Auktion Dresden
36. Kunstauktion - 08. Juni 2013
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Auktion08.06.2013
Die am 8. Juni 2013 stattfindende Sommerauktion wird vorrangig von einem qualitativ hochwertigen Programm Bildender Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt, bereichert von ausgewählten Stücken der kunsthandwerklichen Sektionen, hier vor allem aus den Bereichen Porzellan und Uhren.
Eröffnet wird die Auktion mit dem Aufruf einer kleinen malerischen Arbeit des Landschafters Carl Blechen (1798-1840). Die „Abendliche Waldlandschaft“ der Zeit um 1833-35 vereint auf beeindruckende Weise den für Blechen typischen sensualistischen und nuancenreichen Farbauftrag und eine sich in der Landschaftsmalerei der Zeit entwickelnde, revolutionierende und nahsichtige Naturauffassung, die sich dem schwärmerischen Blick der Romantik bereits entzieht, jedoch die teils decouvrierende Härte realistischerer Tendenzen noch vermissen läßt. Der Aufrufpreis dieses Werkes wird bei 12.000 € liegen.
Die gut vertretene Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird mit besonders stimmungsvollen Werken der Jahrhundertwende eröffnet. Zeigt die sinnliche „Kupido“ des vorrangig in Breslau tätigen Max Wislicenus noch deutlich die dekorativen Einflüsse des um 1900 herrschenden Japonismus, Öl auf Malpappe (Limit 2.000 €), bezaubert Georg Gelbkes „Laufende Jungen am Wasser“ durch die subtile Aufnahme einer Bewegung als dynamisches Element, Öl auf Leinwand (Limit 2.000 €). In der symbolhaften „Landung“ Moriz Melzers von 1913 zeigt sich die meisterhafte Beherrschung der Technik der Farbmonotypie im großen Format (Limit 5.800 €), in Max Schwimmers „zwei Mädchen am Strand“, Öl auf Leinwand (Limit 6.000 €) wird die Form bereits völlig in der eigenständigen Farbe aufgelöst. Von Josef Hegenbarth werden diesmal zwei Arbeiten in Leimfarbe zur Auktion gebracht, die beispielhaft für das scharf beobachtende Auge des Künstlers und dessen Vorliebe für die karikierende Illustration zeigen: „Menschen auf der Straße“ (Limit 3.800 €) und „Zu E.T.A. Hoffmanns ‚Doge und Dogaresse’“ (Limit 4.500 €). Den Übergang zur Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg markiert Paul Wilhelms charmant sprödes Werk „Auf dem Balkon, mit der Gattin des Künstlers vor Blumenkästen“ (Limit 3.500 €), mit Joachim Heuers „Brot“-Stilleben mit blauer Vase und Messer (Limit 8.000 €) ist dieser Übergang in der Auflösung der Perspektive und der verkürzten Räumlichkeit vollzogen. Helmut Schmidt-Kirsteins „Herbstlicher Strauß“ verweist in sehr zartem, beinah zerbrechlich wirkendem Kolorit und Strich ebenso auf die Vergänglichkeit wie Theodor Rosenhauers „Stilleben mit rundem Brot und Kännchen“. Dieses der reifen Schaffensperiode des Künstlers zuzuordnende Werk wird mit 22.000 € zum Aufruf kommen.
Im grafischen Bereich überzeugt ein „Prospect von dem Chur-Sächsischen Schlosse zu Meissen…“ von Johann Alexander Thiele aus der 1726 erschienenen Folge der großen sächsischen Ansichten, Radierung auf Bütten, koloriert (Limit 1.500 €) ebenso wie eine aquarellierte „Arkadische Hirtenlandschaft mit drei Eichen“ aus dem Umkreis des Düsseldorfer Malers Johann Wilhelm Schirmer (Limit 2.000 €). Aus der Hand des Impressionisten Max Liebermann werden zwei Radierungen zum Aufruf kommen, die in ihrer Unmittelbarkeit und kompositorischen Ausgewogenheit von den hohen technischen Fähigkeiten Liebermanns in der Bildfindung zeugen - „Pferdeführer II“, Kaltnadelradierung, (Limit 600 €) und „Ferkelchen“, Radierung (Limit 800 €). In dessen Nachfolge und prägend für das Dresden-Bild der Zeit um 1900 wirkte der Akademieprofessor Gotthardt Kuehl, dessen atmosphärisch dichten Ansichten der Stadt an der Elbe bis heute schulbildend sind. Hier kommt eine eigenständige Wiederholung eines Canaletto-Motivs zum Aufruf: Pirna – Blick auf den Marktplatz mit Canaletto-Haus, Mischtechnik (Limit 7.000 €). Willy Jaeckels „Weiblicher Halbakt“, Farbige Pastellkreide (Limit 1.200 €) wird in seiner beinah haptischen Sinnlichkeit ebenso begeistern wie das frische und betörend lebendige „Mädchen im Sommergarten“ von Paul Wilhelm, Aquarell über Blei (Limit 1.400 €). Für die Liebhaber konstruktiver Kunst steht Hermann Glöckners „Kirchturm zwischen zwei Bergen, vorn Wasserspiegel“ (Pinselzeichnung, Limit 2.000 €) im Mittelpunkt des Interesses und den Gerhard Altenbourg-Sammlern sei „Strömen: vereint“, Mischtechnik (Limit 2.500 €) ans Herz gelegt.
Aus der Sektion der Fotografie sei die charmante Aktmappe „Narre Tod, mein Spielgesell“ (Limit 2.800 €) von Franz Fiedler hervorgehoben, unter den Skulpturen die ausdrucksstarken Bronzesandgüsse „Opfer I, II, III“ von Wieland Förster (Limit 9.000 €).
Als seltenes Objekt der Porzellankunst wird ein großer Teller von Meissen zur Auktion aufgerufen werden, der in seinem frühen Zwiebelmusterdekor der Zeit um 1750/60 ein gefragtes Sammelobjekt darstellt (Limit 1.000 €). In seiner nahezu humoristischen Darstellung ist der in figürlichem Porzellan ausgeformte „Pfefferfresser auf Schale“ ein echtes Highlight der Auktion. Der mit 1.200 € limitierte große Vogel ziert eine flach ausladende Schale, die wohl zur Präsentation von Früchten oder Gebäck entworfen wurde.
Uhrensammler dürfen sich auf zwei besonders herausragende Stücke der Zeit um 1800 freuen – eine Neuenburger Pendule mit Achttagewerk und ¾ Doppelschlag auf Glocke aus der Schweiz (Limit 1.400 €) und eine wohl brandenburgische Stutzuhr in architektonischem Gehäuse mit Viertelstundenschlag auf zwei Glocken und zusätzlichem Weckwerk.
Abgerundet wird das Angebot durch eine vielfältige Auswahl an Objekten aus den Bereichen Schmuck, Silber und Mobiliar.
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Samstag, 08. Juni 2013, ab 10.00 Uhr
Gemälde, Arbeiten auf Papier &
Druckgrafik des 17.-21. Jh.
Antiquitäten & KunsthandwerkVorbesichtigung ab 30. Mai 2013
- Mo-Sa 10-20 Uhr -