RICHTER & KAFITZ – Bamberg Aus klösterlichem Besitz
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Auktion06.07.2019
Im Bereich der Skulpturen sind eine Reihe von Kruzifixen zu erwähnen. Wohl aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt ein 60 cm hohes Standkruzifix mit fein in Elfenbein geschnittenem Corpus Christi sowie der trauernden Maria am Fuße des Kreuzes (220 €).
Ein großes Wand-Kruzifix mit dem Corpus Christi in seltener Cartapesta-Fassung, die die Wunden Christi in drastischer Form mit plastischen Hautaufwerfungen zur Darstellung bringt, stammt aus der Zeit um 1700 und steht in der Tradition der gotischen Pestkreuze. Das insgesamt ca. 172 cm hohe Kruzifix ist bei 750 € limitiert. Züge des Bauhaus-Stils zeigt ein großes Wand-Kruzifix der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das in geometrisierender Formensprache gearbeitete Kreuz misst ca. 117 x 104 cm und soll mindestens 300 € erbringen.
Eine frühe, wohl nach Italien zu lokalisierende Holz-Skulptur einer thronenden Maria, das Jesuskind auf ihren Knien liegend, ist in das 16. Jahrhundert zu datieren. Am Sockel des Thrones findet sich die Betitelung "AVE SPONSA DIE (Sei gegrüßt, Braut Gottes)". Die fein geschnitzte, ca. 24,5 cm in der Höhe messende Skulptur ist auf 1.200 € limitiert.
Aus der Zeit um 1700 stammen drei qualitätvolle Heiligenskulpturen, die zu reizvollen Limiten aufgerufen werden. Zum einen eine Bischofs-Figur mit reicher Vergoldung (550 €), ein Johannes mit Kelch, aus dem das Gift in Form einer Schlange entweicht (450 €) und ein Heiliger Paulus (450 €). Als besonders ansprechend sei ein stehendes Christ-Kind in reicher, bestickter Gewandung mit zum Segensgestus erhobenen Händen erwähnt, dessen Antlitz und Hände aus Wachs gearbeitet sind. Das wohl im 18. Jahrhundert entstandene Jesulein soll mindestens 300 € erbringen. Ein wesentlich größeres Exemplar des Jesus-Knaben, entstanden im 19. Jahrhundert, mit Stuck-Kopf und -Händen und einem Lederbalg-Körper ist dem Vorbild des Prager Jesulein nachempfunden. Die ca. 116 cm hohe Figur in nachträglichem Schrein, die vermutlich als Prozessionsfigur verwendet wurde, ist bei 450 € limitiert.
Die Sparte "Mobiliar und Einrichtung" hält aus der Zeit des Barock einen großen Dielenschrank bereit, farbig und gold gefasst mit in die Schräge gesetzten korinthischen Kapitellen, der bei 800 € aufgerufen wird. Eine süddeutsche Eisentruhe mit aufgenieteten Bändern und aufwendigem Schloss des 17. Jahrhunderts soll mindestens 700 € erbringen. Ein Halbschrank des Barock besticht durch seinen authenthischen Zustand und sein variationsreiches Innenleben mit Schüben und Geheimfach (280 €). Ein kleiner Eichentisch mit dem Mechanismus eines in die Platte eingelassenen, versenkbaren Lesepultes sollte bei einem reizvollen Limit von 280 € auf Interesse stoßen. Ferner gelangen einige Biedermeier-Möbel zum Aufruf, darunter eine qualitätvolle Sitzgruppe, bestehend aus Sofa, rundem Tisch und drei Stühlen.
Ein atmosphärisches Erlebnis dürfte in jedem Falle garantiert sein bei der Sommerauktion, die nicht im gewohnten Domizil in der Kapuzinerstraße stattfinden wird, sondern im besonderen Ambiente des Kreuzgangs des Bamberger Karmeliten-Klosters. Auch die Auktions-Vorbesichtigung wird in zwei Räumen im Westflügel der Klosteranlage stattfinden und über den Kreuzgang zugänglich sein.
Öffnungszeiten der Vorbesichtigung:
29. 6. 3. 7. 2019, jeweils 14°° bis 18°° Uhr, auch am Sonntag.
Im Karmeliten-Kloster Bamberg, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
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06.07.2019Auktion »
Auktionsdaten
Titel Kunst und Antiquitäten aus klösterlichem Besitz
Ort: Karmeliten-Kloster Bamberg, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
Datum 06.07.2019, 15:00 Uhr
Besichtigung Karmeliten-Kloster Bamberg, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg: 29.06.-03.07.2019 jeweils: 14°° - 18°° Uhr (auch am Sonntag)