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GRISEBACH

Frühjahrsauktionen Juni 2016

GRISEBACH

Zeitgenössische Kunst
An der Spitze dieser Abteilung mit rund 140 Losen steht mit einem Schätzpreis von € 500.000–700.000 Kazuo Shiragas "KINKO. Bunt wie Herbstblätter". Kein anderer war so sehr Körpermaler wie der Japaner. Shiragas Kunst der vulkanischen Farbflüsse vereint die Disziplin der Zen-Malerei mit dem gestischen Informalismus, die die Westkunst der Nachkriegsepoche bestimmt hat. Sigmar Polkes "Ohne Titel (Münster 1973)" zeigt ein in die Mitte des Bildes gesetztes Paar während des Geschlechtsaktes. So statisch der Akt mittels weniger Linien wiedergegeben ist, so emotional aufgeladen ist der Farbklang der Komposition. Es ist, als hätte Sigmar Polke sich von außen nach innen zum Zentrum des Geschehens vorgearbeitet (€ 120.000–150.000). Es ist die große Meisterschaft Neo Rauchs, dass er den Betrachter in eine vollkommene Verunsicherung stürzt. In "Garten im Sturm" (€ 100.000–150.000) zeigt Rauch einzigartig einen archaischen Kampf der Sphären um die Deutungshoheit. Düstere Stimmungen, Traum, das Unbewusste, Abgründige, Mystik, Fabelwesen, leichenblasse Haut – offenkundig ist Martin Eders faszinierendes Gemälde "Die Schlaflosen" (€ 50.000–70.000) im Zuge einer Auseinandersetzung mit der Schwarzen Romantik entstanden.

Die Sammlertätigkeit des saarländischen Unternehmers Dietmar Klütsch nahm ihren Anfang Mitte der 1980er Jahre und führt als Schwerpunkt wichtige Bespiele der konkreten Kunst und der Zero Bewegung. Die Auswahl bei Grisebach umfasst Werke von Günther Uecker, Adolf Luther, Klaus Staudt, Leo Erb, Hermann Bartels und Raimer Jochims. Die Sammlung Klütsch wurde zuletzt in einer umfassenden Ausstellung im Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen Saarlouis gewürdigt.

Der "Weltempfänger" von 2015 geht auf ein ereignisreiches Jahr im Leben von Isa Genzken zurück: 1982 nahm die Künstlerin an der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel teil. Und es ist das Jahr, in dem sie ein herkömmliches Radiogerät, einen Weltempfänger, auf einem weißen Sockel postiert und es zum Kunstwerk erklärt. "Weltempfänger" (€ 20.000–30.000) ist eine Spende der Künstlerin. Der Erlös kommt dem Verein KINDerLEBEN–Verein zur Förderung der Klinik für krebskranke Kinder e.V. zugute.

Photographie
Allein über 230 Losnummern moderner und zeitgenössischer Photographie werden im Rahmen der Frühjahrsauktionen bei Grisebach versteigert.
Zu den Raritäten auf dem Auktionsmarkt gehören Vintage-Abzüge, u.a. von Gertrud Arndt, Edward Steichen, André Kertész und Iwao Yamawaki. Das von Gertrud Arndt 1930 durch Schwarzweiß-Umkehrung gestaltete "Negativ-Portrait Wera Meyer-Waldeck" zählt zu den "Klassikern" der Bauhaus-Photographie (€ 10.000–15.000). Absolute Präzision und konzentrierte Lichtführung kennzeichnen Edward Steichens Studie einer Sonnenblume von 1921 (€ 20.000–30.000), während der ungarische Photograph André Kertész auf seinen Streifzügen durch Paris die ungewöhnlichen Momente und Begegnungen im Alltäglichen entdeckte (€ 20.000–25.000). Eine einzigartige Zusammenstellung an Hauptwerken bietet Peter Keetmans "Konvolut für Bernd Lohse", das der Photograph in den 1970er Jahren selbst auswählte und dem Publizisten Bernd Lohse schenkte (€ 45.000–55.000). Außerdem werden u.a. Vintages von Erwin Blumenfeld, Albert Renger-Patzsch, Tata Ronkholz, Otto Steinert, Josef Sudek und Fred Zinnemann versteigert.

