Georg Flegel, Alexander Koester
Auktion Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts
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Auktion24.05.2014
München, 5. Mai 2014, (kk) – Georg Flegel ist nicht nur einer der bedeutendsten europäischen Stillleben-maler des frühen 17. Jahrhunderts, sondern auch der erste auf dieses Genre spezialisierte Künstler in Deutschland. Mit einer Schätzung von 90.000-120.000 kommt am 24. Mai ein Meisterwerk seines Schaffens in der Ketterer Kunst-Auktion Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts zum Aufruf.
Georg Flegels berühmtes „Schrankbild“, das sich heute in der Nationalgalerie in Prag befindet steht in engem Zusammenhang mit seinem „Stillleben mit Blumenstrauß und Glaspokalen“. Dieses gilt als eigenständige Version der oberen Hälfte eben jenes Prager Schrankbildes, was die ungewöhnliche, frontale Ansicht im Gegensatz zu der sonst üblichen leichten Aufsicht erklärt. Flegels Können zeigt sich vor allem in der Darstellung der überaus zarten Gläser, deren transparente Oberflächen mit ihren hellen Lichtreflexen ein feines Relief zu bilden scheinen. Die wunderbare Frische des Gemäldes ist dem Blumenstrauß zu verdanken, der sich aus Blüten verschiedener Jahreszeiten zusammensetzt.
Ergänzt wird die Offerte der Alten Meister neben Federico Baroccis um 1590/1609 entstandener Rötelzeichnung „Studie eines stehenden Mannes nach rechts (Auferstandener Christus)“, die mit einer Taxe von € 15.000-20.000 bewertet ist, unter anderem auch von Albrecht Dürers 1513 gefertigtem, kleinformatigem Kupferstich „Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel)“, der für den Schätzpreis von € 18.000-24.000 zu haben sein könnte.
Die Kunst des 19. Jahrhunderts bereichert neben Franz von Defregger, der mit seinem mit € 40.000-60.000 angesetztem Ölgemälde „Die Werbung“ ein äußerst emotionales Thema aufgreift auch Alfred von Wierusz-Kowalski. Seine „Glückliche Kutschfahrt“ (Taxe: € 30.000-50.000) wartet nicht nur mit einer überraschenden Perspektive auf, sondern besticht auch durch eine feine und gleichzeitig sehr dynamische Malweise, die dem Motiv große Lebendigkeit verleiht.
Mit seinen liebevollen Beobachtungen des Tierlebens zaubert Alexander Koester, der gleich mit mehreren Werken vertreten ist, eine äußerst stimmungsvolle Atmosphäre. Sein Ölgemälde „Enten am See“ bringt in bester Naturalismustradition die Freiheit in der Natur zum Ausdruck und kommt mit einer Schätzung von € 30.000-40.000 zum Aufruf. Seine „Sechs Enten am Teichufer“ sind mit einer Taxe von € 25.000-35.000 bewertet.
Mit derselben Schätzung ist auch Ferdinand Oliviers „Campagnalandschaft mit befestigter Stadt“ bewertet. Der Künstler, einer der bedeutendsten Vertreter der Nazarener, war zwar selbst nie in Italien, doch die Arbeiten seines Bruders Friedrich machten so starken Eindruck auf ihn, dass aus seinen eigenen Darstellungen allmählich italienische Ideallandschaften wurden. So scheint auch in diesem Ölgemälde das urwüchsige Land mit den wie aus Felsenkuppen hervorgewachsenen typischen Dörfern greifbar. Seine Arbeiten werden nur äußerst selten auf dem Kunstmarkt angeboten.
Ein wahrhaft dokumentarischer Wert kommt Edward Theodore Comptons Ölgemälde „Bei Kaprun: Mooserbodental mit Blick auf den Karlinger Gletscher“ zu. Die 1916 entstandene Arbeit Comptons, der mit rund einem Dutzend Werken vertreten ist, hält den ursprünglichen Blick in das Mooserbodental fest, das heute, nach dem Bau der Talsperre und der Aufstauung des Gebirgsbaches „Kapruner Ache“, zum Stausee geworden ist. In den späten 1940er Jahren, rund 30 Jahre nach Entstehung des mit € 18.000-24.000 angesetzten Werkes, wurde eine über 100 Meter hohe und etwa 500 Meter lange Mauer am Ausgang des Tals gebaut. Der riesige Stausee dient nun mit 160 Millionen Kubikmetern Wasser der modernen Stromerzeugung.
Für Spannung im Auktionssaal dürfte neben Oskar Mulleys eindrucksvollem Gemälde „Berghof“ (Taxe: € 20.000-30.000), Heinrich Bürkels ca. 1850 entstandenem Öl „Beim Hufschmied im Gebirge“ (Taxe: € 15.000-20.000) und Francisco de Goyas siebter Edition der 80-blättrigen Folge von „Los Caprichos“ (Taxe: € 8.000-12.000) auch Pierre-Auguste Renoirs „Le Chapeau épinglé (deuxième planche)“ (Taxe: € 30.000-40.000) sorgen.
Ergänzt wird die Offerte der Kunst des 19. Jahrhunderts neben Paul von Frankens „Kaukasus“ (Taxe: € 10.000-15.000) und Camille Bellangers „Die Plauderei“ (Taxe: € 8.000-10.000) u.a. von Anton Dolls Ölgemälde „Verschneites Dorf“ und Heinrich von Zügels „Schafe im Pferch“ (Taxen: je € 7.000-9.000) sowie von zwei Bronzearbeiten Wassily Jakowlewitsch Grachevs (Taxen: € 9.000-12.000 und € 5.000-7.000).
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24.05.2014Auktion »
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Hamburg 06./07 Mai Düsseldorf 09./10. Mai
Berlin 13.-15. Mai München 17.-23. MaiKetterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin sowie Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena (Italien) tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt.
* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis
+ 25 % Aufgeld bei Zuschlägen bis €
25.000 und + 22 % bei Zuschlägen von € 25.001bis
€ 500.000 und + 20 % Aufgeld bei Zuschlägen ab € 500.001.