153. Auktion: Kunst & Antiquitäten Juni 2019
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Auktion26.06.2019 - 28.06.2019
Neben aparten Exemplaren aus Indien und dem Kaukasus wartet die Teppich-Abteilung mit ausserordentlich feinen Stücken aus Persien auf. Dazu gehört ein Isfahan-Mamouri, der um 1910 geknüpft wurde. Im Zentrum des mit "Persien Isfahan Mamouri Fabrik" signierten Werks liegt ein achtpassiges Medaillon auf elfenbeinfarbenem Grund, dicht flankiert von fein gezeichneten Arabesken, Blattranken, Blüten und einer dekorativen floralen Umrandung. Die Taxe für dieses einmalige Sammlerstück ist auf 8.000/10.000.- Franken angesetzt. Erwähnenswert ist ausserdem ein westtürkischer Ushak aus der gleichen Epoche, der für 2.000/3.000.- Franken ausgerufen wird. Auf beigefarbenem Grund ruht ein gelbes, kunstvoll gestaltetes Zitronen-Medaillon mit zwei Ausläufern, flankiert von vier grosszügig angelegten roten Eckzwickeln, die mit stark geometrischen Blattzweigen und Blütenmotiven dekorativ belegt sind. Über und über mit Blütenmotiven – vornehmlich Rosen – sind auch die zehn Beykoz-Glaskannen mit Stöpsel bemalt. Im 19. Jahrhundert in der Türkei aus opakweissem und -blauem Glas geblasen, suchen sie heute für 8.000/10.000.- Franken einen neuen Besitzer.
Sheraton und Château Cheval Blanc
Neben reich verzierten Barock-Kommoden, einem Louis XVI-Schreibtisch oder einer im venezianischen Stil bemalten Kommode des 19. Jahrhunderts findet sich im Möbel-Angebot auch ein englischer Weinkühler. Der im Sheraton-Stil (ca. 1780) aus Mahagoni gefertigte Kühler auf Löwenfüssen ist umseitig mit Eier- und Perlstabdekor belegt. Inwendig befindet sich eine Zinkblecheinlage zur Aufnahme der Weinflaschen. Diese müssen nicht lange gesucht werden – die reichhaltige Offerte an Weinen und Spirituosen bieten für jeden Geschmack etwas Passendes. Zu empfehlen sind sechs Flaschen Château Cheval Blanc, Jahrgang 1982, 1er Grand Cru, St. Emilion. Die edlen Tropfen sind auf 4.800/7.200.- Franken geschätzt.
Name der Nase bleibt verborgen
Im Weiteren ist eine umfangreiche Privatsammlung auserlesener und seltener Parfumflakons, die sich teilweise noch in ungeöffnetem Zustand befinden, hervorzuheben. Parfum ist Luxus – kostbar und vergänglich. Früher waren Duftwasser nur der wohlhabenden Oberschicht vorbehalten und noch heute sind sie ein Statussymbol. Aufwendig gearbeitete Flakons unterstreichen die Exklusivität der Düfte. Auftraggeber sind Modeschöpfer, Juweliere und weitere Vertreter der Luxusindustrie, wie zum Beispiel Jean Patou (1880–1936). Der Franzose eröffnet mit 19 Jahren in Paris einen Modesalon. Neben den eleganten und luxuriösen Kleidern, die er für die Damen der Pariser High-Society kreiert, lanciert Patou 1930 unter seinem Namen den Klassiker "Joy", geschaffen vom Parfumeur Henri Alméras. Dieses Parfum, das zu den teuersten Düften der Welt zählt, ist Patous Antwort auf die Weltwirtschaftskrise von 1929. Nicht nur das Parfum selbst ist erlesen, es steckt auch in einem exquisiten Flakon, designt und hergestellt von Baccarat. Es ist üblich, dass der Name des Herausgebers auf dem Flakon bezeichnet ist. Manchmal findet sich dort auch der Name des Herstellers, dies gilt vor allem für die Manufakturen Baccarat und Lalique. René Lalique hat hauptsächlich für den Parfumeur François Coty, den er 1908 kennenlernt, ausgefallene Flakons entworfen. Seine Fläschchen sind kleine Kostbarkeiten und schon lange begehrte Sammlerstücke. Den Namen des Parfumeurs, der "Nase", hingegen sucht man auf den Flakons vergebens.
Hellblaues Leder und organische Goldoberfläche
Renommierte Modehäuser lancieren nicht nur ihre eigenen Parfüms, sondern legen auch viel Wert auf gehobene Accessoires de mode, wie sie auch diesen Juni an der Auktion angeboten werden. Die breitgefächerte Palette schlägt den Bogen von Chanel-Taschen über Louis Vuitton-Koffer bis zu Yves Saint Laurent-Schmuck. Als Highlight ist jedoch eine Hermès-Handtasche "Birkin" aus hellblauem Togo-Leder zu erwähnen, die für 6.000/8.000.- Franken zur Versteigerung kommt. "Tu nie etwas auch" – so lautet das Motto des 1930 geborenen Schweizer Gold- und Silberschmieds Peter Säuberli. Von 1963 bis 2003 führt er ein Gold- und Silberschmiedeatelier in Olten. Seine avantgardistischen, überraschenden und äusserst eigenständigen Kreationen vermögen bis heute zu überzeugen. Aus einer Schweizer Privatsammlung stammen 16 von Peter Säuberli geschaffenen Schmuckstücke. Ein charakteristisches Beispiel ist sein Design Gold-Set von 1986–90. Der Ring und die Ohrclips mit organisch aufgeschmolzener Oberfläche erinnern an die Ruinen von Les Baux (Provence/Frankreich), die den Juwelier dazu verführt haben "Schmuckstücke zu gestalten, die aussehen als wären sie noch nicht vollendet oder schon vom Zerfall gekennzeichnet".
Frühling in Öl, Tempera und Aquarell
Drei Werke von zwei bekannten Schweizer Künstlern sind farbenfrohe Boten der ersten Jahreszeit. Zum einen handelt es sich um eine Frühlingslandschaft von Cuno Amiet (1868–1961) aus dem Jahr 1919 in feinen Rosa-Grün-Klängen. Das Ölbild wird mit einer Schätzung von 40.000/70.000.- Franken ausgerufen. Zum anderen ist es Ferdinand Gehr (1896–1996), der rote Tulpen und Vergissmeinnicht in Tempera auf die Leinwand bannt. Während sein Gemälde auf 9.000/14.000.- Franken veranschlagt wird, ist sein Aquarell einer bunten Blumenwiese auf 2.400/3.600.- Franken taxiert.
Schreitende Figur und Pas de deux
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Auktionsdaten
Titel 153. Auktion: Kunst & Antiquitäten
Datum 26.06.2019, 09:00 Uhr – 28.06.2019
Besichtigung 15.06.2019 - 21.06.2019 11:00 – 18:00