GORNY & MOSCH
Antike Kunst vom Feinsten am 16. Juni 2016
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Auktion16.06.2016
Entzückende Bronzestatuetten, eleganter Schmuck, Sammlungen von Terrakotta-Statuetten und Ziegelstempeln, dazu eine große Partie von Kameos des Klassizismus: Auktion Gorny & Mosch 239 Kunst der Antike hat viel zu bieten.
Am 16. Juni 2016 ist es wieder so weit: Das Auktionshaus Gorny & Mosch steht ganz im Zeichen der antiken Kunst. Eröffnet wird die Auktion diesmal mit einigen Bronzestatuetten, unter denen sich viele ganz entzückende Stücke befinden. So zum Beispiel eine um 500 v. Chr. in Griechenland entstandene kleine Sphinx (Taxe 20.000 €), ein trinkender Gallier mit hängendem Schnurrbart, entstanden im 1. oder 2. Jh. n. Chr. (5.000 €), oder ein naturalistisch gestalteter Molosserhund des Hellenismus, der einst eine Kline schmückte (1.800 €).
Doch diese Objekte stehen ein wenig im Schatten von großartigen Bronzeplastiken wie man sie nur selten sieht. Darunter vor allem ein römisches Balsamarium aus dem 1. und 2. Jh. n. Chr. mit einer Höhe von fast 30 Zentimetern, das als grotesker Boxer mit übergroßem Geschlechtsteil gestaltet ist (120.000 €). Wesentlich eleganter ist der rund 20 cm hohe römische Lar aus dem 1. Jh. v. Chr., der einst in einem Lararium über das Schicksal einer Familie wachte (30.000 €).
Und das sind nur einige der kleinen und großen Höhepunkte der Auktion. Gleichgültig, ob ein Sammler Objekte im unteren dreistelligen Bereich sucht oder bis zu sechsstellige Summen investieren kann, er wird in Auktion 239 fündig werden. Ein etruskischer Spiegel des 4. Jh. v. Chr. mit der detaillierten Darstellung eines ungleichen Liebespaares (12.000 €), eine kleine Serie von Helmen mit einem chalkidischen Helm aus der Epoche des Hellenismus, auf dem man noch Spuren seines einstigen Überzugs aus Zinn sehen kann (25.000 €), ein Paar römische Beinschienen, die einst – wie eine Inschrift beweist – einem Krieger der Legio VII Claudia gehörten (18.000 €) und vieles mehr locken den an der antiken Kunst interessierten Sammler und Investor. Das mit 125.000 € am höchsten geschätzte Stück der Auktion stammt aus dem 5. Jh. v. Chr. Der goldene, reich verzierte Beschlag wurde einst angefertigt, um den Gorytos eines skythischen Fürsten zu schmücken.
Eine größere Partie von Terrakotta-Statuetten wird all diejenigen locken, die für wenig Geld ein Zeugnis antiken Geschmacks erwerben wollen. So lässt eine hellenistische Figur, die etwa um das 2. Jh. v. Chr. entstand, das griechische Theater lebendig werden. Der tragische Schauspieler trägt eine Maske, die ihm jede Individualität nimmt (600 €).
Noch weniger Geld muss ein Sammler investieren, wenn er sich ein Exemplar der kleinen Partie von Ziegelstempeln sichern will, die in Auktion 239 angeboten werden. Mit nur 200 € ist ein Ziegel geschätzt, der nach 97 n. Chr. für das römische Mogontiacum (Mainz) hergestellt wurde, 300 € beträgt die Taxe eines Ziegels aus Carnuntum. Und wer ein Mühlespiel sein eigen nennen möchte, das vielleicht einst zwei gelangweilte Legionäre in einen Ziegel ritzten, der kann es ebenfalls ersteigern: Die Schätzung beträgt 500 €.
Doch nicht nur aus der weit zurückliegenden Vergangenheit entdeckt der Kenner Kostbarkeiten. Bei Gorny & Mosch wird eine große Partie von neuzeitlichen Kameos aufgelöst, die sich nicht nur zum Sammeln, sondern auch zum Tragen eignen. Herausragendes Stück ist ein goldenes Halsband mit 26 Intaglios, das in Italien um 1860 im Umkreis des Alessandro Castellani gefertigt wurde. Es besteht vorwiegend aus antiken, aber auch aus zeitgenössischen Stücken, die einzeln gefasst und zu einer engen Kette zusammengefügt wurden (17.000 €). Um 1780 wurde ein Armband hergestellt, das sieben Intaglios aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert vereint (9.000 €).
Ob Ringe, Krawattennadeln und Broschen, antike Vorbilder wurden lange Jahrhunderte nachgeahmt, um sich damit zu schmücken. Wundervoll gearbeitete Zeugnisse der Antikenverehrung des Klassizismus warten in Auktion 239 darauf, entdeckt zu werden. So zum Beispiel ein modern gefasster Kameo mit dem Porträt der Lady Hamilton, der von einem Vertreter der neapolitanischen Gemmenschneider-Dynastie der Pichler angefertigt wurde. Die darauf dargestellte Mätresse des britischen Admirals Horatio Nelson war berühmt dafür, dass sie in privaten Vorstellungen antike Statuen als lebendes Bild nachstellte (6.200 €).
Ein Werk der gleichen Dynastie ahmt ein Karneol-Intaglio nach, auf dem die um ihren Gemahl Mausolos trauernde Artemisia dargestellt ist (3.000 €).
Viele der angebotenen Stücke wurden von dem Berliner Goldschmied Jens Schleede (*1935) gefasst und kommen aus einer Auktion des Hauses Sotheby’s, in der 1992 die wohl vor 1840 zusammengetragene Sammlung eines russischen Fürsten aufgelöst wurde. Ein Stück – eine Gemme aus Karneol mit einer Darstellung von Diana und Nymphe (1.800 €) – stammt aus der Sammlung des polnischen Prinzen Stanislas Poniatowski, einem Neffen jenes berühmten Poniatowski, den seine Geliebte, die Zarin von Russland, zum König von Polen machte. Dessen Nachkomme hatte von seiner Sammlung, die nach seinem Tode im Jahr 1839 bei Christies versteigert wurde, einen umfassend illustrierten Katalog publiziert.
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