Im November 1976 fand die erste Auktion des Hauses Dr. Fischer statt. Bereits diese Auktion stand unter dem Motto der Siebenbürgischen Kunst und hat somit den Grundstein unseres Erfolges im Bereich der Spezialauktionen gelegt. 40 Jahre später veranstalten wir eine weitere Auktion, die sich der Siebenbürgischen Kunst widmet: rund 300 Objekte von Fayencen, Silber, Schmuck, bis hin zu Gemälden.

Im Bereich des Silbers ist ein auf 1598 datierter Kokosnusspokal, der mit Maskarons und Blattwerk verziert ist, hervorzuheben (Taxe: 10.000 bis 15.000 €). Silberliebhaber werden sich auch an einem außergewöhnlichen, achtkantigen Teller erfreuen. Der auf 1664 datierte Teller geht mit 15.000 bis 25.000 € in die Auktion ein. Ein Kluftbecher aus dem späten 16. Jahrhundert, der mit Schlangenhautdekor, Maskarons, Blütenornamenten und Tränen verziert ist (Tränenbecher) geht mit 7.000 bis 10.000 € in die Auktion ein. Sehr prunkvoll wirkt ein Kronstädter Laubigheftel (Brustspange) des Meisters Johannes Süssmilch junior (Meister 1666 – 1688) und ist auf 5.000 bis 7.000 € geschätzt.

Im Rahmen der Auktion werden auch seltene Formgläser, teils aus Milchglas aus siebenbürgischer Produktion und interessante Fayencen und Hafnerkeramik angeboten. Ein seltener Jagdkrug mit Zinndeckel aus dem 17. Jahrhundert, der wohl aus Hermannstadt stammt ist mit 2.400 – 2.800 € angesetzt. Ein seltener auf „1678“ datierter Kugelbauchkrug aus Unterwinz (so genannter „Habaner Krug“) ist mit 1.000 – 1.500 € günstig angesetzt. Hervorzuheben ist auch ein elfenbeinfarbiger Nelkenkrug mit Blaumalerei, der auf 1745 datiert ist (Taxe: 4.300 bis 4.800 €).

Die Auktion birgt auch einige interessante Gemälde. So ist beispielsweise ein Gemälde des bekannten Kronstädter Malers Hermann Morres, welches den Wochenmarkt seiner Heimatstadt zeigt, mit 800 – 1.200 € angesetzt. Rudolf Schweitzer-Cumpana (Pitesti 1886 – 1975 Bukarest) hat sich neben Portrait- und Stilllebenmalerei auf ländliche Genreszenen spezialisiert. Ein Gemälde, das vier Bauern in Tracht an einem Tisch sitzend zeigt, ist auf 5.000 bis 6.000 €. Außerdem kommen Gemälde auch von Hans Eder oder Friedrich von Bömches zum Aufruf.

Kunstliebhaber verschiedenster Sparten dürfen sich an dieser Auktion erfreuen: von Porzellan, Jugendstil, Fayencen, Hinterglasbilder, Silber, Schmuck, Gemälde, bis hin zu Möbeln. Die Sparte des alten Porzellans birgt eine große Meissener Kaminuhr, die mit Musikanten, Tanzpaar und Schäferpaar mit Tieren geschmückt ist. Die um 1850 gefertigte Uhr ist auf 5.000 bis 5.800 € geschätzt. Nicht nur Porzellanliebhaber dürften sich an dem von J.J. Kaendler entworfenem Schachspiel, welches ebenfalls in Meissen gefertigt wurde, erfreuen (Taxe: 9.000 bis 12.000 €).

Im Bereich des Jugendstils wird eine insgesamt 134 Figuren umfassende Sammlung von Tanzfiguren versteigert. Darunter befinden sich bedeutende Exemplare verschiedenster Porzellanmanufakturen, dabei liegt der Schwerpunkt bei Meissen und Rosenthal. Aber auch Figuren der Manufakturen KPM, Goldscheider, Volksstedt, Hutschenreuther oder auch Russischer Porzellanmanufakturen sind vertreten. Als Beispiel ist die Rosenthaler Figur „Sobeide“ (Tamara Karsawina) nach einem Entwurf von C. Holzer-Defanti von 1928 zu nennen. (Taxe: 1.000 – 1.300 €). Sobeide ist die Hauptfigur des Balletts „Scheherezade“ von Michail Rimsky-Korsakow, dessen Premiere am 4. Juni 1910 in Paris stattfand. In dieser Sparte wird auch eine Dame mit Stola nach einem Entwurf von Alfred König (1909-1911, Ausführung Meissen 1924) mit einer Taxe von 2.800 – 3.300 € angeboten.

Aus der Sparte des Steinzeugs und der Hafnerkeramik ist ein zinnmontierter Berliner Walzenkrug mit Emblem der Metzgerzunft hervorzuheben. Der auf 1719 datierte Krug ist auf 1.500 – 1.800 € geschätzt. Im Bereich Silber ist ein Nürnberger Traubenpokal von Meister Esaias zur Linden (1609 – 1632) mit 700 bis 800 € sehr günstig angesetzt. Zwei prunkvolle, Augsburger Email-Fußbecher mit galanten Paaren (um 1700) sind mit jeweils 1.100 – 1.200 € ebenfalls sehr attraktiv geschätzt.

Der Auktionstag am Samstag wird mit einer knapp 300 Objekte umfassenden, österreichischen Privatsammlung eingeleitet. Die Sammlung birgt verschiedenste Kunstsparten, dabei sind vor allem Gemälde verschiedenster Epochen und unterschiedlichste Kunstgewerbearten vertreten. Hervorzuheben ist hierbei ein aufwendig marketerierter Betstuhl (um 1800), der auf 800 – 1.200 € geschätzt ist. Die Sammlung beinhaltet auch einige sehr schön gearbeitete Puttiköpfe und Heiligenfiguren. So zum Beispiel zwei Puttiköpfe aus dem 17. Jahrhundert, die ihren Katalogpreis von 1.500 € bis 1.700 € wohl um ein Mehrfaches erhöhen werden.

Über 300 prachtvolle Schmuckstücke werden im Rahmen der Auktion versteigert. So ein fantasievoll gestaltetes Collier aus 50 Burma Jadeit Kugeln und 18 onxy Kugeln (Taxe 6.000 – 8.000 €). Eine Blüte mit Libellenbrosche aus Bergkristall, Rubin, Brillanten und 18kt Gold geht mit 19.000 bis 24.000 € in die Auktion. Hervorzuheben ist auch ein prachtvolles Art-Déco Ohrgehänge mit Email und 120 Brillanten. Dieses sehr ausgefallene Unikat ist auf 5000 bis 7.000 € geschätzt.

Im Bereich der Gemälde wird eine Sammlung von rund 30 Gemälden australischer Künstler (Aborigines Künstler) angeboten. Hervorzuheben ist das Werk „Utjuri“ von Yannima Pikarli Tommy Watson (geb. 1935 in Australien). Der Künstler zählt zu den größten lebenden Aborigines Künstlern Australiens. (Taxe: 12.000 – 16.000 €). Im Bereich der Asiatika ist eine tibetische Grüne Tara zu erwähnen. Die Grüne Tara verkörpert das Mitgefühl aller Buddhas und schützt vor den acht Arten der Angst. Sie ist auf 2.500 – 3.500 € geschätzt.