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RICHTER & KAFITZ – Bamberg Aus klösterlichem Besitz

Zu einer Spezialauktion der besonderen Art lädt Richter & Kafitz Bamberg am Samstag, den 6. Juli 2019 um 15 Uhr ein. Aufgerufen werden rund 230 Lose, die alle ehemals in den Refugien klösterlicher Gemäuer beheimatet waren, zum Teil aus den Wohnbereichen der Patres und Fratres, teils aus den Gemeinschaftsräumen und den an die Kirchenräume angrenzenden Räumen der Klöster. Etwa die Hälfte der Objekte stammt aus dem inzwischen in staatlichen Besitz übergegangenen Karmeliten-Kloster in Straubing, die andere Hälfte der Objekte stammt aus dem Bamberger Karmelitenkloster, das sich im Zuge von räumlichen Veränderungen von einem Teil seines reichhaltigen Inventars trennt. Alle in der Auktion angebotenen Lose zählen nicht zu den unter Denkmalschutz gestellten und daher in den betreffenden Kloster-Räumen verbleibenden Objekten.

Das Angebot der Auktion umfasst religiöse Skulpturen sowie Gemälde und Grafiken vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Darüber hinaus gelangen Gebrauchsmöbel aus beiden Kloster-Anlagen zum Aufruf. Die Offerte richtet sich zum einen an ein Fachpublikum, das unter den Barockgemälden oder den zahlreichen Skulpturen und Kruzifixen unterschiedlicher Stil-Richtungen die ein oder andere Rarität entdecken wird. Zum anderen sind Privat-Leute angesprochen, die sich ein Stück Kloster-Geschichte sichern möchten. Sei es eine Gebetbank, ein Kruzifix, eine Kommode, ein Altargemälde oder das Zifferblatt einer Turmuhr.

In der Rubrik der Gemälde finden sich zahlreiche biblische Szenen und Heiligen-Darstellungen, die die Evangelien und auch die Vita vieler Märtyrer lebendig werden lassen. Ein wohl um 1600 geschaffenes Gemälde mit dem Motiv der Mystischen Vermählung der Heiligen Katharina zeigt Maria mit dem Jesusknaben auf ihrem Schoß, zu ihrer Linken die Heilige Katharina, die Jesus ihre Rechte reicht als Zeichen der sposalizio mistico. Zur Rechten Mariae steht der Johannesknabe, der die Vermählung bezeugt. Der Starpreis für das vermutlich in Norditalien entstandene Werk in Öl auf Leinwand beträgt 1.200 €.
Unter den Heiligen-Bildnissen seien zwei großformatige Darstellungen der Heiligen Clara von Assisi und des Heiligen Jakobus de Marchia erwähnt, beide gemalt von Johann Nikolaus Treu, geboren 1734 in Bamberg, tätig als Hofmaler des Würzburger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim. Die beiden Gemälde sind mit jeweils 1.000 € limitiert.
Zwei barocke Gemälde-Pendants, die einzeln für jeweils 600 € aufgerufen werden, zeigen zwei Szenen aus dem Leben des Abtes Zosimas. Zum einen seine Begegnung mit der in der Wildnis asketisch büßenden Maria Aegyptiaca am Jordan, bei der er ihr am Gründonnerstag die Abendmahls-Hostie reicht. Trockenen Fußes geht sie ihm über das Wasser entgegen. Die zweite Szene zeigt Zosimas bei einem weiteren Besuch der vorbildlichen Eremitin, die er verstorben vorfindet. Er kniet neben dem Leichnam der Maria Aegyptiaca in Begleitung eines Löwen, der ihm der Überlieferung nach hilft, Maria zu beerdigen.
Aus dem 17. Jahrhundert stammt ein bogenförmig gerahmtes Gemälde mit der Darstellung des Apostel-Abschieds. Von Christus nach dessen Auferstehung beauftragt, die Heilige Botschaft zu verbreiten, verabschieden sich die zwölf Apostel voneinander, um in die ihnen zugewiesenen Gebiete aufzubrechen. Das ca. 160 x 129 cm messende Gemälde in originalem Rahmen wird bei 1.200 € aufgerufen.
Eine qualitätvolle, vielfigurige Darstellung der "Fußwaschung der Sünderin", gemalt in Öl auf Leinwand um 1700, zeigt die Szene des Gastmahls bei dem Pharisäer Simon vor palastartiger Architekturkulisse mit Ausblick auf den freien Himmel. Der Startpreis beträgt 1.400 €. Wohl von der Hand eines flämischen Meisters des 17. Jahrhunderts stammt eine Anbetung der Könige, ausgeführt in Öl auf Holz, die durch ihre narrativen Details besticht. So fasst der kniende König im Vordergrund liebevoll das Füßchen des Jesusknaben. Hinter ihm steht ein Knabe, neugierig eines der von den Weisen mitgebrachten Gefäße mit Gaben öffnend (700 €). Eine frühere ausstrahlungsreiche "Anbetung der Könige", wurde um 1500 ebenfalls auf Holz gemalt. Das spätgotische Kleinformat in den Maßen 26,5 x 18 cm gelangt für 400 € zum Aufruf. Um 1600 datiert ein weiteres Kleinformat der büßenden Magdalena. Das in Öl auf Kupfer gemalte Gemälde zeigt Maria Magdalena in dem an Tizian orientierten Typus der halbnackten Büßerin mit Buch und Vanitas-Schädel (260 €).