Ursprünglich aus der Sammlung von Tom Jacobson stammen seltene Photographien des japanischen Architekten und Photographen Iwao Yamawaki, der von 1930 bis 1932 am Dessauer Bauhaus studierte. In dieser Zeit entstanden seine Aufnahmen moderner Architektur (Schätzpreise € 3.000 bis € 5.000).

Zu den Höhepunkten aus dem Bereich der Zeitgenössischen Photographie gehören vier Arbeiten von Peter Beard, darunter ein Portrait von Andy Warhol in unikater Ausführung (€ 50.000–70.000) und ein übergroßer Abzug von "Large tusker" (€ 20.000–30.000). Weiterhin hervorzuheben sind zwei Diasec-Arbeiten von Thomas Ruff (€ 22.000–28.000 / 25.000–30.000), das Portfolio "Aktion in einem Kreis" von Günter Brus (€ 6.000–8.000) sowie Arbeiten von Robert Mapplethorpe, Hiroshi Sugimoto, Deborah Turbeville.






  • 01.06.2016 - 04.06.2016
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    Vorbesichtigung aller Werke in Berlin vom 29. Mai bis 2. Juni. Kataloge unter www.villa-grisebach.de

Hendrik van Soest (Antwerpen 1659 – nach 1716 Antwerpen) „Grand bureau de la Chine“ – Schreibkabinett mit Boulle-Marketerie in Première partie. Um 1700


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  • 758 Kazuo Shiraga  1924 – Amagasaki – 2008  KINKO. Bunt wie Herbstblätter. 1991, EUR 500.000 – 700.000
    758 Kazuo Shiraga 1924 – Amagasaki – 2008 KINKO. Bunt wie Herbstblätter. 1991, EUR 500.000 – 700.000
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  • Ludwig von Hofmann (Darmstadt 1861 – 1945 Pillnitz) Frühlingssturm. 1894/95, Schätzpreis: 	200.000 - 300.000 EUR
    Ludwig von Hofmann (Darmstadt 1861 – 1945 Pillnitz) Frühlingssturm. 1894/95, Schätzpreis: 200.000 - 300.000 EUR
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  • Christian Rohlfs (Niendorf 1849 – 1938 Hagen) „Die blauen Berge“. Um 1912, Schätzpreis: 	120.000 - 150.000 EUR
    Christian Rohlfs (Niendorf 1849 – 1938 Hagen) „Die blauen Berge“. Um 1912, Schätzpreis: 120.000 - 150.000 EUR
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  • Lovis Corinth (Tapiau/Ostpreußen 1858 – 1925 Zandvoort) „Fräulein Heck“ (Im Boot auf dem Starnberger See). 1897, Schätzpreis: 	280.000 - 340.000 EUR
    Lovis Corinth (Tapiau/Ostpreußen 1858 – 1925 Zandvoort) „Fräulein Heck“ (Im Boot auf dem Starnberger See). 1897, Schätzpreis: 280.000 - 340.000 EUR
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  • Anton Räderscheidt (1892 – Köln – 1970) „Junger Mann mit gelben Handschuhen“. 1921, Schätzpreis: 	180.000 - 240.000 EUR
    Anton Räderscheidt (1892 – Köln – 1970) „Junger Mann mit gelben Handschuhen“. 1921, Schätzpreis: 180.000 - 240.000 EUR
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  • Eduardo Chillida (1924 – San Sebastián – 2002) „Óxido 61“. 1981 Terrakotta und Kupferoxyd. Schätzpreis: 	200.000 - 300.000 EUR
    Eduardo Chillida (1924 – San Sebastián – 2002) „Óxido 61“. 1981 Terrakotta und Kupferoxyd. Schätzpreis: 200.000 - 300.000 EUR
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  • André Kertész (Budapest 1894 – 1985 New York) Chevaux de bois d'un carrousel démonté, Paris. Schätzpreis: 	20.000 - 25.000 EUR
    André Kertész (Budapest 1894 – 1985 New York) Chevaux de bois d'un carrousel démonté, Paris. Schätzpreis: 20.000 - 25.000 EUR
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