Auktion
Egon Schiele, Gustav Klimt, Kolo Moser - 118. Auktion Juni 2017
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Auktion20.06.2017 - 22.06.2017
In der großen Juni-Auktion werden Sammler mit Meisterwerken des 20. Jahrhunderts verwöhnt. Ölgemälde und Zeichnungen von Egon Schiele, Gustav Klimt, Kolo Moser, Albin Egger-Lienz, Carl Moll oder Herbert Boeckl führen den Reigen der frühen Moderne an; bei den Zeitgenossen stehen Namen wie Max Weiler, Alfred Hrdlicka, Hans Staudacher, Oswald Oberhuber oder Hans Bischoffshausen für die „Kunstmarke Österreich“. Im Jugendstil regiert wie immer Josef Hoffmann mit einem Angebot, das für Liebhaber dieser einzigartigen Epoche des edlen Kunsthandwerks viel zu bieten hat.
Klassische Moderne – Jugendstil – Zeitgenössische Kunst Spezialauktion: Bücher & Autographen. Schloss Pfannberg. Nachlass Carl-Anton Goess-Saurau und Marie, geb. Mayr-Melnhof, und Werke aus anderem Besitz. 20. – 22. Juni 2017
Klassische Moderne: Von Schiele bis Boeckl
Es ist schon eine kleine Sensation, wenn gleich mehrere und „marktfrische“ Werke von Egon Schiele zum Angebot kommen. Im Mittelpunkt steht ein „Grüner Zaun“, den Schiele 1907 im Stiftshof von Klosterneuburg zum Motiv gewählt hatte und im folgenden Jahr erfolgreich in seiner ersten Ausstellung im selben Stift präsentiert hatte. Lange Zeit befand es sich in der Sammlung des Malers und frühen Förderers von Schiele, Max Kahrer. Alle Merkmale sind in diesem kleinen spontan aufgenommenen Gemälde sichtbar: ein kräftiger, dynamischer Farbauftrag wie eine feine nervöse Zeichnung, tief in die Ölschicht mit dem Pinselstiel eingetragen. Die unverwechselbare Handschrift seiner Linienführung bestimmt auch die beiden Zeichnungen von 1917, eine mit einer Ansicht aus Krumau, die andere ein weiblicher Akt. Beide befanden sich einst im Besitz des Schriftstellers Otto Stoessl, einem Weggefährten von Karl Kraus.
Die Kraft der frühen Moderne kommt auch in einem weiteren bedeutenden Gemälde zum Ausdruck, das Kolo Moser zwischen 1911 und 1914 vollendete: Die „Schwertlilien“, möglicherweise aus dem Garten seiner Villa auf der Hohen Warte, bestechen durch die Wirkung des tiefen Blaus in Kombination mit changierendem Grün. Der versierte Graphiker und Mitgründer der Wiener Werkstätte kannte die Kunst der Abstrahierung, um das Wesentliche eines Motivs, seine Schönheit und Bedeutung hervorzuholen. Über Jahrzehnte befand sich das Bild in einer Privatsammlung und war 1969 das letzte Mal in einer Ausstellung in Graz zu sehen gewesen. Ein Stillleben von Herbert Boeckl setzt einen markanten Abschluss für das vielseitige Angebot der frühen Moderne. Mit formreduzierten und isolierten Objekten, die in geometrische Farbfelder eingebettet sind, spielte Boeckl mit der feinen Grenze zwischen Gegenstand und Abstraktion.
Jugendstil: Im Zentrum Josef Hoffmann
Wiener Werkstätte und Josef Hoffmann sind quasi zum Synonym für exquisites Kunsthandwerk und zeitlos edles Design geworden. Als Marktführer für den Wiener Jugendstil bietet das Kinsky auch dieses Mal wieder eine besondere Auswahl aus dem Schaffen dieses genialen Designers: von der Brosche über ein Zimmerthermometer, einer Tischlampe bis hin zu einem herrlichen Teeservice aus Silber und Ebenholz. Den Beginn einer neuen Kunstepoche leitete in Österreich der Architekt Otto Wagner ein, der als einer der ersten Designer Entwürfe auch für Inneneinrichtungen zeichnete. In der Auktion kann eines der von ihm entworfenen Sessel aus der legendären Postsparkasse in Wien erworben werden.
