Alte Kunst und 19. Jahrhundert
Spitze. Pieter Brueghel d.J Bauernhochzeit
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Auktion21.05.2016
ALTE MEISTER
Das Highlight der Auktion, „Das Hochzeitsmahl im Freien“ von Pieter Brueghel dem Jüngeren, ist mit 1.000.000 – 1.200.000 Euro bewertet. Das 42 x 59 cm große und auf Holz gemalte Bild mit der Wvz-Nr. E877 zählt zu den herausragenden Kompositionen des Künstlers aus dessen später Schaffensphase. Brueghel greift das Thema des Hochzeitsfests auf, das sein Vater ein halbes Jahrhundert zuvor in einer bedeutenden Komposition formuliert und unser Künstler nach 1616 in einer Reihe von Kompositionen behandelt hat.
In diesem Gemälde verlegt Brueghel das Hochzeitsfest ins Freie, auf einen weiten Platz vor einer Gruppe von Bauernhäusern, die als Bühne für die ausgelassene Feier einer großen Gruppe von Bauern und Bäuerinnen dienen. Anders als im Gemälde seines Vaters und auch anders als in seinen anderen Formulierungen dieses Themas steht nicht das Bankett mit der Braut im Zentrum des Bildgeschehens – dieses ist an den rechten Bildrand gerückt, wo, von einem roten Tuch hinterfangen, die Braut zu sehen ist. Vielmehr nimmt der Künstler jene Gäste in den Blick, die keinen Platz am Banketttisch gefunden haben und auf dem Boden picknickend feiern – eine Gesellschaft, deren wildes Treiben einen deutlich größeren Unterhaltungswert bietet. Pieter Brueghel hat die Figuren in einer rhythmischen, friesartigen Komposition im Vordergrund angeordnet und lässt den Blick des Betrachters von links nach rechts mäandern, um dem Betrachter das komische, zum Teil derbe Treiben dieser Gäste darzubieten. Speisen werden gereicht und Getränke eingeschenkt, Musik wird gespielt und Kinder gefüttert, einer schläft bereits seinen Rausch aus, ein Paar kommt sich näher; Junge, Alte, Frauen, Männer, Kinder, Hunde, Vögel – alle feiern mit und bieten dem Künstler die Möglichkeit, den Reichtum seines Figurenrepertoires vorzuführen (Lot 1229).
Jan Brueghel d. Ä. zeigt auf einem kleinen auf Kupfer gemalten Bild eine „Waldlandschaft mit Wanderern“. Das um 1600 entstandene Werk gehört zu einer Gruppe von Gemälden, die den Übergang von der „Weltlandschaft“ des 16. Jh. zur „realistischen“ Landschaft des 17. Jh. zeigen (Lot 1232, 200/250.000). Weiterhin werden von dem Künstler auch die kleine ovale Kupfertafel „Waldlandschaft mit Blick auf die Prager Burg“ (Lot 1234, 60/80.000) und eine „Fruchtgirlande mit Heiliger Familie“ offeriert (Lot 1235, 70/80.000). Jan Brueghel d. J. und Lucas van Uden – der Rubensschüler hat die Landschaft gemalt – haben bei einer “Bewaldeten Landschaft mit erlegten Tieren“ zusammengearbeitet (Lot 1274, 80/100.000). Gabriel Metsus „Ecce Homo“ stammt aus der letzten Schaffensphase des Künstlers, die durch eine Wiederkehr religiöser Sujets gekennzeichnet ist (Lot 1285, 40/60.000).
Bei jeweils 40/50.000 liegen eine „Gebirgslandschaft mit Überfall“ von Josse de Momper und Sebastiaen Vrancx (Lot 1249) sowie eine Schlachtenszene bei Lützen mit Gustav II. Adolf von Schweden von Jan Asselijn (Lot 1261). Claes Molenaer ist mit einer charakteristischen „Winterlandschaft mit Bauern vor einem Wirtshaus und Schlittschuhläufern“ präsent (Lot 1304, 60/80.000). Ein weiteres Spitzenobjekt der Auktion ist die „Landschaft mit Apoll und Marsyas“ von Nicolas Poussin. Denis Mahon datiert das Gemälde in Poussins frühe römische Zeit um 1627. Im Gegensatz zu anderen Künstlern wie etwa Tizian oder Ribera stellt Poussin allerdings nicht die brutale Bestrafung Marsyas durch Apoll dar, vielmehr zeigt er den in Ovids Metamorphosen geschilderten Wettbewerb (Lot 1264, 200/250.000). Auf 60/80.000 kommt „Der Reuige Petrus“ von Claude Vignon (Lot 1265). 1679 haben Giacinto Gimignani und Abraham Brueghel „Venus und Cupido“ auf Leinwand gemalt (Lot 1315, 60/70.000).
Eines der frühesten Bilder der Auktion kommt aus der Werkstatt Giovanni Bellinis. Die auf Holz gemalte „Beschneidung Christi“ ist mit 60/80.000 bewertet (Lot 1201). Ebenfalls auf 60/80.000 ist die Darstellung „Venus und Adonis“ eines Künstlers der Prager Schule um 1600 geschätzt (Lot 1227). Bei 60/70.000 liegt eine „Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers“ von Jacob de Backer (Lot 1228). Auf 45/50.000 ist eine figurenreiche Szene mit der „Auferweckung des Lazarus“ von Hans Rottenhammer geschätzt (Lot 1231). Johann König ist mit die „Eherne Schlange“ für 50/60.000 vertreten (Lot 1242). Von Januarius Zick werden zwei großformatige Historienbilder angeboten: „Alexander der Große und die Familie des Darius“ sowie „Die Enthaltsamkeit des Scipio“ (Lot 1349, zus. 100/120.000). Jacob Philipp Hackert ist mit einer seiner schon im 18. Jh. sehr begehrten italienischen Veduten präsent. Seine 1781 entstandene „Flusslandschaft mit Blick auf das Tibertal nördlich von Rom“ trägt eine Taxe von 50/60.000 (Lot 1353).
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