Ritt des Franz von Stuck
Auktion 676 Moderne und Zeitgenössische Kunst
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Auktion07.12.2011
Der lustige Ritt des Franz von Stuck: 676. Auktion Moderne und Zeitgenössische Kunst am 7. Dezember 2011
STUTTGART. Der „Lustige Ritt“ von Franz von Stuck (1863-1928) ist ein Glanzlicht der 675. Auktion Moderne und Zeitgenössische Kunst, die am 7. Dezember 2011 bei Nagel in Stuttgart stattfindet. Das signierte und 1900 datierte Gemälde in Öl auf Holz ist die erste von insgesamt fünf Fassungen und stammt aus einer süddeutschen Privatsammlung. Stilistisch repräsentiert das Gemälde den Jugendstil. Die Natur ist in geheimnisvolles Licht getaucht und das Motiv bekommt durch den mythologischen Hintergrund eine tiefere Bedeutung. Es handelt sich um den Ritt eines in dunklen Farben dargestellten Kentauren, der durch den weit nach vorne gebeugten Oberkörper und die nach vorne greifenden Hände eindrucksvoll dargestellt ist. Erst in der verzückt aus dem Bildrand blickenden weiblichen Nackten, die in lasziver Haltung auf dem Rücken des Kentauren wieder gegeben ist und von innen heraus zu leuchten scheint, konzentriert sich die erotische Komponente. In den anderen bekannten Fassungen steigert sich das Ausdruck ins Triebhafte (Maße 55 x 78 cm, Schätzpreis 40.000 €).
Eine impressionistische Malerei des in Sachsen geborenen und vor allem in München tätigen Künstlers Fritz von Uhde (1848-1911) sticht ebenfalls aus dem Angebot heraus. Dargestellt ist der Hund des Künstlers namens Kitsch. 1896 hatte Uhde in Percha am Starnberger See ein Haus erworben, in dessen Garten er seine drei Töchter Sophie, Amalie und Anna, unter anderem mit dem Hund, mehrfach gemalt hatte. Das hier angebotene Gemälde stammt aus dem Jahr 1900 und zeigt den Hund allein, in einer Großansicht (Maße 90 x 77 cm, Schätzpreis 30.000 €). Die Klassische Moderne wird durch die „Sonnenblumen“, 1929, von Christian Rohlfs (1849-1938) vertreten; es handelt sich um eine großformatige und typische Papierarbeit mit Farbkreide auf Aquarell (30.000 €). Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) ist mit der kolorierten Tuschzeichnung einer „Norddeutschen Landschaft“ vertreten. Von Gerhard Marcks (1889-1981) ist die Bronzefigur zweier Mädchen im Angebot, die 1954/55 in einer Auflage von acht Güssen hergestellt wurde (H 47,5 cm, 11.000 €).
Eine starke Abteilung bildet die Informelle Kunst, die im Wesentlichen aus einer baden-württembergischen Privatsammlung stammt. Hier gibt es mehrere und sehr gut erhaltene, großformatige Arbeiten, darunter zwei Bilder in Acryl auf Leinwand von Georg Karl Pfahler (1926-2002) und vier Tuschbilder auf Papier von Otto Herbert Hajek (1925-2005). Außerdem stehen zwei charakteristische Feuerbilder von Otto Piene (1928) zum Verkauf, eine 1961 entstandene „Collage“ von Karl Fred Dahmen (1917-1981) und eine Komposition „ohne Titel“ von Walter Stöhrer (1935-2000). Die Schätzpreise liegen zwischen 2.000 € und 6.000 €. Aus einer Stuttgarter Firmenauflösung stammen drei Reliefarbeiten von Anton Stankowski (1906-1998), die aus verschiedenen Klischee-Platten des Grafikers zusammen gesetzt sind (jeweils 1.500 €). Von Salvador Dalì (1904-1989) ist ein 2,50 m hoher „Surrealistischer Engel“ aus Bronze zu kaufen; er wurde in den 1970-er Jahren in einer Auflage von zehn Stück hergestellt.
Das Angebot an zeitgenössischer Kunst umfasst eine sehr gut im Originalzustand erhaltene „Subway Drawing“ von Keith Haring (1958- 1990); hierbei handelt es sich um eine typische Kreidezeichnung auf Papier (Maße 210 x 150 cm, 40.000 €). Von der belgischen Künstlerin Marie-Jo Lafontaine ist eine Folge von Fotografien der „Babylon Babies“, 2001, zu erstehen (Maße 57 x 47 cm, 1.500 €). Der Amerikaner Richard Prince ist mit der Grafik „Joke, Girlfriend, Cowboy“ vertreten, die in einer Auflage von 26 Stück im Jahr 2000 hergestellt wurde (Maße 76 x 102 cm, 2.500 €).
Von Heinz Mack ist eine Edelstahl-Skulptur zu erstehen, die nur einmal hergestellt wurde (5.000 €). Ebenfalls ein Unikat ist eine Skulptur von Bernhard Heiliger, Unikat; sie ist partiell eisenfarbig gefasst und noch nicht im Werkverzeichnis enthalten. Die 677. Auktion mit Design des 20. Jahrhunderts findet am 8. Dezember 2011 statt. Zu den Höhepunkten dieses Angebots zählt der 1992 als Unikat hergestellte „Priesterstuhl“ von Pucci de Rossi (Schätzpreis 15.000 €).
Vorbesichtigung vom 2. bis 5. Dezember 2011
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