Zeitgenössische Kunst: Alles ist möglich
Ein überragendes Meisterwerk des österreichischen Malers Max Weiler, das sich seit Jahrzehnten in Privatbesitz befand, stellt das zwei mal zwei Meter große Gemälde „Baum“ von 1972 dar, das nun erstmals in einer Auktion zum Verkauf angeboten werden kann. „Landschaften auf tönenden Gründen“ nannte Max Weiler die Bildserie aus den Jahren 1970 – 1973, eine sprachliche Metapher für die malerische Umsetzung der in der Natur – der äußeren wie der inneren – vorherrschenden Schwingungen, in denen das Leben sich vollzieht. In den Jahrzehnten nach 1945 mit seiner der Abstraktion verpflichteten österreichischen Avantgarde bot Max Weiler einen markanten malerischen und inhaltlichen Gegenpol, für den die Natur das große Thema seines langen Kunstschaffens war. In konsequenter Auseinandersetzung mit den Geheimnissen und Erscheinungen einer lebendigen Natur fand Max Weiler überzeugende malerische Analogien. Sein Werk nimmt in der österreichischen wie internationalen Kunst des 20. Jhd. eine der wichtigsten Positionen ein. Neben dem „Baum“ vor rotem Hintergrund kommt in der Auktion noch eine Auswahl wichtiger Bilder aus den verschiedensten Schaffensperioden zum Angebot, wie der „Baum mit violettem Stamm“ aus Max Weilers bedeutendem Spätwerk.
„Champs d’energie“ nannte Hans Bischoffshausen eine Serie von weißen Bildern, die er in seiner Kärntner Enklave vollendete. Energie also, die sich aus dem Nichts, dem Weiß, der reinen Fläche rekrutiert. Seine eigene Energie hatte er in den 1950er Jahren in Paris aufgeladen, genauso wie Hans Staudacher. Das Experimentieren und Ausloten von neuen Materialien und Maltechniken erweiterte die Grenzen des eigenen Kunstverständnisses. Eine seltene Collage auf Holz mit dem humorvoll-ironischen Titel „7 Pinsel im Ruhestand“ ergänzt jede Staudacher Sammlung um diesen wichtigen Aspekt der ersten Avantgarde nach dem Krieg.
Surrealismus, Informel und Proportionsstudien führten Arnulf Rainer zu seinen formatfüllenden, monochromen, kontemplativen Übermalungen der 1950er Jahre, die er ab 1960 veränderte und einen sichtbaren Dialog mit der darunterliegenden Geste aufnahm. Der „Regentropf-Kopf“ von 1965 bietet dafür ein überzeugendes Beispiel.
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20.06.2017 - 22.06.2017Auktion »
118. Auktion, Auktionstage
20. Juni 201716:00 Uhr Jugendstil & Design
18:00 Uhr Klassische Moderne
21. Juni 201715:00 Zeitgenössische Kunst – Teil 2
18:00 Zeitgenössische Kunst – Teil 1
Spezialauktion „Bücher & Autographen“
Schloss Pfannberg: Nachlass Carl-Anton Goess-Saurau und Marie, geb. Mayr-Melnhof, und Werke aus anderem Besitz22. Juni 2017
15:00 Uhr Buchauktion
Vorbesichtigung vom 14. – 19. Juni 2017
Montag 10-19 Uhr; Dienstag, Mittwoch & Freitag 10-18 Uhr; Donnerstag 11-17 Uhr; Samstag 10-17 Uhr; Sonntag 11-17 Uhr