Hargesheimer Kunstauktione
69. und 70. Auktion - Vorbericht: Kunstwerke, die die Sinne vernebeln!
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Auktion22.09.2016 - 24.09.2016
Die Herbstsaison bei Hargesheimer Kunstauktionen wird mit drei ausdauernden Auktionstagen vom 22.-24. September eröffnet und präsentiert eine sorgsam zusammengetragene Offerte von über 2000 Objekten. Am zweiten Auktionstag wird die 70. Auktion im Hause mit 70 ausgewählten Spitzenstücken dargeboten. Von friedlichen Landschaftsdarstellungen und sinnlichen Damen bis zu ergreifenden Martyrien ist für jeden Kunstliebhaber etwas dabei. Kurz gesagt: Diese Auktionen sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die größte und mit besonderer Aufmerksamkeit betreute Warengruppe der Gemälde hält sowohl im Bereich der Alten Meister als auch bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts wahre Schätze bereit.
Die Darstellung einer Ideallandschaft bei Tivoli von Ludwig Philipp Strack (1761-1836) ist ein meisterliches Werk, welches der Forschung bisher verborgen blieb, wie Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan in einer umfangreichen Stellungnahme bemerkte. Der herausragende deutsche Landschaftsmaler stammte aus der hervorstechenden Künstlerfamilie Tischbein und war der Cousin Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Strack, der nach einem Stipendium in Italien zum Hofmaler in Kassel und Eutin wurde, fertigte ein anmutig komponiertes Gemälde, welches den Betrachter durch ein rahmendes Grottenmotiv in seinen Bann zieht und eine musizierende Gruppe mit lauschendem Publikum vor einem rauschenden Wasserfall präsentiert (Limit 3.000,- €).
Zu der anmutigen Landschaft gesellt sich ein Gemälde mit zwei reizenden Damen im Rosengarten von Albert Lynch (1851-1912) zu einem Limitpreis von 30.000,- €. Der peruanische Maler, der mit Ende zwanzig nach Paris ging und später in die Ehrenlegion aufgenommen wurde, spezialisierte sich auf Darstellungen mondäner Damen von Welt. In seinen Darstellungen wird eine zarte Eleganz und die Nonchalance der Belle Époque greifbar.
Im Bereich der Altmeistergemälde zeigen sich unter anderem besondere Glanzstücke mit Adeligen und Heiligen. Von Anthonis van Dyck (1599-1641) wird eine Kopfstudie in lockerem Pinselstrich angeboten, die den Herzog von Buckingham mit aufmerksamem Blick und lockigem Haar zeigt. Neben einem umfangreichen beigefügten Gutachten von Erik Larsen bespricht dieser das Portrait ausführlich im Jahrbuch des Koninklijk Museum voor schone Kunsten Antwerpen 1993 und ordnet es mit Überzeugung einer eigenhändigen Arbeit Van Dycks zu. (Limit 25.000,- €).
Von dem Mailänder Maler Giulio Cesare Procaccini (1574–1625) stammt eine eindringliche Komposition mit dem Martyrium des Heiligen Bartholomäus. Der Heilige wird flankiert von zwei Peinigern, die im Begriff sind ihm mit blinzenden Messern die Haut abzuziehen. Mit einem hoffnungsvollen Blick der Erlösung schaut der Heilige auf einen Putto mit Krone in den Händen, der von links oben auf Bartholomäus zufliegt. Die Werke Parocaccinis weisen große stilistische Variationen auf. So zeigt die Bartholomäus-Darstellung, im Gegensatz zu idealisiert sinnlichen Gemälden, eine ergreifende und schockierende Ausführung des Martyriums (Limit 20.000,- €).
Für den Porzellanbereich konnten exquisite Stücke einer Londoner Privatsammlung akquiriert werden. Zudem wurden einige seltene Objekte des 18. und 19. Jahrhunderts zusammengetragen. Hervorzuheben ist unter anderem eine bedeutende und äußerst seltene Jugendstil-Kaminuhr von Hugo Cauer, welche für 8.000,- € aufgerufen wird. Mit der Darstellung des melancholisch ruhenden Genius der Zeit wurde die Uhr zur Weltausstellung 1900 in Paris entworfen und zeigt eine feine und fließende Formensprache.
Der Bereich der Möbel besticht unter anderem durch Werke bedeutender Ebenisten. Darunter findet sich ein signiertes und hochbedeutendes Meister-Buffet von Pierre Hache (1703-1776) aus Mahagoni und Palisander mit einer Marmorplatte. Hache stammt aus einem berühmten Familienatelier von Ebenisten in Grenoble des 18. Jahrhunderts und stand in den Diensten des Herzogs von Orléans. Dekoriert wurde das Möbelstück mit feiner Intarsienarbeit und allegorischen Darstellungen auf den beiden Türen.
Im gut bestückten Bereich der asiatischen Kunst kommen exquisite Stücke aus einer hessischen und einer nidersächsischen privatsammlung zum Aufruf. Unter anderem wird ein feiner Cloisonné-Weihrauchbrenner den Kunstliebhabern gehörig einheizen und die Sinne vernebeln. Das repräsentative und datierte Räuchergefäß ist auf drei Cloisonné-Füßen mit bronzenen Köpfen von Wächterlöwen platziert. Das bauchige Gefäß bezaubert durch feine polychrome Cloisonné-Arbeit mit Rankenmotiven. Der Deckel ist in feiner Durchbrucharbeit gefertigt (Limit 5.000,- €).
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22.09.2016 - 24.09.2016Auktion »
69. Auktion: KUNST & ANTIQUITÄTEN
70. Auktion: AUSGEWÄHLTE MEISTERWERKE - 70 HIGHLIGHTS
22. - 24. September 2016
Vorbesichtigung: 14.-20. September 2016 I Mo. bis Fr. 10 - 19 Uhr, Sa. und So. 10 - 17 Uhr