Contemporary Week mit Moderner und Zeitgenössischer Kunst
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Auktion29.11.2021 - 03.12.2021
Contemporary Week mit Moderner und Zeitgenössischer Kunst: Vorschau auf die Auktionswoche vom 29. November bis 3. Dezember 2021
Werke namhafter österreichischer Kunstschaffender sowie internationaler Größen versammelt die Contemporary Week des Dorotheum vom 29. November bis 3. Dezember 2021. Diese Auktionswoche konzentriert sich auf die Moderne und Zeitgenössische Kunst sowie auf Juwelen und Armbanduhren.
Mit dem Weltrekordpreis von 1,03 Millionen Euro für ein Werk von Albin Egger-Lienz setzte das Dorotheum heuer neue Maßstäbe für diesen Künstler. Bei der Auktion Moderne am 30. November 2021 kommt ein weiteres Spitzenwerk des Osttiroler Malers unter den Hammer, und zwar die in Brauntönen gehaltene, abstrahierte erste Studie zum Gemälde „Christi Auferstehung“ aus dem Jahr 1923. Das Gemälde dazu, ein bedeutendes Spätwerk, befindet sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck. Egger-Lienz platziert den Auferstandenen, der vor einem Sarg steht, in eine mit vier Personen bestückte Bauernstube und profanisiert die Szene. „Das Religiöse bewahrt mich allein vor Manier und Decadenz“ schrieb der Künstler, dessen Ziel die „klare, sachliche Formgebung“ war (€ 300.000 – 450.000). Seine radikale Modernität zeigt sich auch in der „Ackerlandschaft mit Sämann“ (€ 40.000 – 60.000).
Ein weiterer Hauptvertreter der österreichischen Moderne, Alfons Walde, überzeugt bei dieser Auktion mit dem Tiroler Motiv „Wilder Kaiser mit Bauernhof im Winter“. Das aus einer tschechischen Privatsammlung stammende Gemälde ist mit 280.000 bis 450.000 Euro bewertet.
„Rast“, ein vielfiguriges rares Großformat und ein Hauptwerk von Norbertine Bresslern-Roth entstand unter dem Eindruck von Auslandreisen nach Afrika, die ihr als Vorbild für ihre persönliche Vorstellung eines idealen Zusammenlebens von Mensch, Natur und Tier dienten (€ 170.000 – 220.000). Leuchtende Farben und rhythmische Formen zeichnen das Gemälde der „Betenden“ von Werner Berg aus, dem „magischen Realisten par excellence“ (€ 130.000 – 180.000).
Léger bis Miro
Mit internationalen Spitzenwerken von Fernand Léger, Jean Arp, Andre Derain, Max Ernst, Amedeo Modigliani, Renato Guttuso oder auch einer plastischen Arbeit von Joan Miró lässt die Moderne-Auktion ebenfalls aufhorchen.
Bei der „Dame in Weiß in einer Strandlandschaft“ von Max Slevogt handelt es sich möglicherweise um die skandalumwitterte Schauspielerin Tilla Durieux, Partnerin und spätere Ehefrau des einflussreichen Kunsthändlers Paul Cassirer. Das Ehepaar hatte den Maler gemeinsam mit seinen Künstlerkollegen der Berliner Secession, Max Liebermann und Lovis Corinth, 1908 zwei Wochen an die Nordsee eingeladen. Dort entstand auch die angebotene Strandlandschaft. Ein Thema, das sehr selten in Slevogts Œuvre auftaucht: Nur sechs dieser Bilder sind bekannt und jedes nimmt einen einzigartigen Stellenwert ein (€ 90.000 – 140.000).
Pariser Feuer für Wien
Mit dem Künstler des Katalogcovers der Zeitgenossen-Auktion vom 1. Dezember 2021, Georges Mathieu, gibt es eine hochinteressante Verbindung zu Wien. Ohne ihn hätte es vielleicht nicht den Wiener Aktionismus gegeben, den wir kennen. 1959 fertigte der französische Künstler im Theater am Fleischmarkt vor Publikum ein sechs Meter langes Bild an. Schnelligkeit war die Devise des seit 1945 lyrisch abstrakt arbeitenden Franzosen, der unter avantgardistischer Musikbegleitung Farbe direkt aus der Tube auf die Leinwand drückte, inszeniert und ritualisiert. Diese spektakuläre Malaktion in Wien, laut Mathieu, ein „Fest des Rauswurfs aller Maler der klassischen Schule“, ebnete den Weg für die Wiener Aktionisten.
Das bei der Dorotheum-Auktion angebotene Werk von Georges Mathieu entstand 1953. „Uranus II“ offenbart die dynamische Geste des Künstlers, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Hier trifft auch des Schriftstellers Henri Malraux geäußerte Lobpreisung des Malers zu: „Endlich ein abendländischer Kalligraf!“ (€ 250.000 – 350.000).
Spontane Gesten
Der italienische Informel-Star Emilio Vedova zählt ebenso zu den Malern, die spontane Gesten schätzten, er malte aber klassisch mit dem Pinsel meist in Schwarz-Weißabstufungen gehaltene, energetische Strichgewitter, die schon früh internationale Beachtung fanden. Die Auktion hält diesmal ein attraktives Frühwerk des aus Venedig stammenden Malers bereit, eine zeitgenössische Vision („visione contemporanea“) von 1952 (€ 280.000 – 360.000). Arnulf Rainer strebt in vielen seiner Bilder die Überdeckung, Verdichtung und/oder Auslöschung des Bildgegenstandes an. Seine „Schwarze Übermalung“ aus 1953/54 stellt ein exemplarisches, besonders frühes Beispiel dafür dar (€ 130.000 – 220.000).
Poetische Striche und Gesten setzt auch der Deutsche Hans Hartung, von dem das Bild R1959-5 stammt (€ 350.000 – 400.000). „Impuls und Empfängnis“ betitelt Gerhard Hoehme bezeichnenderweise seine Mischtechnik auf Leinwand (€ 90.000 – 120.000).
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