Auktion
74. Auktion - Vorbericht: Von Göttlichen Sphären und weltlichen Schicksalen
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Auktion10.03.2017 - 11.03.2017
Die Frühjahrssaison bei Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf beginnt mit einer vielfältigen Offerte von rund 1600 Objekten, die von asiatischer Vollendung über selige Andachtsbilder bis hin zu tragischen Verschwörungen qualitative Meisterwerke in allen Bereichen präsentiert.
Der umfangreiche Bereich der asiatischen Kunst ist mit rund 550 hochwertigen Losen bestückt. Ein kaiserlicher Weihrauchbrenner mit Qianlong-Marke aus dem 18. Jh. ist mit feinen Reliefs dekoriert und wir von einem elegant durchbrochenen Deckel mit buddhistischem Löwen bekrönt. Eine mingzeitliche Email-Cloisonné-Schale ist mit einem leuchtend polychromen Dekor mit Fabeltieren gefertigt. Im Zentrum des Spiegels ist ein Vishvavajra eingefasst, welches für Vollendung und Beständigkeit steht. Umgeben ist das Symbol von vier fliegenden Pferden.
Im Porzellanbereich präsentiert eine KPM Berlin Vase mit Pfennigmarke in feinster Malerei Ansichten des Alten Museums und des Reiterstandbildes des Firmengründers Friedrich der Große in Berlin. Das qualitätsvolle Stück mit mattvergoldeten Akanthushenkeln zeigt die hochwertige Ausformung in Handarbeit sowie die Freihandmalerei der Manufaktur.
Anmutig sind auch die sakralen Motive der Alten Meister. Die Darstellung ‚Anbetung der Heiligen drei Könige‘ eines Antwerpener Meisters ist um 1520/50 entstanden. Das seit der Spätantike bekannte Motiv ist in feiner Malerei mit leuchtenden Farben ausgeführt und lässt sich in den Kreis der Antwerpener Manieristen einordnen. Deren Vorliebe für Figuren in exotischer Kleidung zeigt sich hier ganz deutlich. Das Werk ist ein Paradebeispiel der altniederländischen Malerei. Eine hohe Stofflichkeit wird von den Geschenken über die Kleidung bis in die Haarspitzen dargestellt. Klassisch sind auch die eingebundene Architektur und der weite Landschaftsausblick durch das Fenster. Ein nicht weniger klassisches Motiv der bildenden Kunst des Abendlandes repräsentiert die ‚Heilige Familie mit dem Johannesknaben‘ von Polidoro Da Lanciano (1515 – 1565). Das gängige Thema der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts scheint in seiner einfachen Komposition ein Andachtsbild für den privaten Gebrauch gewesen zu sein und zeigt Vorläufer in Tizians Oeuvre.
Entgegen dieser selig-christlichen Motive weist der gut bestückte Bereich der Gemälde des 19. Jahrhunderts tragische Motive der weltlichen Schicksale auf. Das im Werksverzeichnis aufgeführte Gemälde 'Tod des Verschwörers‘ von Carls Spitzweg zeigt in theatralischer Darstellung auf einer Treppenstufe rücklings liegend eine getötete Gestalt mit ausgebreiteten Armen, links daneben steht mit Barett und geschlitztem Wams der Verbrecher den Dolch in der Hand haltend. Dahinter sitzt die Richterfigur mit antikem Gewand und erhobenem Arm auf einem Sessel. Der Ausblick in eine große Halle dramatisiert die verschattete Szene im Vordergrund der Studie, die sich noch 1917 im Besitz von Otto Spitzweg befand.
Jean Léon Gérôme, einer der bedeutendsten französischen Maler des 19. Jahrhunderts, präsentiert in dem Historiengemälde ‚Les misères de la guerre’ eine ergreifende Darstellung eines jungen Mädchens. Die Darstellung vermittelt auf sehr eindringliche Weise die Kriegslast durch die Mädchenfigur im Vordergrund, welche den Betrachter mit ihrem bedrückenden Blick erfasst. Zudem ist das Gemälde von Bedeutung, da der Künstler handschriftlich in blauer Tinte auf dem Keilrahmen festgehalten hat, dass mit dem Erlös des Gemäldes die Opfer des deutsch-französischen Krieges unterstützt werden sollen und somit das politische und soziale Engagement des Malers festhält.
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10.03.2017 - 11.03.2017Auktion »
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