Dresden
52. Kunstauktion - 17. Juni 2017
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Auktion17.06.2017
Zur diesjährigen Sommerauktion am 17. Juni 2017 dürfen wir unseren Kunden ein ausgesprochen schönes und vielfältiges Angebot an Werken der Bildenden Kunst des 16.-21. Jahrhunderts sowie Kunsthandwerk anbieten.
Der französische Maler Léon Jean-Baptiste Sabatier, welcher 1824-26 an einer Weltumsegelung unter französische Flagge teilnahm, nimmt den Betrachter in dem Gemälde "Rettung aus Seenot vor der Küste von Algier" (Öl auf Leinwand, 1849) mit an die heiße, nordafrikanische Küste und lässt ihn teilhaben an einer geglückten Bergung von Schiffbesatzung und Reisenden aus unruhiger See. Malerische Arbeiten Sabatiers sind nur selten auf dem internationalen Kunstmarkt zu finden und umso spannender wird das zu erwartende Ergebnis der mit 5.000 Euro Startpreis bewerteten, großformatigen Arbeit sein.
Ebenso selten, wenngleich 100 Jahre später entstanden, ist das Gemälde "Vier Profile" von Hermann Glöckner (Öl auf sehr kräftiger, rauer Holztafel, lackiert, um 1950-53, Aufruf 4.000 Euro). Die Werkgruppe der "Profile", welche zu Lebzeiten des Künstlers oft vernachlässigt wurde, ist eine sehr wichtige im Gesamtschaffen des Künstlers und wird in den jüngeren Ausstellungen und Publikationen nunmehr auch als solche gewürdigt. In Farbauftrag und Ausarbeitung erinnert insbesondere das vorderste Profil an die frühe Arbeit "Kopf und Dächer (Profil vor weißen Häusern)" aus dem Jahr 1935 (WVZ Dittrich G 121) und verdeutlicht einmal mehr die Kontinuität, welche dem über die Jahrzehnte einem stilistischen Wandel unterworfenen Werk im Ouevre des Künstlers innewohnt.
Auch Fritz Max Hofmann-Juan entführt uns in ferne Länder - "An der Malabaren-Küste" (Öl auf Leinwand, 1927, Aufruf 3.500 Euro), ist eindrucksvolles Zeugnis der Farb- und Lichtfülle seiner Indienreise. Bereits in einer Rezension von 1928 wurde der Malerei Hofmann-Juans eine "gewisse aristokratische Note" bescheinigt - besonders die von glutiger Atmosphäre umgebenen bronzefarbenen Gestalten bestätigen diese zeitgenössische Einschätzung.
Die wiederholte Darstellung eines Motivs bei unterschiedlichem Wetter und gewandelter Stimmung hatte in der Malerei des französischen Impressionismus bereits Tradition, als sich Gotthardt Kuehl mit der Gruppe seiner Augustusbrücken-Ansichten diesem Thema zuwandte. Mehr als 50 Arbeiten mit Darstellungen dieses Motivs hat der für den Dresdner Kunstbetrieb nach 1900 richtungsweisende Kuehl in verschiedenen Techniken ausgeführt und dennoch gelangen nur selten Werke mit jenem Motiv zur Versteigerung. Umso erfreulicher ist es für unser Haus, mit "Augustusbrücke im Winter" (Gouache und Pastellkreide über Grafit, wohl um 1903) eine äußerst stimmungsvolle und meisterhafte Variante anbieten zu können. Mit vorsichtigen 5.000 Euro limitiert, hat das Werk durchaus Potential zur deutlichen Steigerung.
Als einflussreicher Dozent der Dresdner Kunstakademie in einer Reihe mit E. J. Hähnel, J. Schilling und R. Diez zu nennen - deren bauplastische Werke u.a. die Dresdner Architekturlandschaft prägen - ist doch das kleinplastische Werk August Schreitmüllers nahezu unbekannt. Dies begründet sich nicht zuletzt in der fast vollständigen Zerstörung seines Oeuvres während der Bombardierung Dresdens 1945. Nun kommt mit der "Bacchantin mit Satyrknaben" (Bronze, gegossen, schwarzbraun patiniert, wohl um 1912, Aufruf 2.200 Euro) eine allansichtige, raumgreifend dynamisch bewegte Figurengruppe zum Aufruf, in welcher der Künstler seine bildhauerische Meisterschaft auch im kleineren Format belegt - in der Erfassung des Moments der Bewegung neobarock, im Sujet den Tendenzen des Jugendstils folgend.
Der spanische Bildhauer Antoine Bofill, über welchen nur wenige biografische Daten bekannt sind, schuf fast zeitgleich den "Jüngling in historischem Gewand mit Fanfare" als Materialcollage aus Bronze und Elfenbein (Aufruf 2.500 Euro). Die Manier des Chryselephantin als Kombination metallischer und nichtmetallischer Werkstoffe in der Bildhauerei kam insbesondere seit dem frühen 19. Jahrhundert von den französischen Zentren der Elfenbeinschnitzerei ausgehend in Mode. Im Art Déco findet sich eine erneute Hinwendung zu jener Technik. Der überwiegend in Frankreich tätige Katalane bediente sich mehrfach der reizvollen Verbindung aus dunklem Bronzeton und zartem Elfenbeinweiß in figürlicher Ausformung.
Das Auktionsangebot wird wie immer abgerundet durch eine ansprechende Auswahl an Kunsthandwerk und Antiquitäten, nennenswert sind aus dieser Rubrik u.a. der J. J. Kaendler und Peter Reinicke - Entwurf "Perser auf Elefant mit Mohr", Meissen, Ausformung von 1986, Entwurfsjahr 1749 (Aufruf 3.600 Euro) sowie eine Herrensavonette, A. Lange & Söhne, Glashütte, aus dem Jahr 1883.
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17.06.2017Auktion »
52. Kunstauktion - 17. Juni 2017
Vorbesichtigung ab 08. Juni, Mo - Sa 10 - 20 Uhr