20.- 22. April 2006
Vorbesichtigung 7. bis 18. April 2006
Breit gefächertes Spektrum
Lieber Kunstfreund,
der Schwerpunkt der 88. Internationalen Bodensee-Kunstauktion liegt darin, mit einer fast verwirrenden Vielfalt zu überzeugen.

Schon die Umschlaggestaltung wirft die Frage auf: Was ist das? Eine leicht geschürzte Orientalin zähmt eine Menagerie von Schweinen, Bär und Storch. Es handelt sich um einen Scherenschnitt, vermutlich als Bucheinband gedacht, im Jahr 1915 aus der Hand der in München tätigen Johanna Victoria Schäfer-Widmann entstanden.



Das Auktionsangebot bildet mit 3460 Ausrufnummern einen gelungenen Auftakt in 2006.



So stellt die „Legenda Aurea“, eine Heiligenlegende, von Jacobus de Voragine aus dem 13. Jahrhundert, ein bibliophiles Schmankerl dar. Aus dem Rahmen fallend ist ein Breslauer Renaissance-Deckelhumpen des Meisters Jörge Dittmar (€ 28.000,00).



Mitgeboten kann wie immer durch Anwesenheit, per Telefon, Post, Fax oder Internet.



Hier gelangen Sie zu unserem vollbebilderten Katalog mit allen 3460 Ausrufnummern.



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1) Weltreise: Von Asien über Afrika nach Bayern

2) Gemälde von flämischen Meistern bis in die Ukraine zu Franz Roubaud

3) Namhafte Portraitbüsten

4) Zierendes (Uhren, Schmuck und Silber)





1) Weltreise: Von Asien über Afrika nach Bayern



Asiatika Hier sind die archaischen chinesischen Keramiken besonders zu erwähnen. Der Bogen spannt sich vom ältesten Stück der Machang-Periode um 2000 v. Chr. bis zu den schön glasierten Stücken der Yüan-Zeit, die 1368 endet. Die ungewöhnlichsten Objekte entstammen der Tang-Zeit, als man den Reichen und Herrschenden allerlei Nützliches und Luxuriöses mit auf den Weg ins Jenseits gab. So gibt es z.B. ein kleines Gehöft mit zwei Schweinen (2800), einen Figurenleuchter in Form eines Lebensbaumes (19000), einen urkomischen, sitzenden Adler (6800) oder auch ein besonders schönes, grasendes Pferd mit Reiter (7800). Afrika Hervorragend ist eine stark stilisierte Mumuye-Ritualfigur aus dem Nigeria des 19. Jahrhunderts. Sie stammt aus der Sammlung Zuber, Paris, und befand sich im Musée d´Ethnographie in Neuchatel (4800). Bayern Beeindruckend ist die berühmte Topographia Bavariae von Mathäus Merian, 1644. Abgebildet sind die vornehmsten Orte in Ober- und Niederbayern (4800). Berühmt war seinerzeit auch das Greth´sche Bodensee-Album, das um 1860 bei Zeller in München verlegt wurde. 33 Tonlithos zeigen die schönsten Orte, Villen und Aussichtspunkte am Bodensee. Tempi passati… (12000). Ein bibliophiles Schmankerl stellt die „Legenda Aurea“ von Jacobus de Voragine dar. Der Dominikanermönch, der 1288 Erzbischof von Genua wurde, verfasste diese Heiligenlegende im 13. Jahrhundert. Das Buch wurde 1472 von Günter Znaimer in Augsburg gedruckt. Znaimer gilt als einer der bedeutendsten Inkunabeldrucker (6500).



2) Gemälde

von flämischen Meistern bis in die Ukraine zu Franz Roubaud

Unter den Uhren sind eine Patek-Philippe „Calatrava“ und eine „Ellipse“ zu entdecken. Beide Modelle befinden sich in exzellentem Zustand und sind mit 2900 und 1500 äußerst günstig taxiert. Ebenfalls für den Sammler von Armbanduhren interessant ist ein Vacheron Constantin Overseas Chronometer (9500) oder eine Ulysse Nardin mit ewigem Kalender (14000). Erwähnenswert sind unbedingt zwei hübsche Biedermeier-Standuhren (1800/2800). Franz Roubaud ist mit zwei Werken vertreten. Es handelt sich jeweils um Reiterszenen. Der von den Zaren geförderte Künstler verstand sich bestens darauf, Dynamik und Geschwindigkeit von Pferden im Bild festzuhalten (7500/9800). Der Düsseldorfer Albert Arnz schilderte 1879 eine Szene aus der Campagna di Roma (900). John Quincy Adams, der in Wien tätig war und seit 1917 den Professorentitel trägt, schuf ein Portrait einer jungen Frau am Flussufer, das ganz dem Jugendstil verpflichtet ist (2900). Max Clarenbach – der herausragendste Düsseldorfer Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – ist mit einer zauberhaften Bachlandschaft vertreten (1500).





3) Namhafte Portraitbüsten

Bei den Skulpturen fallen ein Paar Alabasterbüsten der Empirezeit auf. Dargestellt sind Felix Bacciochi und seine Frau Elisa Bonaparte, die von Napoleon zu Großherzögen von Toskana ernannt wurden (6000).



4) Zierendes,

Edles und Glitzerndes um die Damen wie die Männer zu schmücken, lassen sich in den Sektionen Uhren, Silber und Schmuck entdecken. Alle Schmuckstücke sind grundsätzlich gemmologisch untersucht, was nicht üblich ist im Auktionsgeschäft. Dem Schmuck und seinen Kunden erweist das Auktionshaus Zeller damit einen besonderen Dienst.



Bei den Uhren finden sich moderne und hochwertige Damen- und Herrenarmbanduhren. Sehr schön ist eine seltene Chronoswiss-Skelettuhr mit Präzisionswerk (6800). Außergewöhnlich ist eine Louis-Seize-Kaminuhr mit ¾-Stundenschlag, Stunden- und Staffelsteuerung (4800). Silber Es warten zwei Highlights auf ihre Liebhaber: Eine Wasserburger Fußschale um 1650 (12000) und ein Breslauer Renaissance-Deckelhumpen des Meisters Jörge Dittmar, der 1587 – 1608 tätig war. Für das museale Stück werden 28.000,00 € verlangt. Das reichhaltige Schmucksortiment bietet erlesenes Antikes wie einen Emailanhänger mit Neptun über den Wogen, um 1700 entstanden (1800), und Hochkarätiges wie einen tropfenförmigen, tiefblauen Aquamarin von ca. 60 ct. (6500). Imposant sind phantastische Perlkreationen, die mit feinen, facettierten Edelsteintröpfchen durchmischt sind.