24. OstLicht Photo Auction
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Auktion19.11.2021
Daneben bilden die zahlreichen Exponate aus der österreichischen Fotografiegeschichte einen Schwerpunkt des insgesamt 181 Lose umfassenden, von Galeriebesitzer Peter Coeln persönlich kuratierten Auktionsportfolios. Darunter herausragend ist eine rare Editionsbox mit 15 Fotografien von Ferdinand Schmutzer, die unter anderem Porträts von Albert Einstein, Sigmund Freud und die letzte Aufnahme von Thronfolger Franz Ferdinand enthält. Die hochwertigen Abzüge wurden von Original-Glasnegativen aus dem seit dem Tode von Schmutzer im Jahre 1928 unbeachteten und vor mehr als 20 Jahren von Peter Coeln wiederentdeckten Archiv angefertigt und zählen zu den beeindruckendsten Arbeiten heimischer Provenienz (Schätzpreis: 7.000 - 9.000 €).
»Mit diesem, auch nach internationalen Maßstäben beeindruckenden Angebot präsentiert sich OstLicht in der 24. Foto-Auktion einmal mehr als Drehscheibe für arrivierte Sammler*innen«, so Galeriebesitzer Peter Coeln. »Darüber hinaus bieten wir aber mit attraktiven Losen aus dem mittleren und unteren Preissegment auch Neueinsteiger*innen die Chance, in die faszinierende Welt der Fotokunst einzutauchen«.
Weitere Highlights in der Auktion:
• Die tanzenden Priester, im Originaltitel Pretini, die Mario Giacomelli 1961 für seine eindringliche Fotoserie Lo non ho mani che mi accarezzino il volto (Ich habe keine Hände, die mein Gesicht streicheln) im Priesterseminar von Senigallia fotografiert hat. Die unverwechselbare Aufnahme voll poetischer Intensität hat einen Schätzpreis von 8.000 - 10.000 € und wird mit einem Startpreis von 4.600 € ausgerufen.
• Der von August Sander 1929 in seinem legendären Werk Antlitz der Zeit veröffentlichte Lackarbeiter. Die Aufnahme zählt zu den bekanntesten Motiven dieser bahnbrechenden fotografischen Gesellschaftsanalyse der Weimarer Republik, mit der Sander zum Wegbereiter der konzeptionellen Fotografie wurde (Schätzpreis: 10.000 - 12.000 €).
• Ein Stillleben mit Tomaten von Heinrich Kühn aus 1911, das zu den gelungensten Motiven dieses Genres zählt und den in Innsbruck lebenden Fotografen endgültig zu einem der bedeutendsten Vertreter des Piktorialismus machte (Schätzpreis: 8.000 - 10.000 €).
• Gustav Klimt, der mit gleich zwei Porträts in der Auktion vertreten ist. Eines stammt aus einer 1904 aufgenommen Porträtserie, von der sich vier Kontaktabzüge in der Österreichischen Nationalbibliothek befinden. In dem äußerst seltenen Print auf Bromsilberpapier wird der konzentrierte Blick des damals 42-jährigen Malers durch die Aussilberungen in den Randzonen reizvoll gesteigert. Von wem die Aufnahme gemacht wurde, konnte die Forschung noch nicht endgültig klären, doch Moriz Nährs Urheberschaft steht zumindest in Diskussion (Schätzpreis: 10.000 - 12.000 €).
• Moriz Nähr ist auch der Fotograf des deutlich bekannteren Porträts von Gustav Klimt aus dem Jahr 1917, das den Maler vor seinem Atelier in der Hietzinger Feldmühlgasse zeigt. Ein Jahr vor Klimts Tod aufgenommen, gilt es als die letzte Porträtaufnahme des Ausnahmekünstlers (Schätzpreis: 8.000 - 10.000 €).
• Elf Lose aus drei Werkgruppen von Franz Hubmann, in denen der österreichische Vorreiter des modernen Bildjournalismus das »ungeschminkte Leben« der Künstler, der Stadt und im Café Hawelka eingefangen hat. Mit der Rückenansicht einer beleibten Einkäuferin am Brunnenmarkt nahm er Kompositionsprinzipien vorweg, die er später als stilbildender Fotograf des Magazins magnum perfektionieren sollte (Schätzpreis: 4.000 - 5.000 €).
• Fünf herausragende Beispiele der Aktionsfotografie von Rudolf Schwarzkogler, die zu den bedeutendsten Exponaten der Neoavantgarde der 1960er Jahre zählen. Besonders der aus seiner wichtigen 3. Aktion aus 1965, von Ludwig Hoffenreich fotografierte und 1973 geprintete, großformatige Abzug und gilt als besondere Rarität (Schätzpreis: 15.000 - 17.000 €).
• Chicago Demo, Tear Gas, fotografiert von Alfons Schilling bei den Straßenunruhen anlässlich des Parteikonvents der US-Demokraten Ende August 1968. Der in Wien lebende (Aktions)Künstler visualisierte die bis heute umstrittene Ereignisse in einem komplexen Gemenge von Bildräumen, in dem sich mehrere Aufnahmen überlagern. Schillings Linsenrasterbilder sind gesuchte Unikate und kommen im angebotenen Format äußerst selten auf den Markt (Schätzpreis: 30.000 - 35.000 €).
• Eine von VALIE EXPORT fotografierte Konfigurationsstudie aus 1973, in der sich die österreichische Künstlerin im landschaftlichen Raum positioniert und damit
patriarchale Sichtweisen auf den weiblichen Körper aufbrechen wollte (Schätzpreis: 16.000 - 18.000 €).
• Das von Lennart Nilsson 1965 unter dem Titel Foetus 18 weeks am Cover des Life Magazin veröffentlichte Bild eines Ungeborenen, das zerbrechlich und fast transparent vor einem dunklen Hintergrund zu schweben scheint. Die bis dahin unbekannte Ansicht und die Ästhetik des Bildes trafen den Nerv der von Umbrüchen zerrissenen 1960er Jahre und sorgten dafür, dass die 8 Millionen-Auflage von Life schneller ausverkauft war als die Ausgaben über die Mondlandung oder das Kennedy-Attentat. Diese Ikone der Fotografie wird als großformatiger, signierter Platinum Print angeboten (Schätzpreis: 7.000 - 9.000 €).
Der 140 Seiten starke Auktionskatalog enthält neben hochwertigen Reproduktionen detaillierte Beschreibungen über Inhalt und Geschichte der angebotenen Fotografien. Der unter Sammler*innen inzwischen selbst als Kultobjekt gehandelte Band kann ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 25 € unter www.ostlicht- auction.com/katalog bestellt werden.
Die Lose sind ab 11.11. – oder nach Vereinbarung – in der Galerie OstLicht zu besichtigen.
Online ist der Katalog ab 15.10. unter www.ostlicht-auction.com abrufbar.
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