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Nachbericht zur Auktion am 25. Mai 2013

Hamburg

Erneut sorgten einige hochkarätige Altmeistergemälde für einen turbulenten Auftakt der Frühjahrsauktion bei Stahl in Hamburg. Das Portrait einer eleganten jungen Dame von Louis-Michel van Loo erlöste 20.000 €. Erfreulich war die Steigerung eines kleinen Gemäldes mit ‘Diana und ihren Nymphen beim Bade‘ von Cornelis van Poelenburgh aus der Sammlung des Preußischen Königshauses, das sich von 1.800 € auf 4.800 € verbesserte. Die in der Art der Niederländer des 17. Jhs. gemalten ‘Segelschiffe vor der holländischen Küste‘ von Hermann Henry op den Heyde wechselten für 5.500 € den Besitzer.

Als wegweisend ist der Hammerpreis von 13.000 € für das Tryptichon ‚Gefilde der Seligen‘ des noch nahezu unbekannten Malers Heinrich Zernack zu bewerten. Das Gemälde aus der Zeit der Weimarer Republik kann als Hauptwerk des Malers gelten, der dank dieses Ergebnisses in Zukunft verstärkt in den Fokus der Sammlergemeinde rücken wird. Aus der selben Zeit stammt auch der ‚Akt am Strand‘ von Ivo Hauptmann, der seine Taxe mehr als verdoppelte und für 12.000 € zugeschlagen wurde. Der ‚Sibirische Tiger‘ der Pop-Art Ikone Andy Warhol, der für 37.000 € in den Londoner Kunsthandel ging, unterstreicht die globale Ausrichtung und das internationale Niveau des Auktionshauses Stahl.

Ernst Eitners außergewöhnlicher ‘Dampfbagger‘ in leuchtenden Farben erbrachte gute 13.500 €, das frühe Aquarell ‘Frühling‘ von der Hand desselben Künstler weit überdurchschnittliche 9.000 €. Auch der beliebte Johannes Holst zeigte wieder sein Potential. Zwei Gemälde mit Großseglern im Sturm wurden für 6.000 € bzw. 5.200 € verkauft. Ein Blick auf regen Bootsverkehr vor dem Uhlenhorster Fährhaus in Hamburg bei Nacht von Carl Christoph Hartig konnte sich auf 5.200 € steigern.

Niemand wird sich wundern, daß die großen Namen der Klassischen Moderne für gute Zuschläge sorgten. ‘Nature Morte aux Poires et au Pichet‘, eine große Farbaquatinta von Picasso von 1960 (15.000 €), bereichert in Zukunft die Sammlung eines erfolgreichen deutschen Künstlers. ‘Der Bär‘, eine Lithographie von Edvard Munch aus dem Zyklus ‘Alpha und Omega‘ von 1908, war einem Liebhaber 3.000 € wert. Kein unsigniertes Exemplar dieser Graphik hat jemals ein besseres Ergebnis erzielt.

Marc Chagall war mit ‘Les Champs-Élysées‘ am Start, einer Farblithographie von 1954. Stahl erzielte dafür sehr gute 11.000 €. Eine neue Bestmarke konnte Stahl mit einem Preis von 6.600 € auch für den Leipziger Heinz Zander setzen, der mit seiner Vorliebe für groteske Themen in Verbindung mit altmeisterlicher Manier auf dem Weg zu einem Klassiker der zeitgenössischen Malerei ist.

Im Rahmen der modernen Künstler-Keramik wurde ein ganz besonderes Highlight aufgerufen: Der Krug „Visage au nez noir“ vom Jahrhundert-Künstler Pablo Picasso rief bereits im Vorfeld großes Interesse hervor. Seine moderate Anfangstaxe von 3.800 € konnte das interessante Stück weit hinter sich lassen und kletterte nach einem beherzten Schlagabtausch zwischen mehreren Telefonbietern auf stolze 20.000 € - ein Zuschlag der sich im weltweiten Vergleich mehr als sehen lassen kann und das internationale Niveau des Auktionshauses Stahl unterstreicht.

Auch beim Porzellan riefen die Künstler-Entwürfe eine große Nachfrage hervor: Das Meissner Speiseservice vom Jugendstil-Genie Richard Riemerschmid konnte einen Zuschlag von 9.500 € verbuchen. Auch bei weiteren Objekten aus dieser gesuchten Serie kamen mehrere Porzellan-Sammler zum Zuge. Um ein seltenes Angebot handelte es sich auch bei der Gruppe von 3 Morisken-Tänzer aus der Manufaktur Allach (8.000 €). Die außergewöhnliche Meissner Potpourri-Vase mit Leopardenfell wird in Zukunft einen einheimischen Kunstliebhaber erfreuen (6.600 €).
Figürlich ging es auch in der Rubrik Skulpturen und Bronzen weiter: Die fein gearbeitete Elfenbein-Skulptur 'Geburt der Venus' erreichte 5.700 €. Die spätgotische Holz-Skulptur 'Heilige Margarethe von Ungarn' wurde für 5.500 € zugeschlagen werden. Auch bei den Bronzen zogen die klangvollen Namen, wie der des bedeutenden dänischen Bildhauers Theodor Esbern Philipsen. Er war mit einer außergewöhnlichen Bronze-Figur 'Zeus als Stier' erfolgreich vertreten (4.800 €).

Historisches und Modernes war beim Silber gleichermaßen gefragt: Das Paar klassischer Empire-Girandolen mit Meisterzeichen ‚Godet‘ ging für 3.600 € an einen ausländischen Telefonbieter. Bei dem modernen Set von Tee- und Kaffeekanne mit Stövchen aus der Serie 'Alta', das seinen Anfangspreis weit hinter sich ließ, setzte sich schließlich eine engagierte Saalbieterin durch (4.800 €). Bei den Möbeln dominierten die Klassiker des 18. und 19. Jahrhundets: Ein seltenes Paar klassizistischer Eckkonsolen des Pariser Ebenisten Guillaume Grohé ging für 2.400 € an einen deutschen Kunstsammler. Eine besondere Preziose in dieser Sparte war die höfische Weltzeit-Turmuhr mit St. Petersburger Provenienz. Ihr rotierendes Zifferblatt zeigt die Namen der großen Haupt- und Handelsstädte des 19. Jhs. (12.000 €).








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  • Marc Chagall war mit ‘Les Champs-Élysées‘ am Start, einer Farblithographie von 1954. Stahl erzielte dafür sehr gute 11.000 €.
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