadenaufhängung des Pendels. H. 48 cm (6211048) Eine vergleichbare Uhr, allerdings ohne Marmorsockel, ist bei P. Kjellberg, La Pendule Francaise, S. 285, Abb. D. dargestellt.
    NAGEL AUKTIONEN
  • Rundscheibe mit Darstellungen der Hl. Maria Magdalena und eventuell dem Hl. Pirmin oder dem Hl. Amandus von Maastricht. Grisaillemalerei und Malerei in Silbergelb. Äußerer Scheibenring im 20.Jh. erg., Bleimontierung. D. 30 cm (6211211)
    Rundscheibe mit Darstellungen der Hl. Maria Magdalena und eventuell dem Hl. Pirmin oder dem Hl. Amandus von Maastricht. Grisaillemalerei und Malerei in Silbergelb. Äußerer Scheibenring im 20.Jh. erg., Bleimontierung. D. 30 cm (6211211)
    NAGEL AUKTIONEN
  • Aufbau à trois corps. Dreischübiges Kommodenteil. Schrägklappe vor fünfschübigem Schreibkabinett. Aufbau mit zwei Türen und zwei kleinen Schubladen. Wohl orig. Beschläge, vorwiegend orig. Schlösser. Leichte Alterssch. Nussbaum, Nussbaummaser, Fadeneinlagen in Mooreiche u.a. 215x120x65 cm (6211084)
    Aufbau à trois corps. Dreischübiges Kommodenteil. Schrägklappe vor fünfschübigem Schreibkabinett. Aufbau mit zwei Türen und zwei kleinen Schubladen. Wohl orig. Beschläge, vorwiegend orig. Schlösser. Leichte Alterssch. Nussbaum, Nussbaummaser, Fadeneinlagen in Mooreiche u.a. 215x120x65 cm (6211084)
    NAGEL AUKTIONEN
  • Kartenspielende Soldaten in einem Interieur. Um einen Tisch sind drei Soldaten und eine Frau versammelt. Unten links undeutliches Monogramm. Öl/Eiche. 45 x 49,5 cm (6211254)

Stilistisch steht das gut durchgeführte Soldateninterieur vergleichbaren Werken der Maler P. Codde, J.Duck, J.Olis und Simon Kick nahe, an denen sich der früh gestorbene Amsterdamer Genremaler orientierte. Auch der Figurenstil des Adriaen van Ostade floß in sein Werk ein, wie der stehende Mann ganz links vor Augen führt. Die nahezu monochrome Farbwahl und die bürgerlichen Figuren unterscheidet aber das Bild von Quasts derberen Bauernbildern. Drs. Fred G. Meijer, RKD, bestätigt Pieter Quast als Autor dieses charakteristischen Werks aus den 1630er Jahren. Rest. Provenienz: Berlin, Lepke, 1. April 1930, Lot-Nr. 112; Hamburg, Rudolph, 21. April 1952, Lot-Nr. 347.
    Kartenspielende Soldaten in einem Interieur. Um einen Tisch sind drei Soldaten und eine Frau versammelt. Unten links undeutliches Monogramm. Öl/Eiche. 45 x 49,5 cm (6211254) Stilistisch steht das gut durchgeführte Soldateninterieur vergleichbaren Werken der Maler P. Codde, J.Duck, J.Olis und Simon Kick nahe, an denen sich der früh gestorbene Amsterdamer Genremaler orientierte. Auch der Figurenstil des Adriaen van Ostade floß in sein Werk ein, wie der stehende Mann ganz links vor Augen führt. Die nahezu monochrome Farbwahl und die bürgerlichen Figuren unterscheidet aber das Bild von Quasts derberen Bauernbildern. Drs. Fred G. Meijer, RKD, bestätigt Pieter Quast als Autor dieses charakteristischen Werks aus den 1630er Jahren. Rest. Provenienz: Berlin, Lepke, 1. April 1930, Lot-Nr. 112; Hamburg, Rudolph, 21. April 1952, Lot-Nr. 347.
    NAGEL AUKTIONEN
  • Norddeutsch/Schleswig-Holstein(?), spätes 18. Jahrhundert

Geschnitzt und blattvergoldet. Im Kopfstück ein großes Medaillon mit Bildnismalerei auf Metall. Alterssch. 160 x 59 cm (6211152)

Vgl. E. Redlefsen, Möbel in Schleswig-Holstein, Abb. 749.
    Norddeutsch/Schleswig-Holstein(?), spätes 18. Jahrhundert Geschnitzt und blattvergoldet. Im Kopfstück ein großes Medaillon mit Bildnismalerei auf Metall. Alterssch. 160 x 59 cm (6211152) Vgl. E. Redlefsen, Möbel in Schleswig-Holstein, Abb. 749.
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