  • 06.07.2019
    Auktion »
    Auktionshaus Richter »

    Auktionsdaten
    Titel Kunst und Antiquitäten aus klösterlichem Besitz
    Ort: Karmeliten-Kloster Bamberg, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
    Datum 06.07.2019, 15:00 Uhr
    Besichtigung Karmeliten-Kloster Bamberg, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg: 29.06.-03.07.2019 jeweils: 14°° - 18°° Uhr (auch am Sonntag)



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  • Unbekannter italienischer (?) Meister, Die mystische Vermählung Christi mit der Heiligen Katharina Wohl Nord-Italien, um 1600. Mindestpreis:	1.200 EUR
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  • Johann Nicolaus Treu, Die Heilige Klara von Assisi Johann Nicolaus Treu: Bamberg 1734 - 1786 Würzburg. Sohn des Malers Joseph Marquard Treu. Hofmaler unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim in Würzburg. Aufenthalte u. a. in Rom und Paris.  Mindestpreis:	1.000 EUR
    Johann Nicolaus Treu, Die Heilige Klara von Assisi Johann Nicolaus Treu: Bamberg 1734 - 1786 Würzburg. Sohn des Malers Joseph Marquard Treu. Hofmaler unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim in Würzburg. Aufenthalte u. a. in Rom und Paris. Mindestpreis: 1.000 EUR
    Auktionshaus Richter
  • Gabelkreuz - Crucifixus Dolorosus In der Tradition der gotischen Pestkreuze stehendes Kruzifix,Holz, vollplastisch geschnitzt, Corpus Christi im Dreinagel-Typus an Y-förmigem Kreuz, wohl um 1700 Mindestpreis:	750 EUR
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  • Bischof mit Stab Holz, vollplastisch geschnitzt, farbig und gold gefasst, um 1700. Mindestpreis:	550 EUR
    Bischof mit Stab Holz, vollplastisch geschnitzt, farbig und gold gefasst, um 1700. Mindestpreis: 550 EUR
    Auktionshaus Richter
  • Eisentruhe Wohl süddeutsch, 17. Jahrhundert. Rechteckiges, geschmiedetes Corpus mit aufgenieteten Bändern und seitlichen Tragegriffen. Mindestpreis:	700 EUR
    Eisentruhe Wohl süddeutsch, 17. Jahrhundert. Rechteckiges, geschmiedetes Corpus mit aufgenieteten Bändern und seitlichen Tragegriffen. Mindestpreis: 700 EUR
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