Weihnachtsauktion München
Augsburger Silber bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen
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Auktion27.11.2015
SCHEUBLEIN Art & Auktionen rückt Augburger Silber am 27. November 2015 in den Fokus der Weihnachtsauktion in München. Rund 700 Objekte hat SCHEUBLEIN
Art & Auktionen für die Versteigerung zusammengetragen. Das Angebot bietet einen Querschnitt durch die klassischen Dömänen des Hauses: Möbel und Gemälde vom Barock über Jugendstil bis ins 21. Jahrhundert sowie Schmuck, Porzellan, Glas und Teppiche.
Augsburg gilt für die Zeit vom 16. bis 19. Jahrhundert bis heute als die berühmteste deut- sche Goldschmiedestadt. Vor allem das silberne Tafelgerät aus der schwäbischen Stadt war sehr gefragt. Botschaftern aus den verschiedensten Ländern diente es als diplomati- sches Geschenk. Heute sind diese kostbaren Erzeugnisse weltweit in Museen zu bewundern und gelten als stumme Zeugen der großen Kunstfertigkeiten ihrer Gold- und Silberschmie- de. Die mit über 500 Objekten weltweit größte Sammlung von silbernen Kunstgegenstän- den aus Augsburg bewahrt der Moskauer Kreml.
Im Mittelalter war Augsburg Knotenpunkt mehrerer Handelsrouten. Diese geographisch günstige Lage sorgte für den großen Erfolg der Silberschmiede, die laut ältesten erhaltenen Quellen seit Jahr 1376 dort ansässig waren. Im 15. Jahrhundert galt Augsburg bereits als eine der bedeutendsten deutschen Stätten für die Bearbeitung des Edelmetalls. Die Ob- jekte aus Augsburg waren sogar so berühmt, dass man in Stockholm ein besonders ge- lungenes Kunstwerk als „Augsburger Stück“ bezeichnete. Charakteristisch für den Stil der Augsburger Silberschmiede im Barock und Rokoko ist die geschwungene und verspielte Linienführung und die Verwendung allegorischer Motive aus dem antiken Bilderschatz.
Ein kunstvoll gestaltetes Luxusobjekt der Augsburger Silberschmiede ist der um 1675/79 datierte Kugelfußbecher, den Scheublein Art & Auktionen am 27. November in München anbietet (Schätzpreis 14 000 Euro, Abb. Titelblatt). Das mit drei Imperatoren-Porträts ge- schmückte Stück schuf der begabte Goldschmied Philipp Küsel, dessen Arbeiten – wie Helmut Seling in seinem Standardwerk zur Augsburger Goldschmiedekunst (München 1980/2007) feststellt – zu den hervorstechendsten Leistungen dieser Ära zählen. Küsels Prachtwerk führt die Passage von Silberobjekten aus verschiedenen süddeutschen Privat- sammlungen an. Zu den weiteren Highlights zählt ein kleiner teilvergoldeter Schlangen- haut-Deckelhumpen (Augsburg, um 1659/63, Martin II Heuglin, Abb. links) mit gravierten Bändern. Aus Breslau (2. Hälfte 17. Jh., Christian Mentzel d. Ä.) stammt ein Deckelhumpen mit flach gewölbtem Deckel und Granatapfelknauf. Das mit 12 000 Euro angesetzte Stück ist mit feinem Blumen- und Früchtedekor sowie drei Putten (Abb. links) verziert. Aber auch der Deckelhumpen aus Leipzig (um 1699/1700, Johann Paul Schmidt, Abb. oben) besticht durch reichen Schmuck: Seine Wandung ist von einem durchbrochenen Korb mit Akant- husranken und drei Medaillons mit Architekturlandschaften umfangen. Der Deckelknauf ist in Form eines Schwans gestaltet (Taxe 16 000 Euro). Zwei Vergleichsobjekte des Gold- schmiedemeisters Johann Paul Schmidt finden sich heute im Leipziger Grassi Museum.
Top-Los in der Abteilung Asiatika ist das Email-Tablett von Namikawa Sosuke (1847–1919) aus der späten Meiji-Zeit. Das mit 12 000 Euro taxierte Objekt zeichnet sich durch eine aparte Vogeldekoration aus – und stellt eine technische Innovation dar: Denn der japani- sche Kunsthandwerker Sosuke perfektionierte Ende des 19. Jahrhunderts die schwierige Cloisonné-Technik, indem er beim letzten Brandvorgang die Stege bei seinen Emailarbeiten entfernte und die Farben ineinanderfließen konnten.
Teuerstes Stück bei den Uhren ist eine prunkvolle Konsoluhr (wohl Frankreich 19. Jh.), bekrönt mit einem trompetenblasenden Engel (Schätzpreis 2800 Euro, Abb. oben). Das geschwungene Gehäuse in Boulletechnik ist mit floralen Messingeinlagen und einem Mes- singrelief mit Bacchusknabe verziert. Das repräsentative Stück stammt aus dem Besitz des Ludwig von Wirschinger (1781–1840), Finanzminister unter König Ludwig I.Bei der Graphik dominieren zwei Radierungen des holländischen Barockmalers Rembrandt Hamensz van Rijn (1606 - 1669), der im Amsterdam des 17. Jahrhunderts schnell ein Star wurde: „Selbstbildnis mit offenem Mund“ (Abb. oben) und „Joseph und Potiphars Weib“ (Abb. rechts oben). Rembrandt ist damals ein so seltener Vorname, dass der Künstler es sich leisten konnte, seine Bilder allein damit zu signieren. Seine Eltern, wohlhabende Müller aus Leiden, hatten mit ihrem achtem Kind schon früh Großes vor: Sie schicken ihren Sohn auf eine calvinistische Lateinschule und lassen ihn anschließend studieren. Doch der junge Rembrandt interessiert sich nur für Malen und Zeichnen.
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