Auktion
KUNSTAUKTION IN HAMBURG AM 30. SEPTEMBER 2017
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Auktion30.09.2017
Das Auktionshaus Stahl startet nach der Sommerpause mit einer sorgsam kuratierten Kunstofferte, die durch Vielfalt und exzellente Qualität beeindruckt. Der historische Bogen spannt sich vom Kunstwerk aus dem pharaonischen Ägypten bis hin zur Popart Andy Warhols.
Einen Höhepunkt der Auktion stellt eine außergewöhnliche Sammlung von exzeptionellen Kunstobjekten aus einer niedersächsischen Privatsammlung dar, die Bandbreite reicht dabei von einem ägyptischen Sarkophag-Deckel, über museale Bronzearbeiten der Renaissance bis hin zu Skulpturen namhafter Künstler der Klassischen Moderne.
Das früheste Kunstwerk stammt aus Ägypten aus der 22 – 23 Dynastie, der sog. Dritten Zwischenzeit ca. 945 – 715 v. Chr. Das Oberteil dieses prächtigen Sarkophag-Deckels zeigt die Büste eines ägyptischen Herrschers in polychromer Bemalung, die die feinen Gesichtszüge und den edlen Charakter des Dargestellten eindrucksvoll zur Geltung bringen. Der Startpreis liegt bei 20.000,- €.
Unter den frühen Bronzen besticht die sehr seltene Renaissance-Gruppe 'Hercules und der Nemäische Löwe', aus dem Umkreis des berühmten venezianischen Bildhauers Vettor Gambello gen. Camelio des 16. Jhs., die mit 7.000,- € Startpreis im internationalen Vergleich sehr moderat taxiert ist. Ebenfalls um 1600 entstand in Itailien die außergewöhnliche Bronze-Skulptur 'Amazone zu Pferd' (Aufruf 8.000,- €), die auf antike römische Vorbilder zurückgeht. Der Werkstatt Ferdinando Taccas, einem berühmten Bildhauer der italienischen Renaissance, wird die feuervergoldete Skulptur ‚Venus‘ (Aufruf 1.500,- €) zugeschrieben. Einen besonderen Reiz bieten zweifelsohne die kostbaren kunsthandwerklichen Bronzearbeiten der Renaissance, wie z.B. ein mit Satyrknaben verziertes Bronze-Tintenfass, Venedig um 1600 (Aufruf 2.000,- €) oder ein Bronze-Tintengefäß mit knieenden Knaben aus einer Nürnberger Werkstatt (Aufruf 1.000,- €). Singulär sind auch frühe Arbeiten mit Darstellungen Jesu Christus, wie z.B. die gotische Bronze 'Corpus Christi', aus einer französischen Werkstatt um 1400 (Aufruf 2.000,- €) oder das spätgotische Bronze-Relief 'Christus am Ölberg', eine Nürnberger Arbeit des 16. Jhs. (Aufruf 1.500,- €).
Weitere Highlights finden sich bei den modernen Bronzen. Die imposante ,Bronze-Skulptur 'Kugelstemmender Athlet' aus dem Jahre 1906, von der bisher lediglich 23 Exemplare bekannt sind, zählt zu den frühen bildhauerischen Arbeiten Franz von Stuck (Aufruf 8.000,- €). Als Bildhauer der Expression zählt Georg Minne zu den großen Künstlern des frühen 20. Jhs. Seine monumentale Skulptur ‚Knieender Jüngling‘ aus dem Jahre 1899 gilt als Sinnbild der vorweggenommenen Trauer, bevor Europa in der Katastrophe des Ersten Weltkrieges versank. Das Werk berührt den Betrachter unmittelbar durch seine emotionale Dichte und melancholische Schönheit (Aufruf 18.000,- €).
Hans (Jean) Arp zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Dadaismus und Surrealismus. Die kleine vergoldete Bronze-Skulptur ‚Torse‘, aus dem Jahre 1958 wurde in eine kleinen Auflage von nur 10 Exemplaren produziert und ist mit 5.000,- € attraktiv bewertet. Die große Akt -Skulptur 'Stehender Jüngling' mit der typischen glatte Oberflächenbehandlung ist exemplarisch für das Spätwerk Arno Brekers (Aufruf 6.000,- €), während die expressive Bronze ‚Badende‘ von Waldemar Grzimek durch ihre grob modellierte Struktur den Betrachter fesselt (Aufruf 3.800,- €). Unter den zeitgenössischen Werken ist hervorzuheben die bunte Metallskulptur ‚Human Circle‘ des israelischen Künstlers David Gerstein (Aufruf 2.500,- €) und eine lackierte Stahl-Skulptur des Amerikaners Brad Howe (Aufruf 2.000,- €).
Die Gemälde-Offerte überzeugt sowohl mit erlesenen Altmeistern als auch mit großartigen modernen Werken:
Bei den Alten Meistern dominiert die niederländische Feinmalerei des 17. Jahrhunderts: das ländliche Fest von Joost Cornelisz. Droochsloot illustriert das Leben der Landbevölkerung mit einer gewissen Belustigung (Aufruf 12.000,- €), während die Hendrick Gerritsz. Pot zugeschriebene Genremalerei die ‚Elegante Gesellschaft‘ bei einem Bordellbesuch karikiert. Die hochkarätige Provenienz aus der Sammlung Großherzog Peter I. von Oldenburg und die Ausstellung des Werkes im Stedelijk Museum in Leiden dürften die moderate Taxe von 6.000,- € übersteigen lassen. Eine der seltenen Radierungen von Rembrand van Rijn ist das Blatt ‚Abrahams Opfer‘ aus dem Jahre 1655 (Aufruf 18.000,- €).
Das hohe malerische Niveau der Spätromantik offenbart sich eindrucksvoll in der fein-lavierten Federzeichnung von Ludwig Richter (Aufruf 1.000,- €) und der idealisierten Burgruine von Wilhelm Steuerwald (Aufruf 4.000,- €). Adolph von Menzel brilliert mit der virtuos gezeichneten Bleistiftzeichnung der ‚Singenden Gemeinde‘ (Aufruf 7.500,- €). Ein Meisterwerk schuf Carl Herpfer mit der glanzvollen Gesellschaftsszene ‚das Hauskonzert‘, das durch seine subtile Koloristik und Stofflichkeit den Betrachter unmittelbar in den Bann zieht (Aufruf 15.000,- €).
Auch die norddeutsche Malerei ist mit Werken namhafter Künstler vertreten: Paul Kayser (‚Treibeis auf der Elbe‘, Aufruf 12.000,- €), Ernst Eitner (‚Abend auf Sylt‘, Aufruf 9.000,- €), Poppe Folkerts (‚Segler vor Norderney‘, Aufruf 10.000,- €) des weiteren Werke von Ivo Hauptmann, , Friedrich Kallmorgen und Otto Modersohn.
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